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Ausgebrannt - Eschbach, A: Ausgebrannt - Ausgebrannt

Titel: Ausgebrannt - Eschbach, A: Ausgebrannt - Ausgebrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Schnee wechselten sich mit Regenschauern ab, doch zwischendrin riss der Vorhang ab und zu auf und gewährte Ausblicke in eine Landschaft so urwüchsig und gewaltig, dass Markus fast das Herz stehen blieb. Was für ein Land! Selbst wenn er Taggard nicht finden sollte …
    Nein. Diesen Gedanken verbot er sich. Er würde ihn finden.
    Twin Falls. Und weiter. Es war schon dunkel, als er Boise erreichte. Zum ersten Mal tauchten Schilder auf, die die Richtung zum Payette National Forest wiesen.
    Er erwog zu tanken. Nötig wäre es allmählich gewesen, aber an zwei Tankstellen, die er passierte, warteten geradezu absurd lange Schlangen vor den Zapfsäulen, also ließ er es erst mal bleiben. Das konnte Stunden dauern, und so viel Zeit hatte er nicht.
    Aufpassen hieß es jetzt. Da, Cascade. Jetzt näherte er sich seinem Ziel allmählich wirklich. Richtung McCall, ja, das war richtig. Aber er musste an der richtigen Stelle abbiegen.
    Er fuhr inzwischen wie unter Hypnose, wie von einer übernatürlichen Macht gelenkt. Er bog ab, ordnete sich ein, las Schilder, kontrollierte die Karte, und immer war er richtig. Aus Highways waren längst einfache Straßen geworden, schmale Straßen inzwischen, eng und kurvenreich und nicht immer ganz in Schuss, aber er fuhr einfach weiter, durch die Dunkelheit, den Schneeregen, den Nebel. An Weggabelungen ohne Wegweiser nahm er bedenkenlos einen der Wege nach Gefühl, nur um später festzustellen, dass er richtig geraten hatte. Es überraschte ihn nicht einmal. Es musste so sein. Der Tankanzeiger stand schon tief in der Reserve, doch auch das beunruhigte ihn nicht. Er würde Taggard finden, dessen war er sich sicher. Taggard und die Unterlagen.
    Seine Stirn glühte, schien zusätzliches Licht auf den schmalen geteerten Weg zu werfen, den er bergauf fuhr.
    Und dann: ein Schild aus Holz. Bare Hands Creek , die Buchstaben herausgeschnitzt und mit schwarzer Farbe ausgemalt. Er war da. Undeutlich ließen sich geduckte Holzhütten, Bäume und Lagerschuppen in der Dunkelheit ausmachen.
    Er kurbelte das Fenster herunter und sprach zwei Männer an, die mit Regenkapuzen überm Kopf und Gewehren im Arm des Weges kamen. Er suche Charles Taggard.
    Der eine zeigte in Richtung der Straße und sagte: »Bis zur Kreuzung, dann ist es das Haus rechter Hand.«
    Der andere boxte ihn dafür in die Seite und zog ihn fort.
    Auch das wunderte Markus nicht. Er rollte weiter, hielt vor dem Haus, stieg aus und klopfte. Und es war tatsächlich Taggard, der öffnete. »Sie?« Er hob die Augenbrauen.
    »Sie haben Blocks Unterlagen«, sagte Markus.
    Der hagere Mann musterte ihn. »Kommen Sie rein.«
    Überwältigende Wärme umfing Markus, als er das Haus betrat. Es roch muffig, nach gebratenem Fleisch, nach Schweiß, nach Wäsche, die man längst hätte waschen müssen.
    »Ich weiß, was für ein Spiel Sie spielen«, erklärte Markus.
    Taggard deutete auf die Couch. »Setzen Sie sich doch.«
    Markus ließ sich auf die abgeschabten Polster nieder. Die Wände ringsum waren mit Holz verkleidet. Hier und da hingen ein paar ausgebleichte Poster, mit leicht bekleideten Frauen darauf, die inzwischen vermutlich schon Großmütter waren, oder Bildern wilder Berglandschaften.
    »Sie haben uns abgehört. Block und mich. In Dhahran. Nach Blocks Entführung haben Sie seine Unterlagen sichergestellt und beim CIA gekündigt, um das Geschäft damit alleine zu machen.«
    Taggard setzte sich auf den einzigen Sessel, über dessen Lehne etliche Kleidungsstücke hingen. »Sehen Sie mich hier irgendwelche Geschäfte machen?«
    »Sie müssen sich verstecken. Ihre ehemaligen Kollegen suchen Sie nämlich. In Ihrer Wohnung in Washington lauern sie schon.«
    Taggard lächelte dünn. »Die werden anderes zu tun haben, als mich zu suchen. Wenn sie das ernsthaft täten, hätten sie mich längst. Sie haben mich ja schließlich auch aufgestöbert.«
    Er sah verändert aus. Das mochte daran liegen, dass er Jeans und ein rotkariertes Baumfällerhemd trug, oder an dem dünnen Bart, den er sich hatte wachsen lassen.
    »Sie warten ab«, sagte Markus. »Sie sehen zu, wie die Lage in Saudi-Arabien eskaliert …«
    »Was sie weiß Gott tut«, meinte der ehemalige CIA -Agent.
    »… und wenn die Kacke so richtig am Dampfen ist, wenn der Ölpreis astronomische Höhen erreicht hat und die Weltwirtschaft dicht vor dem Zusammenbruch steht, dann kommen Sie mit der Block-Methode an. Und kassieren ab, dass Bill Gates neben Ihnen wie ein Fall für die Sozialhilfe aussehen

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