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Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Titel: Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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Leontokentaurin versuchte ihm in wilder Raserei an die Kehle zu gehen. So rang Leon einen Moment lang mit ihr, drehte sich dabei einmal um sich selbst und ohne es zu merken stand sie bald schon mit den Hintertatzen am Kraterrand.
    „Jetzt wird sie mich kennenlernen!“, unverhofft schwirrte Kleopatra heran und schwang den Zauberstab. Bunte Blumen schossen aus dem Sand, wohin der Feenglanz rieselte. Irritiert starrte sie auf ihr Werk. „Das hatte ich aber ganz anders geplant!“ Immerhin schaffte sie es, die Angreiferin einen Moment abzulenken, dadurch bemerkte diese den weiteren Gegner erst, als sich dessen Drachenzähne in ihr linkes Hinterbein verbissen. Heftig fauchend schlug die Löwenkentaurin um sich, kam dabei auf dem losen Sand ins Rutschen und Drac’o ließ im letzten Moment wieder los. Rückwärts schlitterte die Katzenfrau den Trichter hinab, ihr Wutgeschrei nahm jedoch nicht ab, es wurde noch heftiger und als sie den Grund erreichte, vermischte er sich mit einem wütenden Löwengebrüll. Prankenhiebe und auch schrille Schmerzensschrei drangen aus dem Loch. Drac’o überlegte schon, ob er einen weiteren Betäubungspfeil bemühen sollte, als unerwartet der Ameisenlöwe aus seinem Trichter herausschoss. Leon, der am Rand stand, erschrak heftig, fuhr herum und scheute aus. Daraufhin kehrte das Raubtier in seine Grubenfalle zurück, ein neuer Streit entbrannte in der Tiefe, doch davon bekam Leon nichts mehr mit, das Fluchttier war endgültig mit ihm durchgegangen.
    Geistesgegenwärtig schlug Drac’o mit den Flügeln, holte auf, landete auf Leons Pferderücken und krallte sich dort fest. Vergebens waren seine Bemühungen, seinen Bruder zu beruhigen. Dieser entfernte sich zusehends, Kleopatra starrte ihm fassungslos nach. „Mein edles Ross lässt mich im Stich“, gespielt empört stemmte sie die Hände in die Hüften.
    „War zu erwarten“, fand Akiko, Kleopatra machte den Mund auf, aber nicht wieder zu. Stöhnend kam Orion wieder zu sich. Fragend sah er in die Runde, doch Akiko antwortete nicht und Kleopatra musste erst einmal ihre Sprache wiederfinden.
    „So ist das also“, murmelte der Greif als er endlich aufgeklärt wurde. Ein wenig vorwurfsvoll blickte er hinauf. „Warum bist du ihnen nicht gefolgt?“
    „Ich bin Dämonenjägerin!“, keifte sie. „Kein Kindermädchen!“ Schon im nächsten Atemzug gab sie den Befehl zum Aufbruch.
    „Wir müssen Flux und Leon doch suchen“, widersprach Kleopatra, während sie versuchte, der Harpyie ein Tonikum zu zaubern.
    „Wir sind Auserwählte und haben vielleicht nicht mehr viel Zeit, an unser Ziel zu gelangen!“, protestierte die Amazone.
    „Richtig“, knirschte Orion mit dem Schnabel, „Wir!“
    Aus dem Trichter drang noch immer Kampfgetöse an ihre Ohren, es wurde Zeit, diesen ungastlichen Platz zu verlassen. „Wir werden sie suchen und nicht ohne die beiden unsere Reise fortsetzen“, entschied Orion und Kleopatra nickte. Kratzefuß verspeiste derweil den herbei gezauberten Blumenkranz und Akiko schmollte. Jedoch tat sie dies nur so lange, bis sie in der Ferne den sich nähernden Sandsturm bemerkte und sich die Priorität auf die Suche nach einem Unterschlupf verschob.

    Nach einer schieren Ewigkeit verlangsamte sich Leons Galopp, bis er schließlich in den Weiten der Sanddünen zum Stehen kam. Seine Sinne fanden wieder zueinander, ein wenig verstört blickte er sich um. „Das Pferd ist mit dir durchgegangen“, erklärte Drac’o, stieg ab und rieb sich die schmerzenden vier Buchstaben. Er atmete tief durch und war froh, dass er den holprigen Ritt überstanden hatte. Ächzend fasste sich Leon an die Stirn, was hatte er nun schon wieder angerichtet?
    „Keine Bange“, Drac’o schwang sich in die Luft, um dort nach den Zurückgelassenen Ausschau zu halten. Jedoch konnte er sie selbst mit seinen scharfen Drachenaugen nicht ausfindig machen, der Ritt war ihm nicht nur so lange vorgekommen.
    „Und ich bin wieder an allem Schuld“, klagte Leon, „ich habe mich einfach nicht unter Kontrolle!“
    Drac’o seufzte nur und schob ihn an, die Zeit war für Selbstmitleid ungünstig. „Ein Sandsturm naht!“
    Sofort kam Leon wieder zu sich. „Auch das noch!“
    Drac’o rollte mit den Augen, „Also, dafür kannst du nun wirklich nichts.“ Er zwickte seinen Bruder in die linke Pferdeschulter und endlich marschierte er los, über eine kleine Düne, vorbei an Steinbrocken, zu einem Felsen der ihnen Schutz bieten konnte. Imposant erhob sich schon bald

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