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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Steinbergkirche an der Flensburger Förde abgetaucht. Todesurteil am 3.11.1947 im Pohl-Prozeß . Am 12.2.1950 vom Bischöflichen Ordinariat Augsburg in die katholische Kirche aufgenommen. Verfasser von Credo. Mein Weg zu Gott, von General d. Waffen- SS a.D. Oswald Pohl , mit kirchlicher Druckerlaubnis (Imprimatur) im Girnth Verlag, Landshut, erschienen. Pohl behauptet dort, er sei »Unmenschlichkeiten, sofern ich von ihnen Kenntnis erhielt, nachweislich energisch entgegengetreten«. Der Landsberger Oberpfarrer Karl Morgenschweis, der sich im Vorwort als Pohls »Seelenführer« bezeichnet, versteigt sich zu dem Urteil, Pohl sei »ein Mann von hoher Geistesbildung und Herzensbildung«, und vergleicht den SS-Oberführer mit dem Apostel Paulus: »Immer finde ich ihn in dieser heiligen, tiefen Freude und Beseligung ähnlich dem heilgen Paulus.« † Hinrichtung 8.6.1951 im Kriegsverbrechergefängnis Landsberg.

Poiger, Rudolf
    Gefangenen-Eigentums-Verwaltung
    * 2.5.1908 Wien. SS-Unterscharführer. Standortverwaltung, GEV, Abteilung Bekleidung. Danach Kommando Eintrachthütte. † 20.11.1963 am Geburtsort.

Polenz, Walter
    Stellv. Verwaltungsführer
    * 18.12.1906 Marienwerder. Maschinenbauer. 1930 NSDAP (Nr. 324670), 1933 SS (Nr. 85132), Hauptsturmführer (1943). Ab 29.12.1942 Stellv. Leiter der Standortverwaltung, Juni 1943 zugleich Leiter der Standortkasse. Laut Egersdörfer unterstand ihm die Häftlingsküche. Am 30.1.1944 Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern (das KVK für KZ-Angehörige läßt Beteiligung an Tötungen vermuten). Verbleib unbekannt.

Polin, eine gute Mutter
    * Personalien unbekannt. Häftlingsärztin Adelsberger: »Das ärztliche Reglement schreibt vor, daß bei einer Geburt, wenn Mutter und Kind in Gefahr sind, das Leben der Mutter an erster Stelle zu retten ist. So haben wir Häftlingsärzte es auch in diesen Fällen heimlich gehandhabt. Das Kind mußte sterben, damit das Leben der Mutter erhalten bliebe. Alles Gift im Lager wurde von uns für diesen Zweck gespeichert und reichte nicht aus. Es war erstaunlich, was diese Neugeborenen aushielten. Große Mengen von Gift überschliefen sie zuweilen ohne sichtliche Schädigung. Einmal war kein Gift vorhanden. Da drosselte die Mutter ihr neugeborenes Kind. Es war nicht tot. Sie war eine Polin, eine gute Mutter, die ihre Kinder über alles liebte. Sie hatte zu Hause drei kleine Kinder versteckt, für die sie leben wollte.«

Poljack, Karl
    SS -Sturmmann
    * 29.8.1924 Esseg/Kroatien. SS-Totenkopf-Sturmbann. Nach 1945 in Hessen.

Pollok, Josef
    Zentral-Bauleitung
    * 13.11.1908 Charlottenhof/Oberschlesien. Hochbauingenieur. SS-Nr. 170897, Obersturmführer (1944). Laut KZ-Kollege Karl Eggeling »mit dem Bau der Krematorien beauftragt«, laut seinem Vorgesetzten Bischoff die »Schlüsselkraft für die durchzuführende Sonderaktion« (Schüle). Kommandanturbefehl Nr. 21/43: »Besuch der Ehefrau vom 4.–7.6.43«. † Vom AG Opladen 1958 für tot erklärt.

Poloczek, Johann
    SS -Rottenführer ( 1944 )
    * 19.5.1895 Unterteschen. Zimmermann. Zunächst in Groß-Rosen. Ab 15.4.1942 in Auschwitz. Wachmannschaft. Laut Lasik im Desinfektionskommando (Bekleidung). Am 16.5.1947 in Cieszyn zu 9 Monaten Haft verurteilt.

Polotzek, Wilhelm
    SS -Oberscharführer
    * 2.1.1914 Bytom (Beuthen), Sohn eines Bergmanns. Beruf: Anstreicher. 1935 SS (Nr. 319 887). Rapportführer (Spieß) im Männerlager Birkenau, Stellv. Lagerführer. Filip Müller zur Selektion von 200 Häftlingen des Jüdischen Sonderkommandos , die zur Ermordung nach Majdanek geschickt werden: »Im Februar 1944 kam es im Sonderkommando zu einer Selektion. Eines Abends beim Appell erschienen Lagerführer Schwarzhuber, Rapportführer Polotschek und noch ein paar SS-Leute von der Politischen Abteilung. Die meisten Selektierten hatten in jenem Kommando gearbeitet, das unter Hösslers Leitung die Spuren der Massengräber bei den Bunkern I und II beseitigt hatten.« Müller erfährt den Tod der Kameraden durch russische Kriegsgefangene, die aus Majdanek kommen: »Noch bevor wir mit einem der Sowjets reden konnten, war uns klar, was mit unseren Kameraden geschehen war. Einige der Ankömmlinge hatten nämlich Kleidungsstücke und Stiefel an, die Kapos und Vorarbeitern unserer im Februar selektierten Kameraden gehört hatten.« Todesurteil am 18.7.1950 in Krakau. Das Urteil führt seine Mitwirkung an der Liquidierung des »Zigeunerlagers« und bei Hinrichtungen an. † Hinrichtung

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