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Aurora

Aurora

Titel: Aurora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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Meuchelmord handelt - so weit waren wir
    schon gekommen, bevor Sie das Synthetiker-Schiff in den Tiefen dieses Felsens entdeckten.« Sparver hielt inne: In seinem Kopf wollte ein Bild entstehen, aber es wurde nicht ganz scharf. »Wir haben die Perigal wegen Abstimmungsbetrug verfolgt«, sagte er. »Wir haben sie auch drangekriegt, und die Sache kam mir schon die ganze Zeit zu einfach
    vor.«
    »Sah zu sehr danach aus, als wollte jemand eine Rech-
    nung begleichen«, stimmte Dreyfus ebenso nachdenklich
    zu. »Vielleicht sollten wir uns auf die Auswirkungen dieses Falls konzentrieren. Nicht darauf, dass Perigal unter Ausschluss steht, sondern auf die Sicherheitslücke, auf die man uns damit aufmerksam gemacht hat.«
    Am anderen Ende war es still geworden. Endlich sagte
    Dreyfus' Stimme: »Wir sind gerade dabei, diese Lücke zu schließen. Das ist Thalias derzeitiger Auftrag.«
    »Sie glaubt , die Lücke zu schließen. Aber angenommen, jemand wollte uns nur auf den Arm nehmen?«
    »Auf Thalia können wir uns verlassen«, sagte Dreyfus.
    »Boss, wir haben nicht die Zeit, alle Möglichkeiten zu
    durchdenken. Wir wissen nur, dass etwas nicht stimmt und dass Thalia mit oder ohne ihr Wissen darin verwickelt sein könnte.«
    »Sie haben recht«, sagte Dreyfus endlich. »Es gefällt mir nicht, aber ... irgendetwas passt nicht ins Bild.«
    »Thalia ist noch draußen, nicht wahr?«
    »Soviel ich weiß.«
    »Wir müssen ihr eine Nachricht zukommen lassen. Sie
    muss mit der Installation der Updates warten, bis wir herausgefunden haben, was vorgeht.«

    »Können Sie noch einmal Verbindung zu Panoplia auf-
    nehmen?«
    »Ich wüsste nicht, was dagegen spräche«, sagte Sparver.
    »Aber dazu muss ich die Verbindung zu Ihnen unterbre-
    chen, bis ich fertig bin.«
    »Tun Sie das sofort. Rufen Sie mich zurück, wenn Sie die Nachricht an Thalia abgesetzt haben. Los jetzt, Sparv!«
    Sparver schloss die Verbindung zu Dreyfus und öffnete
    die provisorische Leitung zu Panoplia.
    »Ich hatte nicht erwartet, so schnell wieder von Ihnen
    zu hören«, sagte Muang, bevor Sparver zu Wort kam. »Die gute Nachricht ist, dass Jane sofort einen Systemkreuzer umgeleitet hat. Er ist mit hoher Beschleunigung zu Ihnen unterwegs, während wir noch miteinander reden. Müsste
    Ihre Position in weniger als fünfundvierzig Minuten erreichen.«
    »Schön«, sagte Sparver, der kaum zugehört hatte. »Jetzt passen Sie gut auf. Ist Unterpräfekt Ng schon von ihrer Mission zurück?«
    Mehr brauchte er nicht zu sagen. Jason Ngs Tochter war
    in Panoplia jedem bekannt.
    »Ich weiß es nicht. Ich kann bei Thyssen nachfragen,
    aber...«
    »Lassen Sie nur, dafür ist keine Zeit. Können Sie mich zu Thalia durchstellen? Ich muss sie dringend sprechen.«
    »Moment. Ich werde sehen, was ich tun kann.«
    Sparver wagte kaum zu atmen. Es konnten nur Sekunden
    vergangen sein, bis Muang sich wieder meldete, aber ihm kam es vor wie Stunden. »Sie ist nicht auf ihrem Kutter, der zurzeit an Haus Aubusson angedockt hat. Ich versuche sie über ihr Armband zu erreichen, aber wenn sie außer Reichweite des Kutters ist, muss der Funkspruch durch den Abstraktionsdienst des Habitats geleitet werden. Das kann eine Weile dauern...«
    »Ich habe nichts vor«, beruhigte ihn Sparver.

    Nach einer weiteren Ewigkeit ertönte abermals Muangs
    Stimme: »Ich habe ihr Armband erreicht, Unterpräfekt.
    Wenn sie es nicht abgelegt hat, wird sie es piepsen hören.«
    Dreyfus wurde langsamer. Der Drang zum Umkehren war
    so stark geworden, dass er ihn zu überwältigen drohte. Aber er nahm alle seine Willenskraft zusammen und zog sich
    weiter durch die Andockröhre, bis er die schwarze Wand
    der Zugangsschleuse erreichte. Von einer Tür war nichts zu sehen. Er berührte die Panzerung des Synthetiker-Schiffs und spürte, wie sie unter dem Druck seiner Finger nachgab.
    Das war kein Metall, aber auch keine gewöhnliche Aktiv-
    materie.
    Er sah nur eine kleinere Version der Schalttafel, die er schon benützt hatte. Sie war mit mehreren Tropfen grün
    leuchtenden Klebstoffs an den Schiffsrumpf geheftet worden und hatte nicht mehr als zwei Schalter. Dreyfus griff nach dem mit dem Luftschleusensymbol und legte ihn mit
    einem Ruck um. Sofort leuchtete auf der schwarzen Fläche ein blaues Rechteck auf, die Umrisse einer Tür. Die Linien verdickten sich, das Rechteck schob sich ohne Angeln oder irgendeinen sichtbaren Mechanismus nach außen und glitt zur Seite.
    Dreyfus schwebte ins Innere des

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