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Augenblicklich ewig

Augenblicklich ewig

Titel: Augenblicklich ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Neuberger
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Polly und erhob dann sofort sein Glas. »Auf unser erstes gemeinsames Essen.«
    »Auf uns.« Sie stieß leicht an sein Glas und nippte an dem Wein. Er schmeckte köstlich und sie konnte ihn trotz der Erinnerung an ihren heftigen Kater genießen.
    Mit einem Schmunzeln beobachtete Sam sie dabei. »Und? Magst du den Wein?«
    »Ja, er ist hervorragend und der Kater so gut wie vergessen.«
    Sam sah mehr als zufrieden aus, als er sich über das Essen hermachte. Eine Weile aßen sie schweigend und Polly beobachtete Sam heimlich. Seine dunklen Augen, die leicht verwuschelten braunen Haare und die markanten, aber feinen Gesichtszüge - sie konnte sich nicht vorstellen, jemals genug von diesem Anblick zu bekommen. Als er aufschaute und ihren Blick auffing, lächelte er. Winzig kleine Linien erschienen um seine Augen herum.
    »Was ist dein Lieblingsbuch?«, fragte sie, um davon abzulenken, dass er sie dabei ertappt hatte, wie sie ihn beobachtete.
    »Um ehrlich zu sein, lese ich gar nicht mehr so viele Bücher. Wie gesagt, ich hatte Unmengen an Zeitungen und Zeitschriften abonniert. Meine liebsten Bücher sind keine zum Lesen, sondern eher Bildbände. Ich habe eine ziemlich große Sammlung. Malerei und Fotografie, die Fotobände überwiegen.« Er schaute sie auffordernd an.
    Sie verstand die unausgesprochene Frage. »Biografien.«
    »Was sonst.«
    »Ich kann nichts dafür, ich lese sie genauso gerne, wie ich die Menschen interviewe. Mir ist es egal, ob sie prominent sind oder vollkommen unbekannt, die Hauptsache ist, ihre Erzählungen sind wahrhaft.«
    Während des Essens löcherten sie sich weiterhin mit Fragen, bis ihre Teller leer waren und Polly nichts mehr einfiel, was sie ihn noch hätte fragen können. Auch Sam schien genug geredet zu haben.
    »Das Konzert!«
    Sam hob die Augenbrauen. »Welches?«
    Sie zeigte auf ihr T-Shirt und sprang auf, um die Karten aus ihrer Tasche zu holen. »Dieses Konzert.« Sie reichte Sam die Karten. »Lea hat sie uns geschenkt. Willst du hingehen? Es fängt allerdings schon in einer Stunde an. Wir müssten sofort los.«
    »Klar.« Sam steckte die Karten in eine seiner Gesäßtaschen und stand auf. »Mit dir gehe ich überall hin. Was ist schon Mendelsohn Bartholdy gegen echten Teeniepop ?« Er küsste Polly im Vorbeigehen auf die Schläfe und zog sich dann seine Lederjacke über. »Kommst du?«
    Sie schnappte sich ihren Schlüssel und ihre Jeansjacke. »Klar.« Sie hakte sich bei Sam ein.

 
    Zur Konzerthalle fuhren sie mit der Stadtbahn. Als Polly die Scharen an jungen Mädchen sah, die sich vor dem Eingang drängten, war sie erleichtert über ihre Pressekarten. Sie betraten die Halle durch einen Seiteneingang und wurden in den direkt vor der Bühne großzügig abgeteilten Pressebereich geleitet.
    »Wir haben Platz und eine eigene Bar. Was will man mehr?«, fragte Sam.
    Polly zuckte mit den Schultern. »Gute Musik?« Sie grinste und ließ sich von Sam zur Bar ziehen. Mit zwei Bier im obligatorischen Plastikbecher stellten sie sich etwas abseits an die Seite mit gutem Blick auf die Bühne. Sam lehnte sich an die Absperrung und Polly mit dem Rücken an Sam. Er schloss seine Arme um sie, den Becher noch in der Hand. Sie konnte sich keinen Ort vorstellen, an dem sie im Augenblick lieber gewesen wäre als in Sams Armen. Teeniepop hin oder her.
    Das Konzert erwies sich als viel besser als erwartet. Der Sänger hatte eine gute Stimme und bot mit unzähligen Effekten, Tänzern und Akrobaten eine eindrucksvolle Show. Sam hielt Polly den ganzen Abend über im Arm. Selbst als sie sich ins Getümmel direkt vor der Bühne stürzten, schirmte er sie mit seinem Körper gegen das Gedränge und Rempeln der anderen ab. Polly kuschelte sich an Sam und fühlte sich so wohl wie noch nie zuvor in der Gegenwart eines Mannes. Sicher, beschützt und genau dort, wo sie sein sollte.

 
    Es war bereits nach Mitternacht, als sie wieder vor Polly Haustür anlangten. Sam zog sie in seine Arme und küsste sie sanft. Dann rückte er ein wenig von ihr ab, ohne sie jedoch loszulassen, und blickte ihr in die Augen. Polly versank mehr und mehr in dem dunklen Braun, bis ihr Kopf vollkommen leergefegt war und sie nur noch Sam wahrnahm.
    »Polly?« Als sie seine Stimme hörte, musste sie mehrfach blinzeln.
    »Ja. Entschuldige, was hast du gesagt?«
    »Darf ich heute hier bleiben?«
    Polly wurde verlegen. Auch wenn Sam und sie eine ungewöhnliche – oder eher unglaubliche – Geschichte verband, standen sie doch auch erst am

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