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Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Titel: Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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rasteten sie in der Nähe eines Sees, da die Pfoten Orion juckten, begab er sich auf die Jagd. Im Schatten einer Akazie döste ein Rudel von Raubkatzen. Sie hatten das Aussehen des Königs der Tiere, allerdings wies ihr Fell eine gepunktete Zeichnung auf und sie waren nicht ganz so stattlich wie ihre Verwandten. Man nannte sie Marozi und das Rudel war bereits gesättigt. Da auch ansonsten keine größeren Raubtiere in der Nähe waren, beschloss Leon spontan, ein Bad zu nehmen. Seinen Bruder Flux konnte er mit dieser Idee allerdings nicht begeistern. „Später vielleicht“, murmelte dieser und stahl sich mit dem Kompass davon. Kleopatra schwelgte inzwischen inmitten einiger tropischer Blüten und hielt ein Mittagsschläfchen.
    Vom sicheren Gefühl geleitet, dass das Geheimnis bald gelöst sein könnte, folgte Flux der Kompassnadel einen schmalen Flusslauf entlang. Die anderen hatten sich ihre Auszeit verdient, ihn aber ließ die Abenteuerlust nicht los. Vielleicht konnte er dem Mysterium endlich auf die Schliche kommen. Ganz in Gedanken überwand er einen Hügel und blieb oben angekommen wie angewurzelt stehen. Er hatte nicht etwa eine Drachenhöhle entdeckt, dafür aber ein größeres Dorf, das vor allem durch seine Architektur beeindruckte. Häuser und Bauwerke waren in einem japanischen Stil gehalten. Langsam stieg er von dem Hügel herunter, um dann den Fluss über einen Steg aus Bambusrohren zu überqueren. Rechts und links vom Dorf erblickte er einige größere Hügel, an denen Terrassen angelegt waren. Dort gediehen sowohl Bambus wie auch Reispflanzen. Man hatte mehrere Nebenflussarme gegraben, um die Felder zu bewässern. Vorsichtig näherte er sich der Umzäunung des Dorfes, die von einem runden Tor unterbrochen wurde. Flux spähte hindurch, konnte auf den ersten Blick aber niemanden sehen. Rechts und links vom Tor standen zwei steinerne Skulpturen von löwenartigen Tieren mit reich gelockter Mähne, ansonsten gab es keinen Wachposten und so trat Flux ein. Staunend besah er sich die Häuser mit ihren reich verzierten Dächern, das Dorf war durchzogen von „Bachläufen“ aus blaugrauem Sand, immer wieder führten kleine Brücken oder einzelne Trittsteine hinüber. Es gab sogar einen richtigen Zen-Garten, der komplett von dem Sand bedeckt war, in den man wellenförmige Linien geharkt hatte. Es war sehr ruhig, nur wenige Vögel saßen auf den Dächern und sangen, an den Häusern und Wegen standen steinerne Laternen auf Sockeln und immer wieder traf Flux auf Figuren von Östlichen Drachen, Kois, Elefanten oder Pagoden aus Granit. Auf einer steinernen Bank hockte eine weiße Katze und sah ihn im Vorübergehen mit ihren grünen Augen an. Gerade fragte sich der kleine Elf, ob hier überhaupt jemand wohnte, als er ein Rascheln vernahm. Zwischen einem Bambusgebüsch trat ein Tier heraus, es war schlank und grazil, sei Fell schimmerte silbern.
    „Ein neunschwänziger Fuchs!“, staunte Flux und erinnerte sich daran, bei der Abreise aus seinem Heimatdorf auch einem solch mystischen Geschöpf begegnet zu sein. Der silberne Fuchs sah ihn wachsam an, machte ein paar geschmeidige Schritte und fächerte seine Schwänze wie ein Pfauenrad auseinander. „Bitte entschuldige“, flüsterte Flux, „wer wohnt hier?“ Der Fuchs zwinkerte nur, dann sauste er davon wie der Wind, Flux blieb etwas ratlos zurück. Da er schon so weit gekommen war, wollte er nicht umkehren, daher trat er zu einem der Häuser heran. Es war auf einem Sockel erbaut, auf der überdachten Terrasse stand ein Tisch mit zwei Stühlen. Auf dem Tisch wiederum befanden sich eine bauchige Kanne und zwei winzige Teegläser aus Porzellan. Ohne lange zu überlegen, setzte sich Flux auf einen Stuhl und nahm die Kanne zur Hand, sie war leer und mit einem blauen schlangenförmigen Drachen verziert.
    „Sehr seltsam“, fand Flux, strich über die kunstvolle Malerei und hörte plötzlich ein Kichern. Irritiert sah er sich um, stellte aber fest, dass das Kichern von der Kanne herrührte. Also strich er erneut einmal über sie hinüber, dieses Mal brach sie in schallendes Gelächter aus. „Vielleicht ist es eine Wunderlampe und ich habe drei Wünsche frei!“, freute sich Flux und rieb an ihr, doch es erschien kein Djinn, dafür wuchs der seltsamen Teekanne ein buschiger brauner Schwanz. Vor Schreck ließ Flux sie fallen, sie drehte sich in der Luft, verwandelte sich in ein Tier und dieses landete sicher auf seinen Pfoten.
    „Nicht doch, ich bin doch kitzlig!“,

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