Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon
182477
* 16.6.1923 Saloniki. Student. Ankunft Auschwitz nach neuntägiger Fahrt im abgeriegelten Güterwaggon am 11.4.1944 aus Athen. Leichenschlepper in den Krematorien. Für einen Tag Einsatz an den Verbrennungsgruben von Bunker V (Mai 1944 als Vergasungsanlage für die Ungarntransporte reaktiviert, früher Bunker II genannt). Mithäftling Morris Kesselman: »Dort war alles noch schrecklicher – dort haben die SS-Leute Kinder gepackt und haben sie lebendig in die Gruben geworfen.« Bennahmias nimmt am Evakuierungsmarsch teil, deutsche Frauen beim Anblick der Häftlinge: »Schweinehunde! Schüttet doch Benzin über sie, nehmt ein Streichholz, zündet sie an!« Gestorben Oktober 1994 in Oakland, USA. Q.: Friedler.
Bennewitz, Kurt
Führer des Außenlagers Gleiwitz IV
* Nicht ermittelt. SS-Oberscharführer. Im Juli 1944 gegründeten Außenlager, »auf dem Kasernengelände der Wehrmacht in Gleiwitz« (Czech), befindet sich ein Handwerkerkommando mit etwa 400 Häftlingen. Andrzej Strzelecki (HvA 14): »Fast täglich brachten die Häftlinge von ihren Arbeitsplätzen die Leichen von Kameraden ins Lager zurück, welche von SS-Männern erschossen worden waren.«
Benroubi, Maurice
Jüdisches Sonderkommando, Nr. 51059
* 27.12.1914 Saloniki. Ankunft Auschwitz am 23.7.1942 aus Angers St. Laud (insgesamt 827 Menschen). Einige Wochen Leichenschlepper im Kommando an den Gasbunkern. Benroubi über die Häftlinge, die die Opfer zu den Gaskammern geleiten und belügen müssen (Friedler): »Als die Kinder – es waren 50 oder 60 – am Bunker eintrafen, hielten sie sich an den Händen und gingen jeweils in Fünferreihen. Sie waren in Begleitung von etwa zehn Deportierten in Zivilkleidern, die offensichtlich froh waren, mit ihnen zusammen zu sein. Manche der Menschen hatten Babys auf dem Arm, und das Sonderkommando half ihnen und kam ihnen einige 100 m vor der Gaskammer entgegen. Sie begrüßten sie so freundlich, als würden sie Familienmitglieder willkommen heißen.« Gestorben in Frankreich.
Bensinger, Josef
SS -Sturmmann
* 27.5.1914. Kommandanturbefehl vom 3.6.1943: »Besuch der Ehefrau auf die Dauer von 3 Tagen.« Verbleib unbekannt. – Laut Friedler hatte ein Sturmmann Josef Benzinger 1943 Dienst im Krematorium II.
Berg, Rudolf
SS -Rottenführer
* 7.7.1905 Spillendorf, heute Obrana o. Bruntal/Tschechien. Landwirt. Nach dem »Anschluß« des Sudetenlands Eintritt SA, Herbst 1938 Wechsel zur SS. Buchenwald und Neuengamme, Sommer 1941 bis Sommer 1943 Auschwitz, Birkenau und Außenlager Golleschau. Aussage – da ein Protokollführer bei der Vernehmung nicht zur Verfügung stand, in indirekter Rede: »Die jungen Burschen in den Wachkompanien hätten sich teilweise einen Spaß daraus gemacht, Häftlinge über die Postenkette treiben zu lassen und dann zu erschießen.« Nach 1945 Zimmermann. Q.: AV, Bl. 12586ff.
Berger, Fabian
SS -Sturmmann
* 1.4.1911 India, heute Indija/Serbien. Nach 1945 in Baden-Württemberg.
Berger, Josef
SS -Schütze
* 3.4.1925 Lakimivici, heute Lakimirevci/Kroatien. SS-Totenkopf-Sturmbann, Kommando Lagischa und Neu-Dachs. Belobigt im Kommandanturbefehl vom 14.7.1944, da er die »Flucht« von Häftlingen »verhinderte«. † 25.2.1945 im Raum Döbern/Niederlausitz. KZ-Kollege Bilibou: »Es gab keinen Sonderurlaub für ›Verhinderung der Flucht‹, sondern nur für ›Erschießen auf der Flucht‹.«
Berger, Nikolaus
SS -Rottenführer
* Nicht ermittelt. SS-Totenkopf-Sturmbann, Außenlager Neu-Dachs. Belobigt im Kommandanturbefehl vom 19.6.1944, da er die »Flucht« von Häftlingen »verhinderte«. – Neu-Dachs, 20 km östlich von Kattowitz, ist ein am 15.6.1943 errichtetes Lager mit mehr als 3000 Häftlingen zum Ausbau einer Kohlengrube. Von insgesamt 13574 Häftlingen überleben keine tausend. Franciszek Piper (HvA 12): »Die Häftlinge wurden in Marschkolonnen unter der Eskorte bewaffneter SS-Männer mit Hunden zur Arbeit geführt. Seit den ersten Fluchten schloß man die Häftlinge während des Marschs an eiserne, mit Hängeschlössern versehene Stangen an.«
Bergmann, Josef
SS -Schütze
* 13.2.1922 Esseg. Kommando Lagischa und Neu-Dachs. Nach 1945 in Oberfranken.
Bergthal, Hans
SS -Schütze
* 24.12.1919 Percosova/Rumänien. SS-Totenkopf-Sturmbann, Kommando Fürstengrube und Neu-Dachs. Belobigt im Kommandanturbefehl vom 19.7.1944, da er die »Flucht« von Häftlingen »verhinderte«. Nach 1945 in Baden-Württemberg.
Berka, Adalbert
SS
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