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Aus der Dunkelkammer des Bösen - Benecke, M: Aus der Dunkelkammer des Bösen

Aus der Dunkelkammer des Bösen - Benecke, M: Aus der Dunkelkammer des Bösen

Titel: Aus der Dunkelkammer des Bösen - Benecke, M: Aus der Dunkelkammer des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lydia Mark;Benecke Benecke
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Bewährungsauflagen. Sein Verhalten ändert sich einfach nicht, egal wie viel Strafe ihm droht. Er hat sich oft schon in seiner Jugend kriminell verhalten oder ist beispielsweise durch Lügen, Schuleschwänzen oder wiederholtes Ausnutzen anderer Menschen negativ aufgefallen.
Unstillbare Gier
    Zusammenfassend hat ein Psychopath drei wesentliche Eigenschaften: Erstens eine unstillbare Gier nach Macht, Bewunderung, positiver Aufregung, Abwechslung und allem, was ihm gerade begehrenswert erscheint. Zweitens eine vollkommene Blindheit und Gleichgültigkeit anderen Menschen gegenüber und drittens dieFähigkeit, mit anderen Menschen zu spielen und sie in seinem Sinne zu beeinflussen. Das macht ihn in seinem Wesen zu dem, was schon Dracula in Bram Stokers Roman war: Ein ewig gieriges und andere Menschen – teils durch Gewalt, teils durch Verführung – aussaugendes Wesen. Im bereits erwähnten Musical Tanz der Vampire ist der Vampir-Graf von Krolock ein Psychopath. Krolock – der wie alle Psychopathen das Wort »Liebe« mit »jemanden völlig besitzen wollen und alles mit ihm machen können« verwechselt –, beschreibt seine Eigenschaften im Lied »Unstillbare Gier« sehr treffend aus dem inneren Erleben eines Psychopathen heraus:
    Ich will frei und freier werden
Und werde meine Ketten nicht los.
Ich will ein Heiliger oder ein Verbrecher sein,
und bin doch nichts als eine Kreatur,
die kriecht und lügt und zerreißen muss,
was immer sie liebt.
Jeder glaubt, dass alles einmal besser wird,
darum nimmt er das Leid in Kauf.
Ich will endlich einmal satt sein,
Doch der Hunger hört nie auf.
Der Psychopath und der Antisoziale
    Antisoziale und Psychopathen wirken auf den ersten Blick ähnlich, weil sie beide kaum bis gar nicht mit anderen Menschen mitfühlen können und deshalb kein schlechtes Gewissen haben, wenn sie Dinge tun, die anderen schaden. Bei genauerem Hinsehen gibt es aber auffällige Unterschiede.
    Der Antisoziale bricht rücksichtslos sehr viele gesellschaftliche Grundregeln und tut meistens das, worauf er gerade Lust hat. Das tut der Psychopath auch. Allerdings spielt er mit den Gefühlen anderer Menschen bewusster und erfolgreicher und bringt sie geschickt dazu, das zu tun oder ihm das zu geben, was er will. Der Psychopath ist sehr viel mehr als der Antisoziale davon überzeugt,etwas Besonderes zu sein, und will deshalb auch von Menschen, die mit ihm zu tun haben, so behandelt werden. Im Unterschied zum Antisozialen tritt der Psychopath sehr charmant auf und nimmt andere Menschen schnell für sich ein. Die Meinung, die der Psychopath von sich selbst hat, ist zwar übertrieben, aber er kann sie anderen Menschen – zumindest für eine Weile – glaubhaft verkaufen.
    Der Psychopath hat zudem das schon beschriebene, sehr starke Bedürfnis nach Anregung und Abwechslung – viel stärker als der antisoziale Mensch. Dennoch befriedigen beide ihre Bedürfnisse, indem sie andere Menschen finanziell, seelisch oder körperlich verletzen oder sie in Gefahr bringen. Der Psychopath ist allerdings besser darin, andere Menschen zu beeinflussen. Deshalb gelingt es ihm oft über einen langen Zeitraum – manchmal ein Leben lang – ungestraft seine Ziele auf Kosten anderer durchzusetzen.
    Wenn wir wieder von dem Baukasten aus Persönlichkeitseigenschaften ausgehen, aus denen sich viele Täter zusammensetzen, so ist der Psychopath vereinfacht gesagt zusammengesetzt aus der starken Ausprägung eines Narzissten plus den Eigenschaften eines Antisozialen. Der Psychopath vereinigt sozusagen das »Beste«, also das für den Betreffenden bei seinen Verbrechen Vorteilhafteste, aus beiden Störungen. Das macht ihn für seine Mitmenschen ganz besonders gefährlich.
    Garavito ist ein Paradebeispiel für einen voll ausgeprägten Psychopathen. Seine Verbrechen zeugen von der starken Anregung durch seine sexuellen Folter- und Tötungsfantasien, die er auch unter großen Gefahren sofort umsetzt. Selbst im Gefängnis, eingesperrt für Verbrechen, für die sich eine ganze Nation schämt, nützen ihm sein gut angepasstes und charmantes Auftreten und seine ausgeprägte Fähigkeit, andere Menschen zu beeinflussen. Dass ausgerechnet er es schafft, für sich eine bevorzugte Behandlung im Gefängnis durchzusetzen, ist eine beängstigende Leistung, die in dieser Form wirklich nur einem Psychopathen gelingen kann.
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    Perfekte Schauspieler
    Jack Unterweger verließ das Gefängnis als Berühmtheit und verhielt sich dementsprechend. Kurz nach

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