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Aurora

Aurora

Titel: Aurora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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das Schicksal des Glitzerbandes anvertrauen?«
    »Auroras Ziel ist es, die Existenz der Menschheit im Umkreis von Yellowstone auch in Zukunft zu sichern«, erklärte Gaffney kategorisch. »Sie erkennt, dass unser kleines kulturelles Zentrum für die gesamte menschliche Diaspora
    im Weltraum auf lange Sicht lebenswichtig ist. Wenn die Nabe bricht, fällt das ganze Rad auseinander. Nehmen Sie Yellowstone aus dem Spiel, und die Ultras verlieren ihre einträglichste Anlaufstelle. Der interstellare Handel geht zurück. Die anderen demarchistischen Kolonien fallen wie die Dominosteine. Das alles tritt vielleicht erst in Jahrzehnten oder Jahrhunderten ein, aber es wird kommen. Deshalb müssen wir uns jetzt Gedanken machen, wie wir überleben.«
    Clepsydra setzte ein höhnisches Grinsen auf, das über-
    zeugender wirkte. »Sie denkt an ihr eigenes Überleben. Sie sind ihr egal. Im Moment hat sie Sie ins Schlepptau genommen, aber wenn Sie ihr nicht mehr von Nutzen sind -
    und der Zeitpunkt wird kommen -, sollten Sie einen guten Fluchtplan parat haben.«
    »Vielen Dank für den Rat.« Seine Finger schlossen sich
    fester um die Hundepeitsche. »Sie setzen mich in Erstaunen, Clepsydra. Sie wissen, dass ich Sie mit dem Ding hier töten kann. Und ich weiß, dass Sie es bis zu einem gewissen Grad beeinflussen können.«

    »Und nun fragen Sie sich, warum ich es nicht gegen Sie
    richte.«
    »Zumindest ist mir der Gedanke durch den Kopf gegan-
    gen.«
    »Weil ich weiß, dass es sinnlos wäre.« Sie deutete mit
    einem Nicken auf sein Handgelenk. »Zum Beispiel wegen
    Ihres Handschuhs. Vielleicht wollen Sie nur vermeiden, auf der Waffe Fingerabdrücke zu hinterlassen, aber ich denke, es steckt noch mehr dahinter. Der Handschuh reicht unter Ihren Ärmel hinein. Ich nehme an, er gehört zu einer leichten Panzerung, die Sie unter der Uniform tragen.«
    »Gut geraten. Es ist ein Trainingspanzer, wie ihn un-
    sere Rekruten für die Ausbildung an den Hundepeitschen
    anlegen. Hyperdiamantgeflecht mit mikroskopisch feinen
    Schneiden, um den Schnittmechanismus an der scharfen
    Seite der Peitschenschnur zu entschärfen und abzuwehren.
    Selbst wenn Sie die Schnur dazu brächten, sich nach hinten zu biegen und mich anzugreifen, sie dränge nicht bis zu meinem Arm durch. Trotzdem überrascht es mich, dass Sie es nicht wenigstens versucht haben.«
    »Ich fand mich mit dem Tod ab, sobald ich sah, dass Sie gekommen waren und nicht Präfekt Dreyfus.«
    »Ich mache Ihnen ein Angebot«, sagte er. »Ich weiß, dass Synthetiker Schmerzen ausblenden können, wenn es sein
    muss. Aber ich bin mir sicher, dass Sie einen schnellen Tod einem langsamen vorziehen würden. Besonders hier, ganz
    allein und fern von Ihren Freunden.«
    »Tod ist Tod. Und wie schnell ich sterbe, bestimme ich und nicht Sie.«
    »Hören Sie sich meinen Vorschlag trotzdem an. Ich weiß, dass Sie tief in unsere Dateien geschaut haben. Ein kleines Geständnis: Ich hatte es erwartet und nicht verhindert, weil ich wusste, dass ich Sie in jedem Fall töten musste. Aber ich dachte, Sie würden vielleicht etwas ausgraben, was ich gebrauchen könnte.«

    »Richtig gedacht.«
    »Ich spreche nicht von Aurora. Ich spreche vom Uhrma-
    cher.«
    »Ich weiß wirklich nicht, was Sie meinen.«
    Das war vermutlich eine Lüge. Selbst wenn sie vor ih-
    rer Ankunft in Panoplia nichts vom Uhrmacher gewusst
    haben sollte - und die Exordium-Träumer waren nicht völlig von allen Informationen über die Ereignisse der Außenwelt abgeschlossen gewesen -, musste sie bei ihren unerbe-tenen Spaziergängen in Panoplias Archiven darauf gestoßen sein.
    Er rollte den Schaft der Hundepeitsche auf der Hand-
    fläche hin und her. »Ich will Ihnen ein kleines Geheim-
    nis verraten. Nach offizieller Darstellung wurde der Uhrmacher vernichtet, als Panoplia das Sylveste-Institut für Künstliche Mentalisierung zerstörte.« Er senkte die Stimme, obwohl er wusste, dass niemand sie belauschen konnte.
    »Aber in Wirklichkeit war es ganz anders. Das SIKM wurde erst bombardiert, nachdem Panoplia eingedrungen war, um Informationen zu sammeln und Geräte herauszuholen. Man glaubte zwar, man hätte den Uhrmacher zer-
    stört und fand auch vermeintliche Überreste. Aber man
    hatte seine Erzeugnisse aufbewahrt, all die Uhren und
    Spieldosen mit den hässlichen kleinen Sprengfallen. Und eines dieser Erzeugnisse war, wie sich herausstellte ... nun, es war genauso schlimm wie sein Schöpfer. In mancher
    Hinsicht sogar noch schlimmer. Es

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