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Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Titel: Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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fließen.«
    »Das war vor der interstellaren Ausbreitung der Terraner?«
    »Ja.«
    »Dann sind sie heute eine friedfertigere Spezies, ja?«
    Ich räusperte mich. »Wir sind so gut wie ausgestorben, weil wir den Krieg gegen den Rest der Claifex verloren haben.«
    Minkani glotzte mich an.
    Ich hob die Hände. »Sehen Sie mich nicht so an. Ich hasse Krieg, ich hasse das Militär und ich hasse Autorität.«
    »So viel Hass. Und was lieben Sie?«
    »Meine Freiheit.«
    Minkani regte sich nicht. »Sie wollen die Freiheit für die Claifex, nicht wahr, Iason Spyridon?«
    Ich warf ihr einen misstrauischen Blick zu. Ihre Stimme hatte sich drastisch verändert und ich hatte mit einem Mal nicht mehr das Gefühl, mit ihr zu sprechen. Eine Präsenz füllte sie aus, die fremdartig und deutlich spürbar war. Ari schien es ebenfalls zu fühlen, erhob sich und sah mich verwundert an. Ich bedeutete ihr wortlos, zu schweigen. Dies mochte mein erster unmittelbarer Kontakt zu Aureol sein. Ich überlegte meine Worte mit großer Sorgfalt und vertraute darauf, dass sich ein Dialog entwickeln würde.
    »Freiheit ist erstrebenswert für alle Spezies, oder nicht?«
    Minkani regte sich immer noch nicht. Ich hatte das Gefühl, sie hatte sogar aufgehört zu atmen. Ich wartete auf eine Antwort, dann hustete sie plötzlich und war wieder mit der unruhigen Energie erfüllt, die sie bisher auch an den Tag gelegt hatte.
    Sie sah uns verwundert an und klappte die Sonnenbrille hoch. »Alles in Ordnung?«
    »Worüber haben wir gerade gesprochen?«
    Minanki drehte sich einmal im Kreis. »Über Hass und Liebe . Ach!«
    Sie betonte das Wort Liebe wieder deutlich. Ari zog eine Grimasse und warf mir einen fragenden Blick zu. Ich bedeutete ihr, zu schweigen.
    »Lassen Sie uns den Turm erkunden! Wir haben noch einen langen Fußmarsch vor uns, wir verschwenden besser keine Zeit.«
    Sobald der Multipod heran war, trommelte ich die Gruppe zusammen und legte einen Kurs mit dem Licht der beiden Sonnen im Rücken fest, damit wir nicht geblendet wurden. Zumindest, bis wir einmal drumherum gegangen waren, dann sollten die Sonnen jedoch im Zenit stehen und uns nicht mehr direkt ins Gesicht scheinen. Wir bewegten uns auf den Turm zu und sogleich stellte sich jenes eigenartige Gefühl ein, dass man ausschließlich bei der Annäherung an große Gebäude oder Berge hatte. Es war so, als ob der Turm vor einem schwebte und sich nur widerwillig näherte, obwohl man sich bemühte, die Distanz zügig zu überbrücken.
    Das Mauerwerk vor uns war verwittert und mit Schlieren und Schlaglöchern übersehen. Wie viele Sandstürme und Unwetter über diesen Stein hereingebrochen waren, ließ sich nur schwer abschätzen. Aus der Nähe sah er jedenfalls aus, wie natürlich gewachsener Fels. Ich trat direkt davor und hob die Hand. Ich zögerte einen Moment, hatte eine unerklärliche Angst davor, den Turm zu berühren, als ob es ein schlafendes Biest wäre, das ich aus seinem Winterschlaf weckte, nur damit es über mich herfiele und seinen zweifellos großen Hunger an meinem Fleisch stillte. Der Rest der Gruppe musste wohl mit ähnlichen Gefühlen kämpfen, sie hielten respektvollen Abstand und schwiegen. Als ich mich immer noch nicht rührte, meldete sich Truktock.
    »Ein Kraftfeld?«
    Ich legte die Hand auf den kalten Stein. »Nein. Ich ... weiß nicht.«
    Ein Säuseln fuhr durch den Turm und ein heißer Wind wirbelte um seine Basis.
    Ari lehnte sich an Simeon, der nervös aussah und einen Arm um ihre Schulter legte. »Mir gefällt das nicht.«
    Ein Signal ertönte. »Hier Zurvan. Ich orte ungewöhnliche elektromagnetische Strahlungen aus dem Inneren des Bauwerks. Ist alles in Ordnung bei euch?«
    Truktock antwortete ihm. »Alles in Ordnung. Iason hat den Turm berührt. Hier unten wird es windig.« Er zuckte mit den Schultern. »Fahre fort mit deiner Untersuchung!«
    »Verstanden. Zurvan Ende.«
    Der Wind ließ wieder nach und das Säuseln verschwand.
    Minkanis große Ohren zuckten auf. »Habt ihr das gehört?«
    »Was denn?«, fragte Truktock und sah sich unbehaglich um.
    »Da!«
    »Jetzt höre ich es auch.« Ari löste sich von Simeon und sah sich um. »Ein dumpfes ...«
    Simeon rief etwas, wurde aber von dem markerschütternden Geräusch übertönt, das sich über Sand und Luft bis in unsere Magengruben fortsetzte. Ein Trommelschlag, wie der Hieb eines Gottes auf die größte Pauke des Universums.
    »Ich habe Angst!«, schrie Aristea und vergrub ihren Kopf in Simeons Brust, der selbst

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