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Aus der Welt

Aus der Welt

Titel: Aus der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Kennedy
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Kilometer hinter uns gebracht. Genau, wie ich vermutet hatte, ging rechts ein Weg ab, den man leicht übersehen konnte.
    »Hier müssen wir abbiegen«, sagte ich.
    »Gut, dass Sie sich das gemerkt haben«, meinte Sergeant Clark. »Normalerweise würde dieser Weg niemandem auffallen.«
    »Das ist wohl Sinn der Sache.«
    »Ich bin gespannt, wie Coursen auf diesen Ort gestoßen ist. Und wer ihm die Hütte vermietet hat.«
    »Wie gesagt: Sie werden bestimmt einiges zu besprechen haben.«
    Doch wie sich herausstellte, sollte ich in diesem Punkt unrecht behalten. Reverend Larry Coursen hatte nämlich noch eine letzte Überraschung für uns parat.
    Doch zunächst wurden wir auf der Schotterpiste gründlich durchgeschüttelt. Clark gefiel das ganz und gar nicht, er wurde immer wütender.
    »Ich hätte Coursens verdammten Landrover nehmen sollen.«
    »Wir dürften gleich da sein«, sagte ich, und schon kam die Hütte in Sicht.
    Bei Tageslicht sah sie noch heruntergekommener, einsamer und trostloser aus als in der Nacht zuvor. Wir hielten direkt vor der Tür. Das andere Polizeifahrzeug blieb neben uns stehen. Clark sprach sich mit den beiden uniformierten Beamten ab und sagte dann zu mir: »Ihre Aufgabe ist hiermit beendet. Wenn Sie also bitte im Wagen warten würden …«
    Ich wollte schon widersprechen und darauf bestehen, dass ich zusehen wollte, wie Coursen der Justiz überstellt wurde. Aber ich war zu müde und angespannt, um mich mit ihm herumzustreiten. Also lehnte ich mich gegen Clarks Wagen, während er den beiden Beamten das Zeichen gab, ihre Waffen zu ziehen. Auch er zog eine Waffe. Nachdem sie sich beidseitig der Tür postiert hatten, warteten sie, bis Clark rief: »Polizei! Keine Bewegung!«
    Schweigen.
    »Coursen, hier spricht die kanadische Polizei. Wir kommen jetzt rein. Haben Sie mich verstanden?«
    Schweigen.
    Die Cops sahen sich an, und Clark lief geduckt zum Fenster. Als er den Kopf reckte, sah er etwas und wurde kreidebleich. Er eilte zu den anderen Cops zurück, schrie, jemand solle einen Krankenwagen rufen. Dann rannte er in die Hütte. Einer der uniformierten Cops lief zum Einsatzwagen und setzte einen Funkspruch ab, sein Partner betrat ebenfalls die Hütte. Sämtliche Befehle missachtend, lief ich hinterher. Als ich zur Tür kam, sah ich Coursen. Er hing immer noch an der Fessel, lag aber mit dem Gesicht nach unten auf der Matratze, auf der er Ivy vergewaltigt hatte. Er hatte sich die Kehle durchgeschnitten, alles war voller Blut. Das Messer, das ihm die tödliche Wunde beigebracht hatte, steckte immer noch in seiner halb zur Faust geballten Rechten.
    »Oh, mein Gott«, brachte ich hervor. Clark kniete sich neben ihn und suchte nach irgendwelchen Lebenszeichen. Dann erhob er sich und rannte auf mich zu.
    »Wussten Sie, dass er ein Messer hat?«, schrie er unbeherrscht.
    »Natürlich nicht, ich …«
    »Sie haben die Waffe gefunden …«
    »Ja, weil sie aus seiner Hosentasche ragte. Das Messer muss …«
    »Sie hätten nachsehen müssen. Sie hätten …«
    »Ich bin nun mal keine Polizistin«, schrie ich zurück, während mir angesichts dieser Splatterszene schwindelig wurde. »Also erzählen Sie mir nicht, ich hätte Ihren Job machen müssen, während Sie …«
    »Ach, halten Sie den Mund«, sagte er. »Halten Sie verdammt noch mal den Mund!«
    Als wir Stunden später auf der Heimfahrt nach Calgary waren, entschuldigte sich Clark für diese Bemerkung.
    »Ich glaube, ich war etwas außer mir«, sagte er.
    »Heißt das, es tut Ihnen leid?«
    »Ja.«
    »Wissen Sie was, Sergeant? Für einen Kanadier können Sie ganz schön heftig fluchen.«
    »Daran ist einzig und allein mein Vater schuld, ein Fließbandarbeiter aus Detroit. Als er meine Mom kennenlernte und mit in den GM-Handel ihres Vaters einsteigen durfte, ging er über die Grenze nach Windsor.«
    »Sie sind also ein Landsmann.«
    »Nur vom Temperament her.«
    »Dann will ich Ihre Entschuldigung mal akzeptieren.«
    »Danke. Wenn wir nach Calgary kommen, werden Sie eine Aussage machen müssen. Aber ich möchte, dass mein Inspector dabei ist – und der ist leider bis morgen verhindert. Was halten Sie davon, wenn Ihnen die Provinz Alberta heute ein Hotel spendiert?«
    »Sie könnten mich auch in einer Zelle übernachten lassen.«
    »Ich habe an eine etwas luxuriösere Unterbringung gedacht, bei der auch der Schutz Ihrer Privatsphäre gewährleistet ist. Nur für den Fall, dass jemand Wind von Ihrer Verwicklung in die Sache bekommen hat. Und wenn Sie erst

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