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Ausersehen

Ausersehen

Titel: Ausersehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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beschleunigten.
    Gott, er war aber auch groß.
    Und muskulös.
    Und heiß (in allen Bedeutungen dieses Wortes).
    „Guten Abend, ClanFintan. Schön, dich wiederzusehen.“ Noch während ich die Worte sprach, fiel mir auf, wie sehr ich ihn den ganzen Nachmittag über vermisst hatte.
    „Ich freue mich auch, dich wiederzusehen, Mylady.“
    Sein Atem blies warm über meine Hand, und seine Lippen verweilten dicht über meinem Puls.
    Eine Sekunde lang fragte ich mich, ob er mich wieder beißen würde (nicht dass es mir was ausgemacht hätte), aber er tat es nicht, und ich seufzte, als er meine Hand losließ.
    „Wenn es sonst nichts mehr gibt, Mylady, wünsche ich einen schönen Abend und …“
    „Nein!“
    Alanna hielt auf ihrem Weg zur Tür inne. ClanFintan sah mich überrascht an, verwundert über meinen plötzlichen Ausbruch. „Ich meine, bitte bleib, bis das Essen serviert ist. Wir müssen noch einige Dinge besprechen.“ Beide starrten mich an. Unter ihren verwirrten, prüfenden Blicken ging ich nervös zu einer der Chaiselongues und füllte mein Weinglas auf. „Ich möchte gern, dass Alanna sich deinen Bericht anhört, denn sie hat einen sehr guten Einblick in … verschiedene Dinge.“ Sie starrten immer noch, und ich suchte ClanFintans Blick, um zu sehen, ob er mich verstand. „Sie ist meine Freundin. Ihre Meinung bedeutet mir sehr viel.“
    „Natürlich, Rhiannon.“ Dieses Argument schien er zu verstehen. „Dann soll sie natürlich bleiben.“
    Er nahm auf der anderen Liege Platz. Alanna ging um den säulenartigen Tisch herum und goss ihm Wein in einen Kelch, während ich versuchte, ihr telepathisch Entspann dich und hilf mir zu übermitteln.
    „Wein, Mylord?“ Sie schlüpfte problemlos wieder in die Rolle der Dienerin.
    „Ja, danke.“
    Er trank einen Schluck, und ich fühlte, wie er mich über den Rand des Kelches hinweg musterte.
    Ich schaute Alanna an und seufzte. „Alanna, nimm dir auch etwas Wein und setz dich dann zu mir.“
    Sie schaute mich zwar komisch an, nickte aber und tat, was ich gesagt hatte. Ich glaube, manchmal braucht sie ein paar Sekunden, um sich daran zu erinnern, dass ich sie nicht anschreien und verhauen werde. Andererseits – ich wurde auch von Teenagern schon so angesehen, also, wer weiß …
    Meine Aufmerksam kehrte zum Zentauren zurück. „Also, bereiten sich die Truppen auf die Schlacht vor?“ Ich hoffte, dass ich nicht zu sehr nach „Ich habe keine Ahnung, wovon ich hier rede“ klang.
    „Ja. Ich habe nach den Zentauren in der Ebene schicken lassen, und sie versammeln sich. Sie sollten innerhalb der nächsten paar Tage ankommen. Deine Wachen sind wie immer bereit, dich und Eponas Tempel zu beschützen. Ich habe in deinem Namen einen Kriegsrat einberufen – am Ende des siebten Tages werden alle Clanführer hier sein, und du kannst sie darüber informieren, was Epona dir enthüllt hat …“ Er lächelte uns grimmig an. „Und wir werden gemeinsam eine Strategie entwerfen, wie wir das fomorianische Übel bekämpfen können.“
    „ClanFintan, ich hätte gern, dass du den Kriegsrat leitest.“ Er wollte mich unterbrechen, aber ich sprach schnell weiter. „Ich würde mich sicherer fühlen, wenn du die Verantwortung für unsere Sicherheit hättest.“
    „Aber, Mylady, rechtlich gesehen solltest du den Kriegsrat anführen.“
    Großartig.
    „Ja, aber ich bitte dich als mein Partner, mir diese spezielle Führungsaufgabe abzunehmen.“ Ich drückte die Daumen (im übertragenen Sinne) und hoffte, dass das, worum ich da bat, kein allzu großer Kriegsrat-Fauxpas war. Aus dem Augenwinkel warf ich Alanna einen Blick zu und sah erleichtert, dass sie ruhig schien. Zumindest noch.
    „Wenn das dein Wunsch ist, werde ich natürlich mein Bestes geben.“
    Er klang zögerlich, aber ich vertraute seinen Fähigkeiten viel mehr als meinen. Immerhin ging es hier um einen echten Krieg, nicht um das Studium theoretischer Essays über dieses Thema (gähn).
    „Danke. Und es gibt noch etwas, was mir Sorgen macht.“ Ich schaute zu Alanna. „Als ich die Karte studiert habe, fiel mir auf, wie nah Laragon an der Wachtburg liegt. Sind dort schon alle über das informiert worden, was passiert ist?“
    „Ja, wir haben gleich am ersten Tag Brieftauben entsandt. Außerdem sind Zentauren abkommandiert worden, um vor Ort zu helfen, die Verteidigung vorzubereiten.“
    „Also glaubst du, dass die Kreaturen nicht in der Wachtburg bleiben werden? Du meinst, sie könnten erneut angreifen?“ Bei dem

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