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Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Titel: Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Verteidigung zur Verfügung standen.
    »Kurs halten. Auf maximale Geschwindigkeit beschleunigen.«
    »Ja, Capitaine.«
    Das Schiff rumorte leise, als die mächtigen Antriebssysteme zum Leben erwachten. Man spürte förmlich, wie sie hochfuhren und das große Schiff die Gravitationsquelle hinabbeförderten.
    »Verständigen Sie die Waffenabteilung«, sagte Johan steif. »Sie sollen die Nukleargeschosse aus dem Magazin vorbereiten und scharf machen.«
    Es trat ein kurzes Schweigen ein, doch schließlich nickte jemand.
    »Ja, Capitaine.«
    Priminae-Schiff Heralc
    Ranqil-System
    Captain Kierna Senthe starrte mit betrübtem Gesicht auf die projizierten Bildschirme und beobachtete, wie der Feind die Endphase der Verfolgung einleitete, um ihnen endgültig den Garaus zu machen.
    »Schöpferverdammter Narr«, sagte er leise, als die Vulk mit einem Flackern im System auftauchte. »Er hat sie tatsächlich reingelassen.«
    »Ranqil verfügt inzwischen über eine unserer besten Verteidigungsstellungen, Capitaine«, versuchte sein junger Waffenoffizier ihn aufzumuntern. Er klang völlig erschöpft. »Jedenfalls seit der Schlacht …«
    »Das weiß ich auch«, sagte Kierna müde. »Aber weder wir noch unsere Transporter werden diese Stellungen rechtzeitig erreichen.«
    Es trat wieder Schweigen ein, und in dieses Schweigen hinein erteilte Kierna einen Befehl.
    »Klar zum Wenden!«
    NACS Odyssey
    Ranqil-System
    »Captain«, rief Winger Eric mit angespannter Stimme zu. »Das beschädigte Schiff führt ein Wendemanöver durch.«
    »Was?« Eric runzelte die Stirn. »Übermitteln Sie mir seine Vektoren.«
    »Aye, Sir.«
    Eric warf einen Blick auf seine taktische Kontrollstation – den kleinen Bildschirm, auf dem alles abgebildet wurde, was die taktischen und Sensor-Stationen ebenfalls sahen – und runzelte die Stirn beim Anblick der sich plötzlich ändernden Kurven und Daten.
    Das beschädigte Schiff vollführte tatsächlich eine Wende, wenn auch langsam; er musste nun befürchten, dass das Schiff in seine Schusslinie geriet.
    »Legen Sie mir ihren Kurs auf den Hauptbildschirm, Lieutenant«, befahl er. »Alle Beteiligten im prognostizierten zehnfachen Zeitraffer.«
    »Aye, Sir«, sagte Michelle Winger, und ihre Finger huschten blitzschnell über die Kompositkonsole, an der sie arbeitete.
    Moderne Benutzeroberflächen nahmen noch immer viele Anleihen bei ihren historischen Vorgängern, doch einige der wesentlichen Änderungen setzten eine gewisse geistige Flexibilität bei den Benutzern voraus. Die Konsole, an der Michelle sich abrackerte, wäre früher eine an einen PC angeschlossene Tastatur gewesen, der die Information verarbeitete, die sie sammelte. Doch auf der Odyssey war es nur ein schlichtes schwarzes Bedienfeld aus glasähnlichem Kunststoff, das ihre Kommandos durch Näherungs- und Bewegungssensoren erkannte, die sich im versiegelten Gehäuse befanden.
    Die Benutzeroberfläche selbst war adaptiv – ein wesentliches Merkmal der Bedienelemente der Odyssey – und konnte, je nach Wingers aktuellen Bedürfnissen, verschiedene Layouts darstellen. Dennoch hatte diese Art von Benutzeroberfläche bei ihrer Einführung ein großes Problem dargestellt. Denn die meisten Benutzer, die in der Anfangsphase damit arbeiteten, mussten schließlich wegen eines Karpaltunnelsyndroms behandelt werden, weil sie die Befehle mit den Fingern hatten »eintippen« wollen, anstatt nur leicht über die Schnittstelle zu streichen.
    Weston wusste jedoch, dass Winger ein alter Hase im Umgang mit diesem System war und bereits mit ähnlichen Modellen aufgewachsen war. Ihre Finger glitten nie mehr als ein paar Millimeter über die glatte Oberfläche, während sie die Befehle ihres Kapitäns eingab und die verarbeiteten Daten auf den Hauptbildschirm schickte.
    Eric blickte auf, als der Bildschirm flackerte und die komprimierten Vektoren darstellte, die er angefordert hatte. Er verfolgte, wie die Abbildung jenem kritischen Moment entgegenstrebte, wenn alle Akteure sich in Schussweite befanden.
    »Das wird eine heikle Sache, Captain«, sagte Jason Alvarez Roberts leise.
    »Ja. Ja, das stimmt, Commander.«
    »Soll ich Kontakt mit der Admiralität der Priminae aufnehmen und sie bitten, das Schiff abzuziehen?«, schlug Roberts vor.
    Eric spitzte nachdenklich die Lippen und wägte die Risiken. Es war eine komplexe Angelegenheit, in der er wahrscheinlich keine richtige Entscheidung treffen konnte. Schließlich schüttelte er den Kopf. »Nein, Commander. Lieber nicht.

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