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Aus Freundschaft wurde Liebe (German Edition)

Aus Freundschaft wurde Liebe (German Edition)

Titel: Aus Freundschaft wurde Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janina Mantoni
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unternommen?“
      „ Er denkt gar nicht daran. Aber vielleicht kannst du ihn dazu bringen, dass er sich einen Termin geben lässt. Im Augenblick sitzt er wahrscheinlich am Kaffeetisch und wartet darauf, dass es endlich losgeht. Ich habe noch rasch einen Marmorkuchen gebacken, nachdem Simon mir gesagt hat, dass du uns besuchen würdest“, erklärte sie. „Du magst ihn doch?“
      „ Meinetwegen hättest du dir die Arbeit doch nicht machen müssen, Susanne. Du hast doch auch so schon so viel zu tun. Ich mag jeden Kuchen und den ganz besonders“, versicherte sie der jungen Frau. „Den nächsten werde ich für uns backen, wenn du einverstanden bist.“
      „ Du hast wirklich vor, uns häufiger zu besuchen?“, fragte Susanne überglücklich.
      „Ich will euch nicht nur besuchen, sondern mithelfen, wo es nötig ist. Aber dein Vati darf auf keinen Fall das Gefühl haben, dass ich ihm etwas wegnehmen will.“
      „ Soweit es die Arbeit betrifft, bin ich äußerst bescheiden“, versicherte ihr eine vergnügte Männerstimme, die vom Fenster her kam. „Nur um meine Hühner würde ich mich gerne auch in Zukunft selbst kümmern.“
      Die beiden Frauen hatten nicht bemerkt, dass sie belauscht wurden. „Du sollst doch nicht am offenen Fenster stehen, Vati“, schalt ihn seine Tochter. „Ich habe dir doch gesagt, dass du dich warm halten sollst. Wir kommen jetzt zu dir hinein, und du machst das Fenster sofort wieder zu.“
      Als sie das Esszimmer betraten, stand ihr Vater an der Tür, um die Besucherin zu begrüßen. „Meine Tochter ist sehr streng mit mir“, beklagte sich der weißhaarige Mann, nachdem die Begrüßung vorbei war. „Ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalte.“
      „ Sehr lange noch hoffentlich, Vati“, sagte Susanne ernst. „Wie sollte es denn ohne dich weitergehen? Vor allem Melanie hätte dann doch niemanden mehr, der sie darauf vorbereitet, dass ihre Omi kommt.“
      „ Hat sie das wirklich gesagt?“ Robert Holzer schaute betroffen auf seine Enkelin, die neben ihm am Kaffeetisch saß und ihren Kuchen mit der Gabel in kleine Bissen zerteilte. Automatisch nahm er der Kleinen die Gabel aus der Hand und begann sie zu füttern. „Ich hätte doch nie gedacht, dass sie sich das merken würde. Melanie hat es doch so gern, wenn ich ihr etwas erzähle, und da habe ich ihr eben berichtet, dass wir heute Besuch erwarten. Ich konnte doch nicht wissen, dass...“ Er brach verlegen ab.
      „Du willst sagen, dass du eine alte Frau mit Haarknoten und handgestrickten Strümpfen erwartet hast, Vati“, half ihm seine Tochter amüsiert. „Wie solltest du auch wissen, dass Tante Alma deiner Vorstellung in keinster Weise entspricht?“
      „ Omi“, sagte Melanie und wandte ihren Kopf zur anderen Seite, um sich den Mund von ihr abputzen zu lassen.
      „Die Omi macht dir die Kuchenkrümel weg, Melanie.“ Liebevoll legte sie den Arm um die Schultern des Kindes, während sie ihm mit ihrer Serviette den Mund abtupfte. „Ich habe mich über die liebevolle Begrüßung sehr gefreut“, versicherte sie den beiden, die ihr dabei zuschauten. „Ein bisschen Angst hatte ich nämlich schon, dass Melanie etwas gegen mich haben könnte. Oder kommt das bei ihr gar nicht vor?“
      „ Unsere Melanie ist ein sehr liebevolles und freundliches Kind“, meinte Robert Holzer nachdenklich. „Das heißt aber nicht, dass sie auch jeden mag. Ich glaube, sie spürt es irgendwie, wenn es jemand nicht gut mit ihr meint. Unsere Nachbarin hat schon einige Male versucht, Kontakt mit ihr aufzunehmen, wenn sie an unserem Garten vorbeikam. Melanie kam jedes Mal erschrocken zu mir gelaufen, als ob die Frau ihr etwas Böses antun wollte.“
      Alma Weigand gestand sich bald ein, dass sie es genoss, den Nachmittag in der Gesellschaft dieser Menschen verbringen zu können. Sie war auch sofort einverstanden, als Susanne vorschlug, dass sie sich auch mit ihrem Vater duzte.
      Es war schon dunkel draußen, als ihr plötzlich einfiel, dass der letzte Bus nach Diebach längst ohne sie abgefahren war. Darum war sie auch gerne einverstanden, als die junge Frau ihr vorschlug, sie mit dem Auto nach Hause zu bringen.
      „Ich werde mir selbst wieder einen kleineren Wagen zulegen“, erklärte sie, als Susanne sie dann nach Hause brachte. „Bisher legte ich keinen Wert darauf, weil ich ohne meinen Mann ja doch nirgends hinging. Aber jetzt merke ich, dass ich wieder auf eigenen Beinen stehen muss. Vergiß nicht, deinen

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