Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)
ganz in der Nähe gab es eine Explosion, viele Dämonen segelten durch die Luft und zerfielen zu Staub bevor sie den Boden berührten. „Sie wollten eine Party, die können sie haben!“, brüllte die Amazone, schleuderte einen Kugelblitz, traf das nicht mehr sehr lebendige Skelett und zerlegte es in seine Einzelteile.
„Au!“, zischte Orion, als er vom Brustbein getroffen wurde. Drac’o stand in der Zwischenzeit wieder auf seinen Beinen, schreiend kam nun Kleopatra heran, verfolgt von Schmetterlingen und Hundewelpen. Mit einem Prankenhieb vertrieb Orion die Tierchen, dann hob er den Blick, dort kreisten noch immer Geier und Eulen. Die Blutschinke und Eisengrinde waren besiegt, doch die anderen räudigen Köter hatten sie noch immer umzingelt und kamen nun knurrend näher.
„Ihr habt den General Asmodi getötet!“, schrie ein Geier von oben herab. „Dafür werdet ihr büßen!“ Zusammen mit den anderen Vögeln stieß er herab und noch während sie das taten, verwandelten sie sich. Auch die Hunde sprangen heran und änderten dabei die Gestalt. Sie wurden alle zu scheußlichen Dämonen, mit langen Fangzähnen und einem blauleuchtenden Hals. Ihre Haare waren von Blut verklebt, ihre Nägel ungepflegt und ihre menschlichen Körper verdreckt.
„Das sind Rakshasa“, erklärte Orion und zog den Kopf ein, „angeblich werden Menschen nach ihrem Tod zu diesen Dämonen, wenn sie das Gehirn von Artgenossen verspeisen.“ Zur Antwort gab Kleopatra ein Würgen von sich und einer der Rakshasa erläuterte, dass er und die anderen damals im Zeitalter des Dunkelelfen gefallen waren, als dieser auf alle menschlichen Schatzsucher seine Verbündeten hetzte.
„Grotesk“, fand Akiko die Tatsache, dass aus Menschen, die durch Dämonen ums Leben gekommen waren, selbst Dämonen geworden waren, „All das ist schon viel zu lange her und eure Unsterblichkeit wird im Allgemeinen überbewertet.“
„Ganz schön frech, für so eine Göre“, fand der neue Wortführer, „nachdem wir die anderen erledigt haben, wirst du uns zusammen mit dem braunhaarigen Knaben als Festmahl dienen. Wir lieben Menschenfleisch.“
„Ich bin eine Amazone, kein schwacher Mensch!“, fauchte Akiko und hetzte ihm einen Fluch auf den Hals, allerdings duckte sich der Widersacher schnell genug und so wurde ein anderer Rakshasa getroffen, der dahin schmolz wie Butter in der Sonne.
„Ich war einst ein mächtiger König, vor dem das Menschenvolk zitterte und ihm zu Füßen lag“, grollte der Dämon und zeigte die Fangzähne, „mich wirst du so einfach nicht los.“
„Langsam wird sie mir richtig unheimlich“, jammerte Kleopatra, Drac’o drehte den Kopf, leider saßen zwei andere Feinde bereits auf dem Gepäck, er kam an Pfeil und Bogen nicht heran und er hatte auch kein Feuer mehr. Ein weiterer Rakshasa hielt den Speer in den Händen, der Asmodi durchbohrt hatte. Zwar setzte Orion eine Drohgebärde auf, konnte aber niemanden damit erschrecken. Leon kniete hilflos am Boden, ein Dämon war genau neben ihm und knurrte ihm ins Gesicht.
„Du wirst es bereuen, mich herausgefordert zu haben“, kam es von oben, wo Akiko mit geschlossenen Augen auf ihrem Teppich saß. Ein Donnern war zu hören, eine dunkle Gewitterwolke ballte sich zusammen, es blitzte, ein Rakshasa wurde getroffen und zerfiel zu Staub.
„Attacke!“, brüllte nun der Anführer. Mehrere Untergebene sprangen auf Orion zu, schlugen auf ihn ein, ein weiterer nahm Drc’o in den Schwitzkasten und viele Klauen haschten nach der hysterisch kreischenden Fee. Doch im selben Moment zuckten weitere Blitze aus der Gewitterwolke, Leon duckte sich gerade unter einem Fausthieb weg, als der Dämon neben ihm erfasst wurde. Seine Kumpane erlitten dasselbe Schicksal, alle zerfielen zu Staub und die Gewitterfront löste sich auf.
„Dort!“, rief Drac’o, als ein einzelner Geier davon flog, doch als er Pfeil und Bogen in Händen hielt, war der Vogel längst über alle Berge. Unterdessen trudelte der fliegende Teppich zu Boden, die Amazone lag darauf und sah ziemlich blass aus, die Magie hatte ihr viel Kraft geraubt.
„Gib’ ihr das“, murmelte Drac’o, als er wieder seine Elfengestalt angenommen hatte und zog die Phiole mit dem Stärkungstrank aus seiner Bauchtasche.
„Warum ich?“, motzte Kleopatra.
„Erstens könntest du selbst ein paar Tropfen davon gebrauchen und zweites bist du ein Mädchen. Sie wird dich an sich heranlassen, ich habe keine Lust, dass sie mir die Augen auskratzt oder
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