Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ausersehen

Ausersehen

Titel: Ausersehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
Vom Netzwerk:
Gedanken wurde mir ganz anders.
    „Ich weiß nicht viel über sie, aber ich denke nicht, dass sie sich mit dem zufriedengeben werden, was sie sich bisher genommen haben.“
    In seinen Worten klang das Echo des Horrors mit, den ich mit angesehen und ihm beschrieben hatte. „Gibt es denn niemanden, der etwas … Genaueres über diese Dinger weiß?“ Ich konnte die Frustration in meiner Stimme nicht unterdrücken.
    „Fomorianer“, half Alanna mir aus.
    „Ja, Fomorianer.“ Ich schaute von ihr zu ClanFintan. „Hast du nicht gesagt, dass du die alten Legenden über sie kennst?“
    „Ja, aber daraus erfährt man nicht viel. Nur dass sie in alten Zeiten besiegt und hinter die Berge verbannt worden sind und dass sie mit den dunklen Mächten spielten und das Blut von Lebenden tranken.“
    Noch mehr gute Neuigkeiten.
    „Sie sind verdammte Vampire!“
    „Vampire?“, fragten Alanna und ClanFintan gleichzeitig.
    Seufz. Sie hatten wohl noch nie was von Bram Stoker gehört.
    „Vampire sind Lebewesen, die vom Blut anderer leben – und meistens ziemlich unangenehme Zeitgenossen.“ Die beiden schauten mich ausdruckslos an. „Sie mögen es nicht, tagsüber zu reisen. Sie können nur auf bestimmte Arten getötet werden.“
    Plötzlich änderte sich etwas in ClanFintans Blick. „Vielleicht haben die Fomorianer ähnliche Schwächen wie die Vampire.“
    „Klingt gut – aber wie finden wir das heraus?“ Wir drei schauten einander an. Dann ging mir ein Licht auf. Natürlich, wir brauchten einen Lehrer!
    „Haben wir nicht einen Historiker?“, wandte ich mich an Alanna. „Du weißt schon, einen Lehrer für altes Wissen und Geschichten.“
    „Natürlich, Mylady.“ Seltsamerweise wurde sie rot, sogar an den Ohren.
    Ich fragte mich, was das wohl zu bedeuten hatte.
    „Gut! Kannst du bitte Kontakt mit ihr aufnehmen, ihr erklären, was sie recherchieren soll, und sie dann morgen früh zu mir bringen, bevor ich das Volk segnen muss?“
    „Das werde ich, Mylady.“ Sie wich meinem Blick aus und spielte nervös mit ihrem Weinkelch. (Notiz für mich: Nachforschungen anstellen, worin das Problem zwischen Alanna und der Lehrerin bestand.)
    „Gut. Das hätten wir dann schon mal.“
    Es klopfte an der Tür. Dieses Mal war ich geistesgegenwärtig genug, selber zu antworten. „Herein.“
    Die Staci/Tarah-Nymphe hüpfte mit einem breiten Lächeln auf ihrem hübschen Gesicht ins Zimmer.
    „Mylady, darf ich Ihnen das Essen servieren lassen?“
    Ihr jugendlicher Eifer ließ mich ebenfalls lächeln. „Ja, sehr gern.“
    Sie trat zur Seite und klatschte gebieterisch in die Hände. Schon strömten Diener in den Raum, die mit köstlich duftenden Speisen überquellende Tabletts vor sich her trugen.
    Ich grinste Staci/Tarah an. „Gut gemacht.“
    „Sie sagten, dass Sie hungrig seien, Mylady.“
    Sie war so aufgeregt über mein Lob, dass ich dachte, sie würde gleich aus ihrer Porzellanhaut springen.
    „Ja, das stimmt.“ Mein Blick fand ClanFintans, und wir teilten ein geheimes Lächeln.
    Ja – wir waren definitiv hungrig …
    Als die Diener die Tabletts abstellten, nutzte Alanna die Gelegenheit, sich zu erheben und vor mir zu knicksen.
    „Ich werde mich jetzt um das Problem kümmern, von dem wir gesprochen haben, Mylady.“ Sie drehte sich um und knickste auch vor ClanFintan. „Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Abend, Mylord.“
    „Danke, Alanna“, erwiderte er warm.
    „Ja, dank dir …“ Ich hielt inne, sodass sich alle Blicke im Raum auf mich richteten, dann fuhr ich so klar und deutlich fort, dass niemand meine Worte missverstehen konnte: „… meine Freundin. Wie immer sind dir meine Liebe und meine Bewunderung für deine Loyalität sicher.“
    Man musste Alanna zugutehalten, dass sie weder rot wurde noch sonderlich geschockt aussah über das, was alle anderen im Raum für einen unerwarteten Ausbruch meinerseits halten mussten. Sie warf mir nur einen dankbaren Blick zu und verließ das Zimmer mit erhobenem Kopf. Es gab eine kurze Pause, dann eilten die verwirrten Dienerinnen ihr nach.
    Rhiannon muss eine so unglaubliche Zicke gewesen sein.
    Die Tür fiel ins Schloss.
    Ich fühlte mich wie ausgehungert (ebenfalls in allen Bedeutungen des Wortes).
    Und jetzt, wo wir allein waren, war ich auch unglaublich nervös und widmete mich mit überschwänglichem Interesse den Speisen auf meinem Teller.
    „Meine Güte, das sieht wundervoll aus.“ Enthusiastisch spießte ich ein Stück Fleisch auf, das wie Hühnchen aussah, und

Weitere Kostenlose Bücher