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Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Titel: Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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ihrer derzeitigen Position jedoch weit vom Zentralgestirn und allen Gasriesen entfernt waren, hielt sie es für eine ausgemachte Zeitverschwendung, die Cerekus zum Schutz eines einzigen Schleppschiffs hier zu stationieren.
    Und dieser Auffassung war sie, bis der Alarm ausgelöst wurde und alle im Schiff aus ihrer Selbstzufriedenheit riss.
    Tianne rannte zum Kommandodeck, gefolgt von anderen Männern und Frauen, die eilig ihre Stationen besetzten – und sie alle stellten sich die gleiche Frage wie ihr Kapitän.
    Was im Namen des Schöpfers geht hier vor?
    Sie erreichte das Kommandodeck gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie das Schleppschiff auf dem Bildschirm rotierte und aus einem klaffenden Loch in der Seite Gase ausströmten.
    »Was ist da los?«
    »Wissen wir nicht. Das Schleppschiff hat Maßnahmen zur Leckabdichtung eingeleitet, aber der Kontakt mit der Besatzung ist abgebrochen.«
    Tianne sah mit finsterem Blick auf den Bildschirm – hauptsächlich aus dem Grund, um das Besatzungsmitglied nicht finster ansehen zu müssen. Sie wusste natürlich, dass es nicht seine Schuld war, aber er war eben der Überbringer der schlechten Nachricht.
    »Scans. Vollspektrum«, befahl sie. »Das Schleppschiff analysieren.«
    »Ja, Capitaine.«
    Die Cerekus richtete jedes Erkennungssystem, über das sie verfügte, auf das kleinere Schiff aus und bekam auch innerhalb weniger Sekunden die Ergebnisse.
    »Alle …«, das Besatzungsmitglied schluckte, »… tot, Ma’am.«
    »Verdammt. Die Logbücher runterladen. Finden Sie heraus, was zum Teufel dort passiert ist.«
    »Ja, Capitaine.«
    Sie blickte erneut mit finsterem Blick auf die Schirme, einschließlich der Langstrecken- und Mittelstrecken-Scans. Beinahe wünschte sie sich, dass sie irgendwo in der Nähe ein Drasin-Schiff zeigten. Wenigstens hätte das dann einen Sinn ergeben! Doch stattdessen war weit und breit nichts zu sehen, keinerlei Hinweis auf die Ursache dieser Katastrophe.
    »Der Computer verweigert den Zugriff, Capitaine!«
    »Was?« Tianne riss den Kopf herum, und diesmal galt ihr finsterer Blick eindeutig dem Besatzungsmitglied, das das Interface handhabte. »Versuchen Sie es noch mal.«
    Das Besatzungsmitglied wurde bleich, tat jedoch wie geheißen, während der Kapitän näher kam und ihm über die Schulter sah. Am Ergebnis änderte sich dadurch jedoch nichts: Der Computer gab nur die standardmäßige Meldung Zugriff verweigert aus und reagierte nicht auf weitere Befehle.
    »Unmöglich.« Tianne beugte sich über das Besatzungsmitglied und gab ihren eigenen Zugangscode ein. Zugriff verweigert .
    Das war schlicht unmöglich. Nach dem Verschwinden der Odyssey gab es kein einziges Schiff mehr im ganzen Sternensystem, das diesen Zugangscode verweigert hätte – oder konnte. Nicht einmal innerhalb der Schmiede selbst.
    »Die Schleppersysteme kommen wieder online«, rief ein anderes Besatzungsmitglied.
    »Was?« Tianne wirbelte herum und sah schon wieder mit grimmigem Blick auf die Bildschirme.
    Das kleine Schleppschiff stabilisierte nun seine Position, und sie sah anhand der Raumzeit-Messwerte, wie sich die Gravitationssenke herausbildete. Es schien wieder an die Arbeit zu gehen. Ob der Computerfehler durch den Unfall verursacht wurde? , fragte sie sich und ging mit gerunzelter Stirn zur Biowissenschaftsstation hinüber. Nein, das kann nicht sein, denn die Cerekus registriert noch immer keine Lebewesen an Bord. Was geht dort nur vor?
    »Capitaine …«, meldete sich das Besatzungsmitglied an der Sendestation zaghaft.
    »Was gibt’s?« Es gelang Tianne nicht ganz, die Furcht aus ihrer Stimme zu verbannen.
    Es hatten sich in zu kurzer Zeit allzu viele unmögliche Dinge ereignet, dass sie die nächste Hiobsbotschaft förmlich erwartete.
    »Das Schleppschiff beschleunigt den Kometen.«
    Tianne zuckte die Achseln. »Na und? Deshalb sind wir doch hier.«
    »Es schlägt eine Flugbahn nach Ranqil ein, Capitaine.«
    Ach, so ist das also . Sie reagierte diesmal zurückhaltender, richtete sich nur auf und ging zur Station hinüber, um die Messwerte selbst noch einmal zu überprüfen. Sie hielten mit dem Brocken tatsächlich auf Ranqil zu, womit für Tianne auch feststand, dass die Besatzung wirklich tot war. Dann sind also doch Drasins da draußen. Wie nur hatten sie sich einer Entdeckung entziehen können?
    »Waffenstationen auf Stand-by«, befahl sie so ruhig, wie es ihr möglich war. »Schleppschiff als Ziel erfassen.«
    Die Besatzung zögerte unmerklich. Sie bemerkte das

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