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Augenblicklich ewig

Augenblicklich ewig

Titel: Augenblicklich ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Neuberger
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Vielleicht ist es nichts weiter als körperliche Anziehung und ein paar Erinnerungen an längst vergangen Zeiten.«
    »Es ist mehr als das, Polly.« Sams Stimme hatte wieder diesen strengen, eindringlichen Tonfall angenommen, der keinen Raum für Zweifel ließ.
    »Ich weiß.« Polly nickte. Ihr war klar, dass er recht hatte. Dennoch konnte sie das Thema noch nicht ruhen lassen. »Aber sei ehrlich. Liebst du mich? Ist es das, was du fühlst? Oder erinnerst du dich nur an die Liebe von damals?«
    Ein beinahe schmerzverzerrter Ausdruck trat auf Sams Gesicht. Sie wusste, sie hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Er konnte ihr nicht sagen, dass er sie liebte, weil es nicht so war, aber er wollte auch nicht zugeben, dass er sie nicht liebte.
    »Polly, ich ...«
    »Schon gut.« Sie wandte sich ab und fühlte Enttäuschung. Sie durfte ihm nicht böse sein, schließlich hatte sie ihn zu diesem Gespräch gedrängt und sie war froh, dass er sie nicht anlog. Aber ein kleiner Teil von ihr hatte dennoch gehofft, er würde es sagen. Sie wollte von ihm geliebt werden.
    »Polly, dreh dich bitte um.«
    Sie wandte sich Sam wieder zu. Er umfasste ihr Gesicht mit seinen Händen. Das Bild eines sinnlichen Kusses schoss ihr durch den Kopf. Sie schloss die Augen. Sie standen auf einer Wiese. Sam zog ihr Gesicht zu sich heran und küsste sie intensiv.
    »Polly, sieh mich an.« Sie schlug die Augen auf und stand wieder in ihrer Wohnung. »Ich weiß, wie es sich anfühlt, dich zu lieben, weil ich mich daran erinnere, aber du erinnerst dich nicht oder nur schwach daran. Im Grunde ist es auch egal, denn sich an ein Gefühl zu erinnern, ist nicht das Gleiche, wie es tatsächlich zu fühlen. Ich werde dich lieben, nicht in meiner Erinnerung, sondern hier und jetzt in diesem Leben. Nicht weil ich es für vorhergesehen und unausweichlich halte, sondern weil ich es will, daran darfst du keine Sekunde zweifeln. Bis dahin bin ich einfach nur hoffnungslos verliebt in dich.« Er ließ ihren Kopf los.
    Sie nickte und schloss die Augen wieder. Sie wusste, was er ihr sagen wollte. Sie wollte von ihm geliebt werden, und auch wenn das Gefühl jetzt vielleicht noch klein war, war es dennoch da. Sie verliebte sich in ihn, wollte ihn um sich haben, wollte von ihm geküsst und gehalten werden. Sie würde ihn lieben, daran bestand kein Zweifel. Polly öffnete ihre Lider und sah in Sams dunkle Augen, die sich direkt vor den ihren befanden.
    »Verlangst du von Männern immer, dich zu lieben, noch bevor du sie richtig kennenlernst?«, fragte er und grinste schief.
    »Nein, natürlich nicht«, antwortete sie.
    »Dann gibt mir doch auch die Chance, dich kennenzulernen, herauszufinden, wer du heute bist.«
    Sie nickte erneut.
    »Ich werde dich lieben Polly. Solange ich lebe. Ich verspreche es. Lass uns nur ein bisschen Zeit«, raunte er an ihren Lippen, bevor er sie küsste.
    Polly war machtlos gegen seinen Charme. Sobald Sam sich ihr näherte, seine Lippen auf ihre drückte, schalteten sich alle Zweifel aus und sie wollte nur noch seine Nähe genießen, ihn mit jeder Faser ihres Körpers spüren. Er zog sie fester in seine Arme und sie schmiegte sich dicht an ihn. Seine Hand wanderte ihren Rücken hinunter und suchte sich einen Weg unter ihr Hemd. Als er ihre Haut berührte, seufzte sie leise und vergrub ihre Finger in seinen Haaren.
    Der Wecker ihres Handys, den sie vorsorglich am Abend gestellt hatte, schrillte. Sam lächelte an ihrem Mund, bevor er sie freigab. »Es ist mir wohl nicht vergönnt, ein paar neue Erinnerungen zu schaffen.«
    Polly sprintete zu ihrem Telefon, um das nervtötende Geräusch abzuschalten. »Wir haben überhaupt nicht geschlafen«, sagte sie mehr zu sich selber als zu Sam.
    »Und gegessen haben wir auch noch immer nichts. Möchtest du frühstücken gehen?«
    »Ich muss leider arbeiten.« Polly schlug sich mit der Hand vor die Stirn. »Du meine Güte, das Interview! Die Fotos! Nichts davon ist fertig. Ich muss Lea heute beides in die Redaktion bringen.«
    »Dann aber mal schnell. Ich gehe zurück in meine Wohnung und maile dir die Fotos. In der Zwischenzeit stellst du den Text zusammen.«
    »Du hast deinen Laptop nicht dabei?« Polly sah sich in ihrer Wohnung um.
    »Nein, nach dem Desaster gestern Nachmittag habe ich meine Ausrüstung in meine Wohnung gebracht und war schon wieder auf dem Weg zu dir, als du anriefst.«
    »Okay, dann kümmerst du dich um die Bilder und ich mich um den Text.«
    »So ist es immer gewesen.«
    »Sam.«
    Er hatte

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