Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aus Dem Dunkel

Aus Dem Dunkel

Titel: Aus Dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
Vom Netzwerk:
er irgendetwas davon auch nur andeutete.
    Sie musterte ihn, als hätte er den Verstand verloren. »Ist das dein Ernst?«, fragte sie.
    Und wie, verdammt! »Ja«, antwortete er.
    »Warum willst du das tun, nachdem ich dich so ausgenutzt habe?«
    Wollte sie ihn auf den Arm nehmen? »Weil ich ein sehr edelmütiger Mensch bin«, erklärte er mit ungerührter Miene. Dann verdarb er die Wirkung seiner Worte, weil er lachen musste. »Willst du die Wahrheit hören? Die Wahrheit ist, dass diese Nacht mit dir das schönste Erlebnis meines Lebens war, querida . Und ich würde alles tun, um es zu wiederholen.«
    »Du wärst bereit, mir ein Baby zu schenken«, sagte sie langsam, »ohne weitere Verpflichtungen?«
    Sie sah ihn so hoffnungsvoll an, dass er sich nicht dazu überwinden konnte, das Angebot zurückzuziehen. »Ja«, sagte er. Natürlich hatte er nicht die Absicht, es dabei bewenden zu lassen. Wenn er es richtig anstellte, würde sie sich in ihn verlieben und ihn heiraten. Und dann würde sie schon sehen, dass nicht alle Kerle lausige Ehemänner abgaben.
    »Ich muss darüber nachdenken.« Sie klang verblüfft.
    Er zuckte mit den Schultern. »Okay. Hast du Lust, in der Zwischenzeit ein bisschen schwimmen zu gehen?« Der erste Schritt seiner Verführung bestand darin, dass sie dieses Kleid auszog.
    »Ich habe keine Schwimmsachen dabei«, erwiderte sie und betrachtete ihn von Kopf bis Fuß.
    »Na und?« Er knöpfte sein Shirt auf und warf es mitsamt seinem ärmellosen Unterhemd beiseite. Als er nach seinem Gürtel fasste, drehte Leila den Kopf weg. »Ich behalte meine Boxershorts an«, sagte er. »Du kannst doch in deiner Unterwäsche ins Wasser gehen. Ein Bikini ist auch nichts anderes.« Er stand auf und ließ seine Hose fallen, dabei bemerkte er, wie sie einen Blick auf seine hellblauen Boxershorts riskierte.
    »Sind um diese Zeit nicht die Haie auf Beutezug?«, fragte sie.
    »Ich pass schon auf dich auf«, versicherte er ihr und lächelte ermutigend.
    Er sah ihr an, dass sie in Versuchung geriet, sehr sogar. Ihr Blick wanderte über seine nackte Brust und verharrte kurz auf seinem flachen Bauch. »Ich weiß nicht«, meinte sie unentschlossen. »Geh du zuerst. Ich überleg’s mir.«
    Damit gab er sich zufrieden. Die Zukunft würde großartig werden. Sebastian konnte es förmlich riechen, als er auf die Wellen zurannte. Seine Füße schienen den Sand kaum zu berühren. Im Spanischen gab es die perfekte Beschreibung für dieses Gefühl: Qué maravilla la vida! War das Leben nicht wunderbar?

17
    Gabe war noch keine fünf Minuten zu Hause, als das Telefon klingelte. Er hielt Helen in den Armen und fragte sich, welcher Teufel ihn geritten haben musste, dass er sich von ihr ferngehalten hatte. Sie löste sich schon beim ersten Läuten aus seiner Umarmung und griff nach dem Hörer.
    »Hallo?« Es vergingen zwei Sekunden, dann sagte sie: »Ja, das bin ich.« Nach weiteren zwei Sekunden: »Oh mein Gott!«
    Ihr wich alle Farbe aus dem Gesicht. Als sie ihren Blick auf Gabe heftete, verspürte er jenes furchtbare flaue Gefühl in der Magengegend, das oft mit dem Eintreffen schlechter Nachrichten einherging.
    »Ja, er ist hier. Ich bringe ihn mit«, sagte Helen. Dann drehte sie sich um und legte auf.
    »Wer war das?« Schon allein die Frage machte Gabe Angst.
    »Der Sicherheitsdienst von Back Bay. Mal ist okay«, antwortete Helen. Sie klammerte sich mit den Händen Halt suchend an die Tischkante. »Aber sie steckt in Schwierigkeiten. Man hat sie dort am Strand beim Haschischrauchen erwischt. Wir sollen sie abholen und ein Bußgeld zahlen.«
    Vor Erleichterung fühlte sich Gabe ganz schwach auf den Beinen. Gleichzeitig kochte die Wut in ihm hoch, und er zitterte regelrecht. »Warum zum Teufel raucht sie Haschisch? Ich dachte, das hätten wir hinter uns!«
    Helen versteifte sich. »Vielleicht war der ganze Stress einfach zu viel für sie!«, entgegnete sie. Ihre Wangen bekamen wieder Farbe.
    Gabe nahm den Vorwurf, der in ihren Worten lag, mit einem Nicken hin. »Du hast recht«, brummte er. »Ich hätte Mallory nur für klüger gehalten. Wie hoch ist das Bußgeld?«
    Helen blinzelte. »Hat man mir nicht gesagt.«
    Das fand Gabe merkwürdig. »Hm.«
    »Wir müssen gehen.« Helen holte ihre Handtasche. »Mal muss schreckliche Angst haben.«
    Dazu hat sie auch allen Grund , stellte Gabe in Gedanken grimmig fest. Er hätte nicht gedacht, dass Mallory ihnen derart die Stirn bieten würde. Um Gottes willen, in einem Naturschutzgebiet

Weitere Kostenlose Bücher