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Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Titel: Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Greco
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    Der Hinterreifen rutschte weg, als das Fahrrad ruckartig zum Stillstand kam. Beinah wäre sie gestürzt. Sie fuhr herum und war nicht überrascht zu sehen, dass Edmund das Fahrrad mit beiden Händen am Gepäckträger festhielt.
    »Alexander hat mich darum gebeten«, schnaufte er. »Ich habe die Nachricht nicht gelesen, Anna!« Keuchend stützte er sich auf das Fahrrad. »Verflucht noch mal! Das ging weder mich noch dich etwas an. Alexander hat mir den Zettel am Morgen unseres Aufbruchs in die Hand gedrückt und auf dem zusammengefalteten Stück Papier stand der Name seiner Mutter, nicht meiner und auch nicht deiner.«
    Anna schnaubte. »Aber …«
    »Kein Aber, Anna! Es tut mir leid, dass ich dir nicht davon erzählt habe, aber es ging dich nichts an, auch wenn es schließlich doch dich betraf.« Er griente schwer atmend.
    Sie schob ihn schweigend zur Seite und trat erneut in die Pedale, langsamer dieses Mal. Das Radfahren strengte sie mehr an, als sie erwartet hatte. Edmund hielt nun ohne Schwierigkeiten mit ihr mit. Ohne ein weiteres Wort zu wechseln, setzten sie ihren Rückweg fort.
    Die Hälfte des Weges hatten sie bereits zurückgelegt, als zu ihrer Linken das kleine Wäldchen, das die Geheimnisse beider Welten sicher in sich verbarg, auftauchte. Ob sie wohl jemals in der Lage sein würde, die Passage selbst zu finden? Ob auch sie irgendwann von einer magischen Kreatur hinübergeführt würde? Für sie sah der Wald eben überall wie Wald aus. Trotzdem konnte Anna den Blick nur schwer von dem saftigen Grün lösen. Halt, was war das? Grün, mit einem roten Schimmer. Ihr stockte der Atem und sie kam so abrupt zum Stehen, dass Edmund ins Stolpern geriet.
    »Hoppla, Anna. Was ist denn jetzt schon wieder los? Ich hab dir doch gesagt, dass es mir leidtut.«
    Der Lenker entglitt ihren Händen, achtlos ließ Anna das Fahrrad zu Boden fallen. Mit einer Hand griff sie nach Edmunds Arm und mit der anderen deutete sie ihm zu schweigen, indem sie den Zeigefinger auf ihre Lippen legte. Gebannt starrte sie in das dunkle Grün. Edmund folgte ihrem Blick und runzelte die Stirn.
    »Was ist denn, Anna?«, flüsterte er.
    Anna hielt immer noch Edmunds Ärmel fest. Dort zwischen den Bäumen, sie sah es genau, flog etwas Rotes auf und ab. Leuchtend rot, feuerrot. Groß, riesig groß. Das musste Edmund einfach sehen!
    »Da, Edmund. Ist das der Phönix?« Ungeduldig schüttelte sie seinen Arm und deutete auf den roten Schatten, der zwischen den Bäumen auf- und abzufliegen schien. »Komm, der ist doch nun wirklich nicht zu übersehen!«
    Hastig sah sich Anna um. Einige Fußgänger teilten sich die Straße entlang des Waldes mit ihnen, warfen einen flüchtigen Blick auf Anna und Edmund und setzten dann kopfschüttelnd ihren Weg fort. Da, sie sah ihn ganz genau! Das gab es doch gar nicht. Erst einmal zuvor hatte sie den gewaltigen Vogel außerhalb ihrer Träume gesehen. Unwillkürlich blickte sie auf die rötliche Narbe in ihrer Hand. In Silvanubis war sie nicht die Einzige gewesen, die den Phönix gesehen hatte. Doch hier schien Edmund keine Notiz von ihm zu nehmen, und auch die Spaziergänger, die an ihr vorbeiliefen, schenkten dem scharlachroten Riesen, der sich inzwischen majestätisch auf einer Baumkrone niedergelassen hatte, keine Beachtung. Erhaben faltete er die Flügel an seinen kraftvollen Körper und wartete. Auf was eigentlich?
    »Anna. Anna!«
    Edmund hatte sich von ihr gelöst und stellte sich zwischen sie und das dunkle Grün. Ihr war schlecht und die Beine wollten unter ihr nachgeben.
    »Anna, beruhige dich.« Edmund schob seine Hand unter ihren Ellbogen. »Die Leute gucken schon. Nur du kannst ihn sehen. Ein Stück in den Wald hinein müssten wir zwar schon, um die Passage zu erreichen, aber vermutlich will der Phönix dir deutlich vor Augen führen, dass er nun bereit ist, dich hinüberzuführen … weil er weiß, dass du bereit bist, ihm zu folgen.« Er hielt inne und strahlte. »Natürlich … das Medaillon und der Brief deiner Eltern. Du hast heute Morgen selbst gesagt, dass du endlich frei bist. Irgendetwas muss bei unserem Besuch bei Alex’ Mutter passiert sein, das den entscheidenden Ausschlag gegeben hat.« Er legte die Hand auf ihre Schulter und nickte zum Wald hinüber. »Ich sehe das Einhorn, das mich hierher gebracht hat, auch in der Nähe von Passagen. Aber nicht von hier, es wartet am Eingang der Passage, um mich, wenn ich es brauche, hinüberzubegleiten. Und das kannst du dann nicht

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