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Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Titel: Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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befand sich jedoch ein weiterer Schwarm, der Überlappungen mit den Umlaufbahnen der äußeren Hülle aufwies. Die Abteilungsleiter vertraten einhellig die Auffassung, dass dadurch der Energieverlust der Sonnenkollektoren minimiert werden sollte. Dabei beruhte diese Auffassung eigentlich nur darauf, dass man sich kaum vorzustellen vermochte, weshalb man sonst eine so massive Struktur bauen sollte, wenn nicht zur Energiegewinnung.
    Was Eric jedoch am meisten umtrieb, war die Frage, was sie mit dieser ganzen Energie überhaupt anfangen wollten.
    Die Drasins und die Priminae haben doch schon Energieerzeugungskapazitäten, die die Möglichkeiten der Erde bei Weitem übersteigen. Weshalb sollten sie dann noch einem ganzen Sternensystem Energie abzapfen?
    Während sie lautlos und getarnt durch den äußeren Schwarm der Dyson-Wolke glitten, stellte sich heraus, dass der innere Schwarm deutlich mehr Wärme abstrahlte. Die Struktur des Mega-Konstrukts war erstaunlich komplex. Die verschränkten Orbits waren so präzise koordiniert, dass Eric bezweifelte, selbst mit Computerhilfe die zugrunde liegenden Gleichungen nachvollziehen zu können – und dabei war er mathematisch durchaus bewandert. Dies war ein Konstrukt, das auf komplexen Formeln zum Ausgleich einer verschachtelten Interaktionsmenge basierte, im Vergleich zu denen das Dreikörperproblem wie Grundschularithmetik wirkte.
    »Der innere Schwarm dreht sich relativ zum äußeren gegen den Uhrzeigersinn, Sir«, meldete Waters sich leise. In seiner Stimme schwang ein Hauch von Ehrfurcht mit angesichts dessen, was er sah.
    »Das sehe ich auch, Ensign.« Eric nickte. »Deshalb haben wir auch von außen die Sonnenlichtblitze gesehen.«
    »Ja, Sir.«
    »Manövrieren Sie uns durch einen der Risse in der inneren Hülle«, sagte Eric. »Nur Schubtriebwerke einsetzen.«
    »Aye, Captain. Nur Schubtriebwerke.«
    Auch wenn die Voraussetzungen für die Errichtung eines solchen Mega-Konstrukts, wie Eric es nun vor Augen hatte, sein Vorstellungsvermögen überstiegen, konnte er dennoch Orbital-Bahnen im Kopf berechnen, ohne alle zehn Finger und auch noch die Zehen zu Hilfe nehmen zu müssen. Sie konnten auch nur mit den Schubtriebwerken den Kurs ändern und durch eine der rotierenden Lücken hindurchstoßen, wenn sie die Triebwerke schnell genug zündeten.
    Falls sie dieses Fenster jedoch verpassten, würden sie ihre CM-Systeme aktivieren müssen, um die erforderlichen Manöver durchzuführen. Und das wollte Eric unbedingt vermeiden. Durch CM-Systeme wurde die lokale Raumzeit dahingehend beeinflusst, dass die relative Masse jedes Objekts innerhalb der Reichweite dieser Systeme reduziert wurde. Dadurch würden sie wiederum in einem größeren Umkreis für leistungsfähige Schwerkraftsensoren sichtbar.
    Sogar herkömmliche Beschleunigungsmesser würden die Aktivierung eines CM-Feldes registrieren; und Eric war sich verdammt sicher, dass, welche Systeme auch immer in dieser Struktur verwendet wurden, diese deutlich fortschrittlicher waren als Beschleunigungsmesser.
    Es hätte ihn auch nicht im Geringsten erstaunt, wenn die Odyssey jetzt schon von Schwerkraftsensoren verfolgt worden wäre. Obwohl die Wahrscheinlichkeit, dass diese Messwerte jemandem auffielen, gegen null tendierte, solange sie sich auf einer ballistischen Flugbahn befanden. Wenn sie die Kurskorrekturen auf ein absolutes Minimum beschränkten und auf keinen offensichtlichen Kollisionskurs gingen, war Eric recht zuversichtlich, dass die Odyssey keinen automatisierten Alarm auslösen würde.
    EM-Sensoren konnten die Odyssey ohnehin nicht registrieren, da sie vor dem Hintergrundspektrum dieses Gebiets völlig unsichtbar war. Und selbst Aktiv-Scans würden angesichts der Anti-Scanner-Einstellungen der Schutzplattierung ergebnislos bleiben.
    Also befanden sie sich wieder einmal im Tarnmodus auf Schleichfahrt. Nur dass Eric wusste, dass sie diesmal quasi durch einen feindlichen Hafen fuhren. Und wie in einem echten Hafenbecken hatten sie wegen der imposanten Konstruktionen, die sie überall umgaben, nur eine Handbreit Wasser unter dem Kiel.
    Wir müssen uns nur irgendwie durchlavieren und vermeiden, auf eine Mine zu laufen, bevor wir wieder freie Fahrt haben , sagte Eric sich düster. Dabei überflog er die Ergebnisse der Scans, die die Odyssey derzeit in großem Umfang durchführte.
    Auch ohne ihre Aktiv-Sensoren und das Segel war die Odyssey im Grunde ihres Wesens noch immer ein Forschungs- und Wissenschaftsschiff. Sie verfügte

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