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Aus Nebel geboren

Aus Nebel geboren

Titel: Aus Nebel geboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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männliche Brust. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, bis er schließlich seine Hände an ihre Taille legte. So unschuldig und zart diese Berührung war, Fay hätte jubeln mögen, so sehr genoss sie es. Sie öffnete ihre Lippen für ihn und neckte ihn mit ihrer Zunge. Sein Atem vermischte sich mit ihrem, und sie ersehnte seine Erwiderung.
    Ihre Brüste kribbelten unter seinem Shirt, dort, wo sie sich an ihn presste. Alles in ihr verlangte nach mehr. Nie zuvor hatte sich Fay nach einem Mann verzehrt. Nie etwas anderes gewollt, als dass die Kerle ihre Finger von ihr nahmen. Doch nun wünschte sie nur, Juliens Hände, die sie ja mehr erahnte, als tatsächlich durch den Stoff fühlte, wären überall.
    „Fay“, flüsterte Julien und löste seine Lippen. Seine Augen waren wie Eis über einem dunklen See, und sie fragte sich, ob die Zurückhaltung, die er sich auferlegt hatte, diese so verdunkelten, um zu verbergen, dass er sie ebenso begehrte wie sie ihn?
    „Fay, wir müssen los. Es ist Zeit – dies zu beenden.“
    Seine Stirn lehnte an ihrer, seine Lippen waren feucht von ihrem Kuss, und seine Hände hielten noch immer ihre Taille umschlossen, als hätte er nicht vor, sie wieder freizugeben. Sie fühlte seine Erregung durch den dünnen Stoff und wusste, dass auch er ihre harten Brustwarzen bemerkte.
    „Warum tust du das, Julien?“, fragte sie, ohne ihre Arme aus seinem Nacken zu nehmen. Sie strich ihm durch die Haare und atmete seinen wunderbar männlichen Duft ein.
    „Mein Leben ist kompliziert, Fay. Ich kann es mir nicht erlauben, es noch weiter zu verkomplizieren. Es tut mir leid. Ich will dich nicht verletzen, denn … denn du bist wundervoll.“
    Fay sah, dass es ihm schwerfiel, das zu sagen, aber ihr fiel es noch sehr viel schwerer, es zu hören und die Endgültigkeit in seinen Augen hinzunehmen.
    Sie schluckte, aber ihre Kehle war dennoch wie zugeschnürt, als sie zurücktrat und ihre zitternden Hände vor ihrer Brust verschränkte.
    „Zeig mir einen Menschen, Julien, dessen Leben nicht kompliziert ist.“
    Damit schloss sie die Tür zu dem Zimmer, das er ihr zur Verfügung gestellt hatte, und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Es war sinnlos, die Tränen aufzuhalten, die über ihre Wangen rannen. So sinnlos, wie um etwas zu weinen, das sich immer außerhalb ihrer Reichweite befunden hatte. Und es war noch sinnloser, sich einzureden, dass sie sich heute nicht verliebt und ihr Herz an einen Mann verloren hatte, der nichts, aber auch gar nichts anderes von ihr wollte als seinen beschissenen Edelstein!
    Sie war wütend, sich so dumm und naiv verhalten und ihren so bescheuerten Gefühlen nachgegeben zu haben.
    „Fahr doch zum Teufel, Julien! Kerle wie dich kann ich mir nicht leisten!“, fauchte sie leise und schlüpfte in ihre klamme Jeans, zog ihre Boots an und hüllte sich in ihre Lederjacke. Ihr Shirt war noch immer so nass, dass sie es sich nur unter den Arm klemmte, ehe sie mit der Faust gegen die Verbindungstür hämmerte. Entschlossen, ihm ihre Schwäche nicht noch einmal zu zeigen, wischte sie ihre Tränen beiseite.
    „Ich bin so weit. Bring mich in die Stadt, damit ich dich endlich los bin, wenn mit dir schon kein Euro zu machen ist.“
    Julien trat ein und sah verlegen und bedauernd aus.
    „Fay, ich …“
    „Sei still, Julien. Du hast mich von der Straße weg entführt. Ich hab einen ganzen Tag in der Bar gefehlt und kein Geld verdient, und mein Gedächtnis, was das Versteck des Steins angeht, würde besser funktionieren, wenn ich mir nicht Gedanken darüber machen müsste, wie ich diesen Verdienstausfall nur verkraften soll. Im Moment erinnere ich mich jedenfalls an nichts!“
    Julien sah sie an. Es war unmöglich zu sagen, was er dachte. Schließlich nickte er, verschwand in sein Zimmer und kam mit einem Bündel Geldscheine zurück.
    „Der Rubin, den du mir freundlicherweise aushändigen wirst, Fay, ist sehr wertvoll. Wir können uns also darauf einigen, dass dir ein ordentlicher … Finderlohn zusteht. Außerdem sehe ich ein, dass sich der Arbeitsausfall für dich nachteilig auswirken könnte, und bin bereit, diesen zu ersetzen. Zudem ...“
    Er zählte ihr, ohne mit der Wimper zu zucken, eintausend Euro auf die Hand, aber nun verdunkelte sich sein Blick bedrohlich.
    „… zudem kam ich in einen Genuss, für den du ansonsten bezahlt wirst. Es ist nur recht und billig, wenn ich mich hier nicht lumpen lasse, richtig?“
    Er legte noch einen einzelnen Zehner auf den Stapel und verneigte sich

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