Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
Vom Netzwerk:
registriert, die im Lager vegetierten. Die Überlebende Sternberg, zu dieser Zeit Häftlingsschwester auf einem Block mit russischen Kindern, in ihrem Bericht In der Hölle von Auschwitz (AV, Bl. 3983f.): »Eines Tages passierte es, daß mit den russischen Kindern versehentlich ein kleiner Junge ins Lager kam, welcher ein jüdisches Kind aus Holland war. Wir prägten dem Jungen ein, wenn er gefragt werden sollte, zu sagen, daß er russisch sei. Er verstand sehr gut, was wir meinten, und erwiderte uns, ich weiß, daß sie mich sonst in den Ofen stecken. Wenn der Kommandoführer in den Block kam, so fragte er stets: Sind hier Judenkinder. Wir sagten nein, Herr Kommandoführer. Jeder brachte dem Kind zu essen, damit er nicht hungerte. Bald erkrankte das Kind an Typhus. Er sagte uns, wenn ich sterben muß, im Himmel ist es auch schön, hat mir Mutti erzählt. Bei den Englein sind schöne Blumen und Gärten. Das Kind wurde jeden Tag weniger. Sogar der deutschen Blockältesten liefen die Tränen. Nach ein paar Tagen starb das Kind. Wir legten es auf eine Trage, schmückten sie mit Blumen und trugen sie selbst zum Leichenblock.«

Gaschler, Josef
    SS -Rottenführer
    * 16.10.1908 Fürstenthal. Stabskompanie (SS-Angehöriger der Kommandantur). Wohnsitz bei Kempten.

Gasda, Gerhard
    SS -Unterscharführer
    * 12.10.1911 Lipine. Herbst 1942 bis Anfang 1943 SS-Kantine. Wohnsitz in Hamm.

Gaspari, Johann
    SS -Sturmmann
    * 13.4.1909. Standortverwaltung, Abteilung Verpflegung. Verbleib unbekannt. – Häftling Koenig (Erinnerungen): »Ich besaß eine Konservenbüchse mit einem Draht als Henkel, die ich als Eßschale verwendete, und hatte auch einen Löffel. Viele besaßen solche Utensilien nicht, was das Essen schwierig machte. Für die, die keine Eßschale und keinen Löffel besaßen, wurde die Suppe in einer großen Waschschüssel verteilt, die vier oder sechs Portionen enthielt. Sie mußten versuchen, die Suppe aus der Waschschüssel herauszuschlürfen. Sehr oft erhielten die Häftlinge nicht den Teil der Nahrung, der ihnen zustand, und so gab es haßerfüllte Streitereien.«

Gaspero, Ambrosius di
    Fahrbereitschaft
    * 7.1.1921 Uklina/Slowakei. SS-Rottenführer. Verbleib unbekannt. – Alter Feinsilber, Gaskammerkommando: »Im Zusammenhang mit der Vergasung selbst muß erklärt werden, daß, wenn man gebrechliche Greise, Kinder oder kranke Personen brachte, ihnen nicht befohlen wurde, vom Auto zu steigen, sondern man schüttete sie durch Aufheben des Vorderteils des Wagens in den Hof, so wie man Müll ausschüttet.«

Gasser, Friedrich
    Politische Abteilung ( PA ), Lager-Gestapo
    * 1.1.1921 St. Martin b. Klagenfurt. SS-Unterscharführer. Nach 1945 in Kärnten. PA-Häftling Feliks Mylyk im Auschwitz-Prozeß: »Ich weiß genau, daß alle Angehörigen der Politischen Abteilung an der Rampe Dienst versahen, denn wenn Rampendienst war, hat vorher Kirschner [PA] mir ein Schreiben übergeben, in dem Sonderzuteilung angefordert wurde. Damit mußte ich zur SS-Kantine gehen und bekam dort einen halben Liter Schnaps für vier Personen, Weißbrot, Wurst und Zigaretten. Diese Rationen wurden dann an diejenigen verteilt, die Dienst hatten.«

Gauger, Robert
    SS -Rottenführer
    * 22.9.1897 Gumtow. Auschwitz, Kommando Sosnowitz (II). Am 23.1.1948 in Krakau zu 4 Jahren Haft verurteilt. † 10.7.1979 am Wohnort Ratzeburg.

Gaweda, Johann
    Häftling
    * Nicht ermittelt. Laut Häftlingsarzt Klodzinski aus Oberschlesien. Stubendienst Block 19. Häftlingsarzt Fejkiel: »In Block 19 waren nur Muselmänner. Eine Abteilung hatte die Erlaubnis, sich tagsüber auf den Boden zu legen, die andere Abteilung mußte stehen und auch auf Appell gehen. Die Häftlinge, die die sogenannte stehende Schonung hatten, mußten den ganzen Tag über deutsche Militärlieder singen. Der Häftling Johann Gaweda hat im Jahre 1941 die Singerei geleitet.« Klodzinski: »Er hat Häftlinge regelrecht totgeprügelt.« Soll in die USA ausgewandert sein. – Häftling Oskar Tadeusz Stuhr im Prozeß gegen Höß (HvA 18): »Wir wurden sogar mit Singen gefoltert. Ein banaler Text eines Liedes wurde angegeben, und die Nacht hindurch mußten wir die Lieder gelernt haben aus Furcht vor den Schlägen. Man kann sich vorstellen, was für eine Qual das war, wenn ein Mensch, der die deutsche Sprache nicht beherrscht, diese blöden Lieder lernen mußte.« Die Überlebende Sternberg in ihrem Bericht In der Hölle von Auschwitz : »Bei all unseren Sorgen mußten wir täglich beim

Weitere Kostenlose Bücher