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Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Titel: Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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nicht.
    »Ich denke, ich möchte zurück nach Raronea, bevor sie mich dort vermissen.«
    Sie warf mir einen linkischen Blick zu und schien nervös.
    Mir wurde heiß und kalt.
    »Wie lange bin ich schon hier?«
    Sie flüsterte. »Eine Weile.«
    Ich packte sie an der Schulter. »Wie lange?«
    Sieraa löste sich aus meinem Griff. »Seit vier Standardjahren.«
    Ich stolperte zurück und hielt mich am Geländer fest, als mir schwindelig wurde.
    Sie stützte mich und sprach leise. »Es hat lange gedauert, bis ich dich auf endlich auf Fergoi fand. Die Prozedur zur Herstellung eines Ersatzkörpers hat noch einmal Monate in Anspruch genommen. Es tut mir leid.«
    »Und die ganze Zeit habt ihr mich im Koma gehalten?«
    Sieraa legte den Kopf schief. »Das war für einige Monate unvermeidlich. Den Rest der Zeit warst du von Aureol gefangen genommen. Dafür ist allein Aureol verantwortlich.«
    Meine Welt brach zusammen.
    Ich riss mich von ihr los und rannte davon. Ich spürte ihren Blick im Rücken und hatte nicht den Eindruck, dass sie mir folgte. Ich lief durch den künstlichen Dschungel zurück an den Ort, an dem ich erwacht war und versuchte, irgendein Gefühl von Zuflucht zu erhalten. Ich fühlte mich bei weitem elender, als ich vermutet hatte, dass es mir jemals möglich war.
    Jahre meines Lebens - gestohlen!
    Was dachten die anderen? Suchten Sie noch nach mir? Nein, sie hatten einen Grabstein errichtet. Was war mit Susannah? Ich schäme mich nicht, zu gestehen, dass mir die Tränen kamen, als ich an der einzigen Wand der Räumlichkeit nach unten rutschte und auf dem Steinboden sitzen blieb.
    Alles war einfach nur beschissen.

7. Kapitel
    Metemsomatose
     
    Ich musste irgendwann eingeschlafen sein und erwachte in dem weichen Bett. Wie ich dort hineingelangt war, hatte ich vergessen. Ein einziger Gedanke schälte sich aus dem Elend meiner wunden Gefühle. Ich musste unbedingt einen Weg zurück nach Raronea und zu meinen Gefährten finden!
    Zu Susannah.
    Ich hatte ein Leben verloren, doch ich konnte es zurückgewinnen. Ich musste ein Schiff finden und dann würde ich nach Guinaa zurückkehren. Ich verfluchte Aureol und seinen Einfluss. Nach einer wiederholten Gefühlsaufwallung beruhigte ich mich und kurbelte meine Denkmaschine an. Mir fiel erneut das Gespräch mit Minkani ein, als sie offenkundig zu Aureols Sprachrohr geworden war. Aureol/Minkani hatte mich nach dem gefragt, was mir am wichtigsten war. Ich hatte von Freiheit gesprochen. Das konnte einer Entität wie Aureol, die alle Bewohner eines ganzen Sternensystems der Freiheit beraubt hatte, bestimmt nicht gefallen. Zuvor hatte ich jeden Versuch, mir weitere der »Visionen« einzugeben erfolgreich abgeblockt. Auch das war sicher nicht von Aureol begrüßt worden. Es hatte mich mit eiskalter Berechnung benutzt, und als nach dem Gespräch mit Minkani klar war, dass ich keinen Nutzen mehr hätte, saugte es mich in diesen verdammten Turm. Die Tatsache, dass Sieraa mich dort fand, erklärte, wie ich wieder aus dem Gebäude herausgekommen war, dessen Zweck sich mir allerdings immer noch nicht erschloss. Die Kalimbari mussten mich irgendwie aus Aureols Gefangenschaft entrissen haben. Welche Rolle auch immer sie diesmal gespielt hatten, sie verfolgten in jedem Fall ein Ziel, und nicht unbedingt eines, das ich kannte. Das Theater, das sie bei der Jagd nach den Plänen aufgeführt hatten, sagte nichts über die eigentliche Motivation hinter ihren Handlungen aus. Sie konnten Welten erschaffen und lebten in einer Zivilisation, die weit fortgeschrittener war, als alles in der Claifex. Ihnen lag ganz sicher nicht daran, dort irgendwelche Machtverhältnisse umzustoßen, wie sie uns damals erklärt hatten. Diesmal hatten sie mir klargemacht, dass sie nur verhindern wollten, dass die Claifex vom gleichen Schicksal heimgesucht wurde, wie Raronea. War das die Wahrheit? Belogen sie mich nicht erneut? Welchen Sinn machte es, mir wieder etwas vorzugaukeln? Hier, an diesem Ort? Auf der Hut zu sein, war in Gegenwart der Kalimbari jedoch nicht nur ratsam, sondern überlebenswichtig. Ich prägte mir das ein, erhob mich, holte mir Wasser und anschließend einen Kaffee aus dem Nahrungsreplikator, setzte mich in einen der bequemen Sessel.
    Ich musste mehr wissen.
    Über die wirkliche Motivation der Kalimbari, über das, was auf Fergoi mit mir passiert war und wie ich meine Gefährten finden konnte. Vor allem das. Ich schluckte schwer, als ich daran dachte, dass vier Jahre vergangen waren. Susannah

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