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Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Titel: Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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gelang. Denn er spürte bereits die Auswirkungen der geringen Reaktionsmasse auf das Schiff. Die Füße waren etwas leichter als zuvor, und die Beschleunigung zog nun auch schon an den Armen. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie auf Gegenkurs gehen mussten.
    Oder sie würden das Risiko eingehen, auf einem Vektor festzustecken, der sie antriebslos aus dem Raumsektor Ranqil hinausbeförderte.
    NACS Odyssey
    Weston warf einen Blick auf die Daten und öffnete per Tastendruck einen Kommunikationskanal. »Archangels, hier spricht der Kapitän. Nähern uns der optimalen Startposition. Fertig machen.«
    » Odyssey Actual, hier Archangel-Staffelführer«, ertönte schon im nächsten Moment die fröhliche Stimme von Commander Michaels. »Wir sind in Bereitschaftsposition eins und bereit zum Fliegen.«
    »Gut«, entgegnete Eric. »Waidmannsheil, Archangels.«
    Der Kanal wurde automatisch geschlossen, als Eric die Hand hob. Dann wandte er sich mit einer Geste an Commander Roberts, der für den zeitlichen Ablauf des Manövers zuständig war.
    »Schalte Haupttriebwerke ab«, meldete Roberts, und eine gespenstische Stille erfüllte das Schiff, als die mächtigen Triebwerke auf sein Wort hin verstummten.
    Nun flog die Odyssey für kurze Zeit auf einem ballistischen Kurs dahin. Ihr schieres Trägheitsmoment sorgte dabei für den Vortrieb.
    »Zünde Steuertriebwerke«, meldete Commander Roberts, während Lieutenant Daniels das Manöver durchführte.
    Das große Schiff erzitterte kurz, und dann senkte die Odyssey die Nase noch tiefer in Richtung der Ebene der Ekliptik, wobei sie das weit aufklaffende Flugdeck auf den projizierten Kurs der Drasin-Jäger ausrichtete. Dabei flog die Odyssey aufgrund ihres Trägheitsmoments auf dem bisherigen Kurs weiter, ungeachtet der veränderten Fluglage des Schiffs, und irgendwo auf den weitläufigen Flugdecks des Schiffs wurde ein Befehl erteilt.
    »Archangels los«, sagte Roberts energisch und gab die entsprechende Anweisung ein.
    »Los, los, los!«, rief Stephanos und gab Vollschub, kaum dass er den Befehl erhalten hatte.
    Die unsichtbare Stichflamme aus dem Zwillingsreaktor seines Vogels erhellte die Schutzplatte, die hinter ihm hochgefahren war, und das Metall verfärbte sich in den ersten paar Sekunden unter der Hitzeeinwirkung rötlich. Dann wurde der starke Jäger nach vorn katapultiert, und Stephanos wurde tief in den Sitz gepresst.
    Mit den voll aktivierten CM-Feldern verspürte er nur einen Bruchteil der Kräfte, die auf ihn einwirkten. So konnte der Archangel-Jäger mit einer Beschleunigung von über hundert g vom Flugdeck starten, und er befand sich schon im Steigflug, als Stephanos zum ersten Mal den offenen Weltraum sah.
    Nachdem die Schwärze ihn umfangen hatte, streckte er eine Hand aus und gab den Befehl ein, durch den das Fahrgestell in den Rumpf eingezogen wurde. Zwar war das unter aerodynamischen Gesichtspunkten natürlich unnötig, doch im ausgefahrenen Zustand hätte das Fahrwerk sich ungünstig auf den Schwerpunkt der Maschine ausgewirkt und vielleicht ihre ganze Einsatzfähigkeit beeinträchtigt. Außerdem hätte das lächerlich gewirkt – als ob er mit Stützrädern geflogen wäre.
    Bei dieser Vorstellung ließ Stephanos ein glucksendes Lachen hören und öffnete per Tastendruck den Kommunikationskanal der Staffel.
    »Archangels, hier spricht Archangel-Staffelführer. Meldet euch.«
    Einer nach dem anderen meldeten die anderen elf Mitglieder der Staffel sich mit ihren Nummern, während Commander Michaels die Flug-Checkliste abhakte und aufmerksam den Reaktoren lauschte.
    Er hatte nämlich festgestellt, dass man erst im Flug mit Sicherheit wusste, ob sie auch richtig funktionierten, und dazu musste man ein Gehör für das Summen der beiden Reaktoren haben. Manchmal erkannte er ein Problem allein schon durch eine leichte Änderung des Hintergrundsummens, das über die Mechanik des Fluggeräts bis ins Cockpit übertragen wurde.
    Und wenn er die Reaktoren wie eine Nähmaschine summen hörte, wusste er, dass alles in bester Ordnung war.
    Stephanos lächelte.
    Und das war zum Glück jetzt auch wieder der Fall.
    Schließlich waren die Flug- und die Staffel-Checkliste abgehakt, und Stephanos öffnete wieder den taktischen Kanal. »Wir bilden eine Karo-Formation – ein Team jeweils aus vier Jägern. Vertikal gestuft.«
    Die Bestätigungen hallten in Stephs Kopfhörer wider, während er den Schub erhöhte und seinen Jäger an die Spitze des Karos setzte, das sein Flügelmann

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