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Aus der Welt

Aus der Welt

Titel: Aus der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Kennedy
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gemacht hat, der er jetzt ist. Und wie zeigt er sich dafür erkenntlich? Indem er versucht, sich von einer bindenden schriftlichen Vereinbarung zu distanzieren, in der schwarz auf weiß steht, dass Fantastic Filmworks sämtliche Rechte an seinem Streifen besitzt.«
    Aber Tompkins’ Anwalt, ein gewisser Bob Block von der in Hollywood ansässigen Kanzlei Block, Bascombe und Abeloff, war da ganz anderer Ansicht.
    »Eine schriftliche Vereinbarung ist kein bindender Vertrag, und eine angeblich so erfahrene Filmverleiherin wie Adrienne Clegg sollte das eigentlich wissen. Aber dem ist offensichtlich nicht so – was nicht weiter überraschend ist, wenn man bedenkt, dass sie die Einnahmen von Delta Kappa Gangster für private Spesen verbraten hat, um so dem Luxus zu frönen.«
    Es folgten mehrere Absätze, in denen stand, dass Continental Divide eine von Frankreichs besten internationalen Produktionsfirmen sei und man Stuart Tompkins nach dem Vorschuss von 750 000 Dollar weitere 150 000 für das Erstkaufsrecht für sein bald fertiges neues Drehbuch geboten hätte, für das zwar ursprünglich Fantastic Filmworks den Vertrag gehabt hätte, der jetzt aber von den Franzosen übernommen worden sei. Es folgte ein weiteres wütendes Zitat von Adrienne, die behauptete, ihre Firma hätte eine schriftliche Vereinbarung über das Vorkaufsrecht auf das Drehbuch – und dass sie vorhätte, »Stuart Tompkins mit dem größten Prozess aller Zeiten zu überziehen«. Der Reporter der Daily Variety schien diesen Bluff auf Anhieb zu durchschauen und meinte, er könne sich nicht vorstellen, dass eine kleine Firma wie Fantastic Filmworks es sich leisten könne, es mit einem riesigen europäischen Filmkonzern wie Continental Divide aufzunehmen, erst recht nicht, wenn ihr »einziges Pferd im Stall« durchgebrannt sei.
    »Großer Gott«, sagte ich, nachdem ich den Artikel kurz überflogen hatte. Alkan war immer noch am anderen Ende der Leitung.
    »Das ist ein ziemlicher Schlamassel«, sagte er. »Ich habe mir erlaubt, Bob Block anzurufen und ihm zu erklären, dass ich Sie als betrogene Investorin von Fantastic Filmworks vertrete. Er erzählte mir, dass Fantastic Filmworks an allen Fronten zu kämpfen hat, da die Firma mit ihrer Verschwendungssucht unglaubliche Schulden angehäuft hat. Und genau das beunruhigt mich in Bezug auf Sie am meisten. Die Firma war nie eine GmbH und damit beschränkt haftbar. Sie sind die Inhaberin. Nach allem, was ich weiß, sind Sie auch die einzige Gesellschafterin, die über irgendeine Form von Vermögen verfügt. Aber vielleicht täusche ich mich da auch.«
    »Theos einziger Besitz besteht in einer riesigen DVD -Sammlung.«
    »Sind wertvolle Sammlerstücke darunter?«
    »Ich glaube nicht, dass sie eine halbe Million wert ist.«
    »Und Miss Clegg?«
    »Vielleicht hat sie auf den Cayman Islands irgendwelche Konten, aber auch das bezweifle ich.« Ich hätte hinzufügen können, dass mir die Frau immer wie eine Vagabundin vorgekommen war, die stets von dort floh, wo sie etwas in den Sand gesetzt hatte, um dann in einer anderen Stadt ihre Zelte aufzuschlagen. In einer Stadt, die sich von ihrem Auftreten blenden ließ … für eine Weile zumindest.
    »Ich habe Erkundigungen über Miss Clegg eingezogen. Vielleicht hatte sie deshalb etwas dagegen, eine GmbH zu gründen, weil sie bereits drei Pleiten hingelegt hat. Hätte sie versucht, eine GmbH zu gründen, hätte man Nachforschungen angestellt …«
    »… und ich wäre nicht in der Situation, in der ich heute bin.«
    »Es fällt manchmal schwer«, sagte er leise, »kühl und pragmatisch zu bleiben, wenn man privat involviert ist.«
    »Sie müssen sich keine Entschuldigungen für mich ausdenken. Ich wusste, was ich tat, und habe zugelassen, dass mich meine Sehnsüchte am klaren Denken gehindert haben. Jetzt geht es darum, meine Haftung so weit wie möglich zu beschränken, Mr Alkan. Auf was muss ich mich im schlimmsten Fall einstellen?«
    »Im allerschlimmsten Fall?«
    »Ja.«
    »Dass die Gläubiger von Fantastic Filmworks per Gerichtsbeschluss Ihr gesamtes Vermögen bis hin zur geschuldeten Summe beschlagnahmen.«
    »Mein Gott!«, sagte ich, obwohl ich das bereits geahnt hatte.
    »Aber beruhigen Sie sich, das ist wirklich das Allerschlimmste, was Ihnen passieren kann, und das ich nach Kräften verhindern werde. Vorausgesetzt, Sie wollen mich damit beauftragen.«
    »Natürlich, Sie haben den Job, Mr Alkan.«
    »Sie müssen das nicht heute entscheiden, Miss Howard.«
    »O

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