Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ausgelacht

Ausgelacht

Titel: Ausgelacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steffi von Wolff
Vom Netzwerk:
und mit dem Telefon zum Trocknen auf die Heizung, die sie selbstverständlich anstellte, gelegt hatte.
    Es funktionierte! Es funktionierte wieder!
    «Danke», murmelte Britt und hörte als Erstes ihre Mailbox ab.
    Nichts.
    Das wiederum war komisch. Wieso hatte Nana sich nicht noch mal gemeldet? Vielleicht durfte sie ja nicht, weil die Entführer knallhart waren und nur einen Anruf erlaubt hatten.
    Sie versuchte es noch mal bei Nanas Mutter, aber auch da hatte sie keinen Erfolg. Noch nicht mal die Mailbox sprang an. Vielleicht war sie ja gerade in Jordanien und verkaufte der Königin dort Schmuck.
    Britt ging in die Küche und schaltete das Radio an. Eine männliche Stimme erzählte betroffen, dass es mit dem Organhandel in der Welt immer schlimmer würde und dass man wirklich aufpassen sollte, ob man einen Organspendeausweis haben wollte oder nicht.
    Dann kam ein Interview mit einer Frau, die eigentlich nur Urlaub in Indien machen wollte, und jetzt hatte sie keine Milz mehr und angeblich auch keine Lunge, was Britt aber nicht so recht glauben konnte. Die Frau war aber froh, dass sie noch Augen hatte, jedenfalls glaubte sie das. Also dass sie noch Augen hatte.
    Britt öffnete die kleine Tür in der Küche, die auf die Terrasse und in den Garten hinausführte. Es war warm, und die Vögel zwitscherten. Sie ging nach draußen und überlegte, was sie bezüglich Nana als Nächstes tun sollte.
    «Oh Gott!», rief Britt eine Sekunde später. «Hilfe! Hilfe!»
    Über ihr ging ein Fenster auf.
    «Geht das auch mal ein bisschen leiser?», fragte die Moni sauer. «Ich hab heute frei.»
    «Kein Mensch hat gesagt, dass ausgerechnet du das Fenster aufmachen sollst!», brüllte Britt zurück. «Ruf einen Tierarzt an. Das Flusspferd ist irgendwie tot oder halbtot.»
    «Was?»
    «Frag nicht blöd, mach schon!»
    «Einen anderen Ton, ja?»
    «Hast du das nicht begriffen? Emil liegt da unten. Machst du vielleicht mal die Augen auf?»
    «Ich sehe nichts», sagte die Moni und beugte sich noch weiter aus dem Fenster.
    «Hier unter dem Busch.»
    «Oh! Mama, ruf mal schnell Doktor Rosenberg an, Emil ist umgekippt.»

***
    «Ja, das tut mir nun wirklich sehr leid, dass ich nicht persönlich kommen konnte», sagte Doktor Rosenberg und deutete auf seinen Fuß. «Ich hatte eine Arthrose, die sehr schmerzhaft war. Irgendwann muss ich den Fuß operieren lassen. Eigentlich tut es ständig weh mit einer Arthrose, und es wird von Tag zu Tag schlimmer.»
    «Kein Problem», keuchte Britt. «Hauptsache, Sie kriegen das Flusspferd wieder hin. Nicht dass ich traurig wäre, wenn es sterben würde. Aber meine Tante wird mich umbringen.»
    «Kein Problem», sagte die Moni. «Das kann ich auch hier und jetzt gleich erledigen.»
    Britt starrte sie wütend an. «Du hältst dich wohl für ganz toll, was?»
    «Ich?» Die Moni prustete los. «
Ich?
Das glaub ich ja nicht!»
    «Wie geht es eigentlich eurer Katze?», fragte Doktor Rosenberg. «Da müssen wir bald die Fäden aus der Pfote ziehen.»
    «Ja, nächste Woche», sagte die Moni. «Ihr geht es wieder besser.»
    «Da sind wir ja alle froh», sagte Britt. «Soll ich jetzt Emil mal reinziehen?»
    «Wieso reinziehen?», fragte Doktor Rosenberg verwirrt.
    «Wir haben ihn auf einer Plane zu Ihnen gezogen», sagte Britt. «Er hat nicht ins Auto gepasst.»
    «Sie hat natürlich ein Cabrio, die vornehme Münchner Dame», sagte die Moni giftig. «Aber es ist so klein, dass man noch nicht mal einen Wasserkasten im Kofferraum unterkriegt.»
    «Ich verstehe nicht ganz», sagte der Tierarzt. «Ich bin ehrlich gesagt davon ausgegangen, dass es sich bei Emil um den Terrier von Frau Grebe handelt.»
    «Wer ist Frau Grebe?»
    «Na, Ihre Tante.»
    «Natürlich. Ich bin momentan ein bisschen durcheinander.» Britt schlug sich gegen die Stirn. Natürlich wusste sie, wie ihre Tante mit Nachnamen hieß. Nicht dass der Arzt sie noch für blöde hielt. Sie versuchte, sich zu sammeln und sah den Tierarzt freundlich an. «Nein, Emil ist nicht der Terrier. Der Terrier heißt Otto.»
    «Wer ist dann Emil?», fragte Doktor Rosenberg verwirrt.
    «Na, das Zwergflusspferd meiner Tante.»
    Doktor Rosenberg wurde blass. «Wie bitte? Ein Flusspferd? Was hat das denn zu bedeuten?»
    «Ich dachte, Sie wüssten das», sagte Britt.
    «Woher hätte ich das denn wissen sollen?»
    «Sie sind doch ihr Tierarzt. Also der Tierarzt von Tante Doras Tieren.»
    «Eben
nicht
», sagte Doktor Rosenberg. «Nur vertretungsweise. An den Terrier konnte ich mich

Weitere Kostenlose Bücher