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Ausersehen

Ausersehen

Titel: Ausersehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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Lehrerin abgeben. (Aber sie müsste sehr wahrscheinlich große Einkommenseinbußen hinnehmen.)
    „Du solltest mit ihnen gehen, Rhea“, sagte Victoria.
    „Wohin gehst du?“
    „Ich werde helfen, die Kranken zu transportieren.“
    Ihre Jägerinnen waren schon durch die Tür gestürmt, durch die auch Sila verschwunden war.
    „Ich bleibe bei dir.“ Bevor sie etwas erwidern konnte, erinnerte ich sie daran: „ClanFintan hat mir gesagt, dass ich bei dir bleiben soll.“
    Sie seufzte, sagte dann aber: „ Dann komm, wir sind schneller, wenn du auf mir reitest.“
    Ähnlich wie ClanFintan es immer tat, packte Victoria meine Oberarme, und ich umfasste ihre, dann hob sie mich auf ihren schmalen Rücken. Ich hielt mich an ihren Schultern fest, als wir durch die Tür galoppierten und ihren Jägerinnen nacheilten. Wir rutschten um Ecken und eilten verschwenderisch dekorierte Gänge entlang, und nur das Echo der klappernden Hufe hallte durch den ansonsten stillen Tempel. Wir kamen durch eine offene Tür in den Garten und sahen gerade noch den Rücken einer Jägerin durch eine weitere Tür auf der anderen Seite des Innenhofs verschwinden. Victoria überquerte den Hof mit wenigen großen Sätzen.
    „Du bist verdammt schnell“, rief ich ihr zu.
    „Ich bin die Führende Jägerin“, rief sie, als wäre das Erklärung genug.
    Wir erreichten die anderen Jägerinnen genau in dem Moment, in dem ich einen vertrauten Geruch wahrnahm. Victoria und ich zogen die Nasen kraus.
    „Hier muss es sein“, sagte ich, als unsere Gruppe an eine große Tür kam.
    Ich rutschte von ihrem Rücken, und Victoria öffnete die Tür. Sila stand in der Mitte des Raumes und half Patienten, sich von ihren Betten auf die bereitgelegten Holzbretter zu legen. Bei unserem Eintreten schaute sie auf.
    „Die dort neben der Tür sind bereit für den Transport“, sagte sie. Dann wandte sie sich wieder an den mit Pusteln übersäten Teenager, der sich schwer auf ihren Arm lehnte.
    „Das sind mehr, als ich gedacht habe.“ Victoria sprach mit leiser Stimme zu ihren Zentaurinnen. „Wir müssen uns beeilen, Jägerinnen.“
    „Sila!“, rief Victoria der Heilerin zu. „Wir haben nur noch sehr wenig Zeit.“
    Silas Augen weiteten sich, aber ihre sanfte Stimme verriet nichts von der Sorge, die in ihrem Blick lag. „Hört zu, Ladies!“ Sofort wurde es still im Raum. „Wer von euch meint, in der Lage zu sein, auf den Zentaurinnen zu reiten, stehe bitte auf.“ Ungefähr ein Dutzend junger Frauen erhob sich.
    Die Jägerinnen eilten zu ihnen, und ich folgte ihnen und half ihnen, aufzusitzen. Als alle saßen und die Jägerinnen sich dem Ausgang zuwandten, trat eine in Schwarz gewandete Frau vor, segnete sie alle und erinnerte die Mädchen daran, sich gut festzuhalten, damit sie nicht herunterfielen.
    „Priesterin“, hörte ich Sila die Frau ansprechen, als die letzte Jägerin den Raum verlassen hatte. „Sie müssen sich auch zu den anderen auf die andere Flussseite begeben.“
    „Ich werde nicht eher gehen, bis dieser Raum leer ist“, war die dramatische Antwort.
    Als ich einem weiteren Teenager aus dem Bett half, fiel mir eine dunkelhaarige Frau ins Auge, die von Kissen gestützt auf einer Matratze lag.
    Beinahe hätte ich sie Michelle genannt, aber ich konnte mich noch rechtzeitig bremsen.
    „Terpsichore.“ Ich blieb an ihrem Bett stehen und sah sie an. „Du siehst gesund genug aus, um zu reiten. Stell sicher, dass du mit einer der nächsten Jägerinnen, die zurückkommt, mitkommst.“
    „Erst gehen meine Schülerinnen.“ Sie fieberte, und ihre Augen glänzten, ihr Gesicht war rot und erhitzt. Sie befand sich offensichtlich noch im Anfangsstadium der Krankheit.
    „Sie brauchen dich da drüben“, versuchte ich sie zu überzeugen, aber anhand ihres mir allzu bekannten störrischen Gesichtsausdrucks wusste ich schon, dass es keinen Zweck hatte. (Normalerweise schaute Michelle so störrisch, wenn sie sich eine 250-Dollar-Seidenbluse kaufte, obwohl sie sich nur einen 40-Dollar-Baumwollpullover leisten konnte, aber es war die gleiche unbeugsame Sturheit.)
    „Und die, die als Letzte gehen, brauchen mich auch.“
    „Gut.“ Ich hatte Besseres zu tun, als meine Zeit damit zu verschwenden, mich mit ihr zu streiten. „Pass nur auf, wenn die Zeit eng wird. Glaub mir, diesen Kreaturen willst du nicht in die Hände fallen.“ Ich drehte mich um und wollte gehen, da rief sie mich zurück.
    „Rhiannon, ich habe gehört, dass du dich verändert hast.“
    „Ja,

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