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Ausgebrannt - Eschbach, A: Ausgebrannt - Ausgebrannt

Titel: Ausgebrannt - Eschbach, A: Ausgebrannt - Ausgebrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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verstehe. Und dann muss man sie magnetisch ausrichten …«
    »… und festigen. Und das Ganze irgendwann in großindustriellem Maßstab.«
    Keith stieß einen erschütterten Pfiff aus. »Junge. Das ist schwierig.«
    »Ich hatte gehofft, du kannst mir mehr sagen als das.«
    Der rothaarige Mann, der seit ihrer letzten Begegnung jedenfalls nicht abgenommen hatte, lachte. »Klar. Ich verlasse eine Firma doch nie mit leeren Händen.«
    Er holte seinen Notebook-Computer, klappte ihn auf, schaltete ihn ein – aber es gab nur ein hässliches Geräusch, und der Bildschirm blieb dunkel.
    Keith zerbiss einen Fluch zwischen den Zähnen. »Endgültig hin, fürchte ich. Gerade wenn’s spannend wird.«
    »Ich habe bestens ausgerüstete Werkstätten hier«, sagte Markus und war unverdienterweise stolz, das sagen zu können.
    »Schön. Aber vermutlich keinen 8219 -Controller.«
    »Das allerdings nicht. Was ist das überhaupt?«
    Keith seufzte, während er mit einem zusammensetzbaren Schraubenzieher, den er am Schlüsselbund trug, die Unterseite seines Gerätes aufschraubte. »Was ganz Neues. Unausgereiftes. Ein harter Schlag, und seither muckt das Teil.«
    Ein erster Reparaturversuch schlug fehl, worauf sie sich für einen zweiten Anlauf in die Werkstatt im Anbau begaben. Doch schließlich stand fest, dass der Computer nur noch Müll war.
    »Wir müssen die Festplatte in einen anderen PC einbauen«, erklärte Keith.
    Sie fanden einen PC , der nicht zu altmodisch war, und waren gerade dabei, das Gehäuse abzunehmen, als Amy-Lee erschien und fragte, wie es denn nun wäre mit etwas zu trinken oder zu essen.
    »Gleich«, beschied Keith sie. »Sobald wir mit diesem nackten Computer dieser Festplatte die ersten Daten entlockt haben.«
    Amy-Lee musterte den Verhau aus Kabeln und silbrig glänzenden Kästen. »Was denn für Daten?«
    »Jeder Mitarbeiter des technischen Außendienstes von Lakeside and Rowe «, erklärte Keith, »hatte Anweisung, vor Arbeiten am System eines Kunden eine Sicherungskopie auf seinen Computer zu ziehen. Diese Kopie wiederum wurde auf unserem Backup-Server gesichert – und den habe ich mir zu kopieren erlaubt. Um mich über den Verlust meines überaus angenehmen Arbeitsplatzes hinwegzutrösten.«
    Amy-Lee lachte ungläubig auf. »Und das ging? Das haben die dich so einfach raustragen lassen?«
    Keith lächelte breit. »Ich habe alles in eine Datei gepackt, und dann habe ich diese Datei gelöscht. Der Wachmann hat sich meinen Computer angeschaut, aber nichts darauf gefunden. Und zu Hause habe ich ein Undelete laufen lassen. Ganz einfach.«
    »Unglaublich«, meinte Amy-Lee grinsend. Im Haus klingelte das Telefon. »Lass nur, ich geh schon«, sagte sie und verschwand wieder.
    Der PC fuhr hoch, erkannte die Platte und bekam Zugriff. »Sieht gut aus«, brummte Keith zufrieden. »So. Was suchst du? Wir haben hier nicht die gesamte Wirtschaft der USA drauf, aber der Sektor Hightech dürfte so ziemlich weiträumig abgedeckt sein.«
    »Zumal mir eine einzige Firma, die das herstellt, was wir brauchen, schon genügt.« Markus setzte sich neben Keith und überlegte. »Wir suchen Firmen, die Nanoprodukte herstellen und gleichzeitig bilanzmäßig so gut dastehen, dass sie mit einiger Wahrscheinlichkeit noch existieren.«
    »Okay.« Keith’s Finger huschten über die Tastatur. Eine Liste erschien. »Hier. Zweiundzwanzig. Gut für den Anfang, oder?«
    »Wunderbar.«
    In diesem Moment kam Amy-Lee wieder, bleich wie eine Kellerwand und nur mühsam die Fassung bewahrend.
    Es ist etwas mit Joy passiert!, durchfuhr es Markus, als er sie sah. Mit einem Sprung war er bei ihr, hielt sie fest, sah sie erschrocken an. »Was ist?«
    Sie zitterte. »Dad. Er hat einen Unfall gehabt.«
    »Einen Unfall?«
    »Sein Flugzeug ist über dem Pazifik abgestürzt. Er und Xiao sind … Oh Gott.«

Kapitel 52
    R eiche und mächtige Menschen – Wirtschaftskapi täne, Präsidenten, Konzernchefs, Minister und so weiter – kommen deutlich häufiger auf Grund von Flugzeugabstürzen ums Leben, als dem Risiko der Gesamtbevölkerung entspricht. Die auf der Hand liegende Erklärung dafür ist, dass diese Menschen auch wesentlich häufiger mit einem Flugzeug unterwegs sind als der normale Bürger, ja, dies auf Grund ihrer Aufgaben überhaupt nicht vermeiden können. Zudem benutzen sie häufig kleinere Flugzeuge, die ein inhärent größeres Risiko darstellen: Je größer ein Flugzeug, desto besser widersteht es den Unbilden, die der Luftraum bereithält.

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