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Ausersehen

Ausersehen

Titel: Ausersehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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begeistert, als ich die über uns fliegenden, bunten Singvögel bemerkte, die die Luft mit ihrem Trillern erfüllten.
    Unser opulentes Zimmer hatte ein eigenes Bad, in dessen Mitte ein großes Becken eingelassen war, in dem sich jetzt dampfend heißes Wasser befand. Auf dem Bett lag ein Kleid aus hauchdünn aussehendem Stoff, so wie Thalia es trug.
    ClanFintan lächelte, als ich meiner Bewunderung mit vielen Ahs und Ohs Ausdruck verlieh.
    „Oh Mann! Ich werde erst einmal ein langes heißes Bad nehmen. Willst du mir den Rücken waschen?“ Ich schälte mich bereits aus meiner verschwitzten Reitkleidung und ging in Richtung Wasserbecken.
    „So wie ich Thalia und den Rest der Musen einschätze, haben wir nicht viel Zeit für intime Badespiele.“ ClanFintans Blick folgte meinem nackten Körper mit lustvoller Sehnsucht.
    „Ich beeile mich.“ Ich schaute die eingelassene Wanne an, dann ihn. „Komm her, ich teile meinen Schwamm mit dir; keine Chance, dass du hier irgendwie hineinpasst.“
    Er grinste, zog sich die Weste aus und kam mit einem lüsternen Grinsen zu mir.
    „Brav sein.“ Mit dem nassen Schwamm gab ich ihm einen Klaps auf die Hände. „Halt still, du riechst wie ein Pferd.“
    Nach viel Gespritze und Gelächter erklärte ich uns beide für sauber, und mein Ehemann wickelte mich in ein Handtuch. Ich hielt mich an seinen Armen fest, damit ich nicht in den Wasserlachen auf dem Boden ausrutschte.
    „Na, da haben wir ja was angerichtet“, sagte ich, während ich mich abtrocknete. Dann ging ich hinüber zum Bett und ließ meine Finger über den weichen Stoff des Kleides gleiten.
    ClanFintan stand hinter mir und nahm das Handtuch von seinen Schultern, um mir damit die Haare zu trocknen.
    „Du wirst darin zum Anbeißen aussehen.“
    Er beugte sich herunter und gab mir einen Kuss auf die empfindsame Stelle an meinem Hals. Ich erschauerte vor Vergnügen, dann drehte ich mich um und legte meinen Kopf an seine Brust.
    „Bitte sei morgen vorsichtig. Nuada ist …“ Ich fand keine Worte, um dieses Böse zu beschreiben. „Er ist schrecklicher, als ich sagen kann.“ Ich schwankte.
    „Ich werde ihm nicht erlauben, dich zu berühren.“
    „Ich weiß.“
    Er hielt mich fester.
    Es wurde kurz an die Tür geklopft, dann ertönte eine Stimme: „Mylord, Mylady, das Bankett ist vorbereitet.“
    „Danke!“, rief ich. Bevor ich mich ihm entzog, küsste ClanFintan mich.
    „Ich liebe dich“, sagte er einfach.
    „Ich liebe dich auch. Deshalb fürchte ich mich ja so.“
    Er lächelte und tippte mir auf die Nase. „Das musst du nicht.“
    Ich rang mir ebenfalls ein Lächeln ab, dann drehte ich mich um und zog das wunderschöne Kleid über. Ich fühlte schmerzende Leere in meinem Magen – und ich wusste, dass es nichts mit Hunger zu tun hatte.
    Hand in Hand reihten ClanFintan und ich uns in die Menge ein, die auf dem Weg zu einem gigantischen Speisesaal war. Entspannt und glücklich lächelnd folgten die Zentauren ihren Hostessen, und es fiel mir schwer, mir vorzustellen, dass sie in weniger als vierundzwanzig Stunden in die Schlacht ziehen würden.
    Als wir den Bankettsaal betraten, stockte mir vor Bewunderung der Atem. Überall standen kleine, mit Speisen beladene Tische vor bequemen Liegen, aber mein Blick wurde von der Decke angezogen. Mindestens ein Dutzend Kristalllüster schwebten unter dem hohen Gewölbe, das mit einem riesigen Wandgemälde, das den nächtlichen Himmel darstellte, verziert war. Die Sternenbilder waren mit funkelnden Juwelen nachgebildet worden. Über dem gesamten Raum lag ein Schimmern, das die Sterne in dem gemalten Himmel echt erscheinen ließ.
    „Über diesem Saal muss ein Zauber liegen“, flüsterte ich ClanFintan zu, während wir zu unseren Plätzen am Haupttisch geleitet wurden.
    „Ja“, bestätigte er leise. „Im Tempel der Musen gibt es immer ein wenig Magie.“ In seinen Augen funkelte ein Lachen. Er küsste mich auf den Scheitel. „Du wirst bald feststellen, dass Magie so ist wie das Leben – die besten Geschenke sind die, die man nicht erwartet hat.“
    „Dann ist dieser Raum ein großartiges Geschenk.“ Genau wie mein neues, überraschendes Leben, fügte ich im Stillen hinzu, während wir uns den Weg zu unserem Tisch bahnten.
    „Ah, Lady Rhea, ClanFintan! Bitte, setzt euch zu uns.“
    Thalia deutete auf die große Chaiselongue, die zwischen ihrem und dem Stuhl einer anderen schönen Frau stand. Es freute mich zu sehen, dass Victoria es sich bereits auf der anderen Seite

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