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Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Titel: Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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wir. Das bedeutet, wir können nach Einträgen darin suchen, die auf Vorkommen schlecht synthetisierbarer Stoffe hinweisen. Das ist doch schon mal etwas!«
    »Ich weiß nicht, Sieraa. Das können doch unzählige Planeten sein!«
    »Aber nicht unzählige Systeme.«
    »Vielleicht fehlt mir dein Zeitgefühl, weil ich nicht unsterblich bin und tausende von Jahren auf dem Buckel habe, aber ich finde die Aussicht darauf, jahrelang nach meinen Gefährten zu suchen wenig erfrischend. Verdammt! Truktock könnte in der Zeit ins Gras beißen.«
    »Warum sollte er das tun?«
    »Partik leben nicht so lange.«
    Sieraa zog eine Grimasse. »Tut mir leid. Die Metapher kannte ich noch nicht.«
    Ich warf die Arme in die Luft.
    »Hör auf, Iason! Hab wenigstens ein bisschen Respekt vor der Tatsache, dass ich mein Leben riskiere, um dir zu helfen! Meinst du, ich finde es besonders ermutigend, dass wir nicht mehr als ein dreckiges Loch im Boden gefunden haben?«
    Ich sah sie an und ergriff impulsiv einen Stein, schleuderte ihn mit einem Schrei, der meine Wut und meinen Frust kanalisierte in den Trichter. Das emotional aufgeladene Geschoss machte einen weiten Bogen und schlug mit einem metallischen Krachen auf irgendetwas in dem großen Loch auf.
    Sieraa sah mich überrascht an und ich erwiderte ihren Blick wahrscheinlich mit einem ähnlichen Ausdruck. Wir näherten uns vorsichtig dem Rand des Abbaubereiches und Sieraa bedeutete mir wortlos, in Deckung zu gehen. Sie aktivierte ihre Gesichtsmaske und ich tat es ihr gleich. Schulter an Schulter krochen wir mit unseren Nano-Speeren in den Händen zum Rand des Trichters. Die Masken hatten ein integriertes Fernsichtsystem und ich veränderte mit einem Zwinkern - zweimal rechts, einmal links - die Vergrößerung, bis ich den Stein und einen glänzenden Gegenstand auf der Rampe gute dreißig Meter unter uns erkannte.
    Sieraa flüsterte. »Was ist das?«
    »Ich sehe nach.«
    »Nicht allein!«
    Wir erhoben uns und schlitterten auf der bröckelnden Schräge bis zur Rampe hinab, die sich in Spiralform bis auf den Grund des Trichters fortsetzte. Dort folgten wir dem Pfad, der uns ein Drittel des Weges bis zum Boden führte. Vor uns lag ein von Staub und Dreck überlagertes Stück Metall. Ich hob es auf und wischte darüber. Es war rund und hatte eine Zielscheibe eingraviert. In der Mitte stand das Wort »Reingefallen«.
    »Was zum Henker?«
    Plötzlich rumorte der Boden und vibrierte so stark, dass er aussah, als würde er plötzlich kochen. Sieraa und ich taumelten hin und her. Sie schrie etwas und riss mich mit sich, als mehrere Erdbrocken über unseren Weg polterten. Es war, als würde ein Erdbeben das Zentrum des Trichters erschüttern. Wir rannten aus Leibeskräften den Weg zurück, sprangen über Hindernisse, die vom Rand des Loches in unsere Richtung rumpelten und versuchten, dabei nicht zu stürzen. Als wir die Hälfte des Weges bewältigt hatten, hielt ich schreiend inne. Sieraa bremste ebenfalls hart ab und stolperte zurück, bis sie mit den Schultern an meine Brust prallte.
    »Iason? Sehe ich das wirklich?«
    »Scheiße. Können deine Anzüge fliegen?«
    Sieraa lachte freudlos. »Schnell! Wir müssen klettern!«
    Der Erdhügel, der durch den überflüssigen Aushub gebildet worden war, schob sich rumpelnd und polternd in unsere Richtung und machte sich selbsttätig daran, in das Loch zurückzukehren, aus dem er geholt worden war. Wie ein kolossales Wesen aus schwarzer Erde und Steinen, das als amorphe Masse vorwärtswogte, um uns zu verschlingen und für immer mit dem Rest dieses Planeten zu vereinigen.
    Wir kletterten mit Mühe die zerfallende Steigung am Rand der Rampe hinauf. Mein Triggerorgan zündete und Sieraa bewegte sich einen Augenblick später ebenfalls schnell . Wir gruben uns wir Besessene auf allen vieren durch den Dreck und das lose Erdreich, mussten immer wieder enormen Brocken und Steinen ausweichen, die uns zu erschlagen drohten. Ich riss Sieraa gerade rechtzeitig beiseite, als ein Steinbrocken, groß wie ein Gleiter über die Stelle fiel, an der sie eben noch gewesen war. Wir stützten uns gegenseitig, sanken immer wieder in die vibrierende, lose Erde und griffen nach jeder Wurzel und jedem Halt, der sich unseren fliegenden Finger bot. Als sich ein Schatten über uns legte, konnte ich nicht anders, als kurz über die Schulter sehen. Eine schwarze Welle aus Erdreich und Gestein türmte sich bedrohlich über uns auf. Sieraa hieb auf ein Tastfeld an ihrem Gürtel und

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