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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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ihn zurückbrachte, erschoß er ihn auf der Stelle.«

Bencic, Anton
    SS -Sturmmann
    * 26.6.1909. SS-Totenkopf-Sturmbann, Außenlager Golleschau. Belobigt im Kommandanturbefehl vom 11.11.1944, da er die »Flucht« von Häftlingen »verhinderte«. Verbleib unbekannt. – KZ-Kollege Bilibou: »Es gab keinen Sonderurlaub für ›Verhinderung der Flucht‹, sondern nur für ›Erschießen auf der Flucht‹.«

Bendel, Paul
    Häftlingsarzt, Nr.  167460
    * 14.9.1914 Paris. Dr. med. Ankunft Auschwitz am 2.10.1943 aus Drancy, darunter 350 italienische Juden aus Nizza. Von 1000 Deportierten werden 661 sofort in der Gaskammer erstickt. Ab Juni 1944 für die ambulante Behandlung der Häftlinge des Jüdischen Sonderkommandos zuständig. Filip Müller: »Auch er trug viel dazu bei, die Verbindung zum Lager aufrechtzuerhalten, indem er hin und wieder fiktive Diagnosen stellte, um auf diese Weise diesen oder jenen von uns in den Krankenbau einzuweisen.« Bendel 1946 in Paris (zit.n. Massentötungen): »Es ist Mittag, als eine lange Reihe Frauen, Kinder, Greise den Hof des Krematoriums betritt, Leute aus dem Ghetto Lodz. Man merkt, daß sie erschöpft, müde und beklommen sind. Der oberste Leiter der Krematorien, Herr Hauptscharführer Moll … steigt auf eine Bank, um ihnen zu sagen, sie würden baden gehen, wonach ein heißer Kaffee sie erwarte. Es wird Beifall geklatscht.«

Benesch, Anton Heinrich
    SS -Hauptsturmführer
    * 29.11.1899. Tätigkeit und Verbleib unbekannt.

Benjamin, Max
    Häftlingsarzt, Nr.  150608
    * 16.5.1889 Schermbeck, Rheinprovinz. Kindheit in Wesel am Rhein. Facharzt für Kinderheilkunde in Köln. Benjamin: »Zum 1. Juli 1933 wurde mir von der damaligen Regierung die Erlaubnis zur Ausübung der Kassenpraxis entzogen. In den folgenden Jahren, besonders nach Erlaß der Nürnberger Gesetze, wurde mein Patientenkreis durch nationalsozialistische Maßnahmen immer mehr eingeengt, bis mir zum 1. Oktober 1938 die Approbation als Arzt entzogen wurde. Am 9. November 1938 wurde ich verhaftet und nach Dachau gebracht. Nach 20 Tagen wurde ich entlassen unter der Auflage seitens der Gestapo, sofort Deutschland zu verlassen. Mitte Februar 1939 wanderte ich von Köln aus legal, d.h. nach Zahlung von Reichsfluchtsteuer und Judenvermögensabgabe, nach Holland aus. Ich durfte in Holland keinerlei Tätigkeit ausüben und mußte, zusammen mit meiner drei Wochen nach mir ebenfalls emigrierten Frau und meiner Tochter, vom Einkommen meines damals 21jährigen Sohnes leben, der bereits 1937 nach Holland ausgewandert war. Am 20. Juni 1943 wurde ich mit meiner Frau in Amsterdam verhaftet und ins Judendurchgangslager Westerbork gebracht. Am 14. September 1943 wurden wir auf Transport nach Auschwitz gestellt.« Häftlingsarzt im »Zigeunerlager«. Benjamin: »Meine Frau und mein Sohn sind nicht aus der Deportation zurückgekehrt, meine Tochter hat Bergen-Belsen überlebt.« 1953 Büroangestellter in Amsterdam: »Ich bewohne, als Untermieter, ein Zimmer.« Q.: MV, Bd. 33.

Benna, Karl
    Häftling Nr.  7
    * Nicht ermittelt. Einer von 30 Kriminellen aus dem KZ Sachsenhausen, am 20.5.1940 als Funktionshäftling nach Auschwitz überstellt. Primo Levi über die kriminellen Häftlinge, gekennzeichnet durch ein grünes Dreieck: »Natürlich sind SS-Leute da, aber unsere eigentlichen Herren sind die Grünen Dreiecke, die frei über uns verfügen können«. Häftling Kielar, mit dem ersten Transport Juni 1940 eingetroffen: »Wir wußten bereits, daß jene in der gestreiften Kleidung ebenfalls Häftlinge waren und aus dem Lager Sachsenhausen, wo sie seit 1933 saßen, hierhergekommen waren. Desto schwerer war für uns zu verstehen, warum sie uns so sehr mißhandelten, sogar dann, wenn keine SS-Männer in der Nähe waren. Oftmals waren sie schlimmer als die SS-Männer.« Kielar weiter: »Man belehrte uns, daß wir die Gestreiften mit den Worten ›Herr Kapo‹ anzusprechen hatten. Wenn man einen Kapo ansprach, mußte man die Achtungshaltung annehmen, vorschriftsmäßig ›Mütze ab‹ machen und danach eine stereotype Formel vor sich hinleiern: ›Nummer (hier mußte man seine Lagernummer angeben) meldet sich gehorsam.‹ Wenn es gelungen war, sich schnell und fehlerlos zu melden, dann ging es ohne Schläge ab. Meist brachte jedoch einer irgend etwas durcheinander und erntete als Ergebnis einen Schlag mit dem Stock oder im besten Fall einen tüchtigen Tritt.«

Bennahmias, Daniel
    Jüdisches Sonderkommando, Nr. 

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