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Aurora

Aurora

Titel: Aurora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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die Krise zu kümmern, die sich in den letzten sechsundzwanzig Stunden
    entwickelt hatte, aber es war klar, dass diese Sitzung als notwendige, wenn auch lästige Unterbrechung angesehen
    wurde.
    »Wir sollten uns kurz fassen, Thalia«, sagte Oberpräfekt Gaffney. »Wir müssen alle wieder an unsere Arbeit zurück.
    Können wir davon ausgehen, dass Sie das Loch in der Ab-
    stimmungsanlage gestopft haben?«
    »Sir ...« Thalia stammelte fast. »Die Arbeiten an dem Update sind abgeschlossen. Wie ich bereits sagte, waren nur etwa zweitausend Zeilen zu ändern.«
    »Und Sie sind sicher, dass die Sicherheitslücke, die sich Caitlin Perigal zunutze machen konnte, damit geschlossen wird?«
    »So sicher, wie wir sein können, Sir. Ich habe den neuen Code den formalen Prüfungsverfahren unterzogen, das Va-lidationssystem hat Abstimmungsvorgänge über fünfzig
    Jahre simuliert und keine Fehler gefunden. Das ist eine geringere Fehlerquote, als wir sie vor dem letzten Upgrade ak-zeptierten, Sir. Ich wüsste nicht, was uns hindern sollte, ans Netz zu gehen.«
    Gaffney sah sie so zerstreut an, als hätte er im Geiste den Raum schon verlassen, um an einer anderen, wichtigeren
    Sitzung teilzunehmen. »Über die gesamten zehntausend?«
    »Nein, Sir«, antwortete Thalia geduldig. Sie hatte ihre Pläne in diesem Raum schon einmal erläutert, aber offenbar musste sie jetzt alles wiederholen. »Die Veränderungen im Code sind relativ einfach, aber das Update verlangt eine hohe Zugriffsberechtigung auf alle zehntausend Votenprozessoren. Bei den meisten neueren Prozessoren wird das
    reibungslos klappen, aber bei älteren Anlagen gibt es einige Probleme, die ich gerne an Ort und Stelle lösen würde.

    Damit meine ich, dass ich sie persönlich aufsuchen möchte, Sir.«
    »Sie wollen vor Ort installieren?«, fragte Michael Crissel.
    Thalia nickte eifrig. »Aber nur in den folgenden Habitaten.« Sie deutete mit der Hand auf das Systemmodell, das sie zuvor auf diese Geste programmiert hatte. Prompt zogen unsichtbar dünne Fäden an der Decke fünf Objekte aus der erstarrten Spirale des Glitzerbandes. Aktivmaterie sickerte über die Fäden und vergrößerte die Modelle auf das Hundertfache. Einer der fünf Himmelskörper war, für alle Anwesenden auf Anhieb zu erkennen, Panoplia selbst. Thalia deutete stattdessen auf die vier anderen und nannte ihre Namen. »Das Karussell New Seattle-Tacoma. Das Stundenglas Chevelure-Sambuke. Szlumper Oneill. Haus Aubus-
    son.« Rot flimmernde Laserstreifen zwischen den vier Habitaten und Panoplia zeigten die Route an, die Thalia zu nehmen gedachte. »Ich denke, ich kann jedes Habitat in
    weniger als dreizehn Stunden aufsuchen und wieder ver-
    lassen. Die Abschaltung der Abstraktion wird sich in der Größenordnung von Millisekunden bewegen: zu kurz, um
    überhaupt wahrgenommen zu werden.«
    »Wir können in der aktuellen Krise keine vier Schiffe entbehren«, wandte Gaffney ein.
    »Das erwarte ich auch nicht, Sir. Ich möchte bei allen Installationen gern selbst vor Ort sein, was bedeutet, dass ich sie nacheinander durchführen muss. Aber selbst wenn man Schlafpausen und Flugzeiten zwischen den vier Habitaten berücksichtigt, kann ich alle vier Updates in weniger als sechzig Stunden abschließen.«
    »Und dann gehen Sie über das ganze Band ans Netz?«
    »Immer vorausgesetzt, während der vier Testinstallatio-
    nen treten keine Probleme auf, sehe ich keinen Grund, noch länger zu zögern.«
    »Ich finde, wir sollten abwarten, bis dieser Ruskin-Sartorius-Schlamassel ausgestanden ist«, sagte Oberpräfekt Baudry, die wie immer dasaß wie elektrisiert. »Alle nicht unbedingt notwendigen Aktivitäten stellen zu diesem Zeitpunkt eine Belastung unserer Kapazitäten dar, die wir nicht gebrauchen können. Ich gehe davon aus, dass Thalia mit einem
    vollzähligen Unterstützungsteam rechnet. Ich will ganz offen sein, wir können es uns nicht leisten, in einer so kritischen Situation, wenn die Bürger an der Kette zerren und eine Be-strafung der Ultras fordern, wichtiges Personal abzuziehen.«
    »Vielleicht haben Sie recht«, sagte Gaffney. »Jane wünscht bekanntlich, dass die Unregelmäßigkeiten bei den Abstimmungen so schnell wie möglich abgestellt werden, aber sie wird auch verstehen, dass wir die aggressiven Elemente so lange im Zaum halten müssen, bis etwas anderes auftaucht und sie beschäftigt.«
    »Verzeihung, Sir«, sagte Thalia, »aber ich wollte allein mit einem Kutter von einem Habitat zum anderen fliegen.

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