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Ausgeliefert: Roman (German Edition)

Ausgeliefert: Roman (German Edition)

Titel: Ausgeliefert: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Milosevic infrage. Möglicherweise Garber. Er schien ziemlich erpicht darauf, diesen Reacher als unschuldig hinzustellen. Steckte da vielleicht eine Verschwörung der Militärpolizei dahinter, die das Ziel hatte, den Stabschef zu stürzen?
    »Wer war es, Borken?«, fragte er.
    »Wer war was, toter Mann?«, fragte Borken zurück.
    »Wer hat mit Ihnen geredet?«, sagte McGrath.
    Borken lächelte und tippte sich mit dem Finger an die Schläfe.
    »Gemeinsame Sache«, sagte er. »Wenn es um solche Dinge geht, stehen wesentlich mehr Leute auf unserer Seite, als Sie sich vorstellen können.«
    McGrath blickte wieder auf den Himmel und dachte an Dexter, der jetzt sicher hinter seinem Schreibtisch im Weißen Haus saß. Wie hatte Webster den Mann im Weißen Haus zitiert? Zwölf Millionen Menschen? Oder waren es sechsundsechzig Millionen?
    »Sie werden sterben«, sagte Borken erneut.
    McGrath löste seinen Blick vom Himmel und sah wieder Borken an.
    »Dann sagen Sie mir doch vorher, wer es war«, bat er.
    Borken grinste.
    »Sie werden es schon erfahren«, sagte er. »Das wird eine große Überraschung sein.«
    Der Jeep hielt vor dem Gerichtsgebäude an. Vor dem Haus hielten sechs Soldaten Wache. Sie waren im Halbkreis aufgestellt und blickten nach Süden und Osten.
    »Ist sie dort drinnen?«, fragte er.
    Borken nickte und lächelte dann.
    »Ja, im Augenblick schon«, sagte er. »Vielleicht muss ich sie später herausholen.«
    Das Walkie-Talkie an seinem Gürtel erwachte plötzlich zum Leben. Ein lauter Schwall von Störgeräuschen, und dann eine kurze verzerrte Nachricht. Er legte den Schalter um und beugte den Kopf hinunter. Bestätigte die Information, ohne das Gerät vom Gürtel zu nehmen. Dann zog er das Funkgerät aus der Tasche. Klappte es auf und zog die kurze Antenne heraus. Drückte den Sendeknopf.
    »Webster?«, sagte er. »Sie haben mich angelogen. Zweimal. Zum einen – Sie hatten drei von Ihren Agenten bei sich. Wir haben sie gerade alle eingefangen.«
    Er lauschte auf die Antwort. Hielt das Funkgerät ans Ohr gedrückt. McGrath konnte nicht hören, was Webster sagte.
    »Hat aber nichts zu besagen«, sagte Borken. »Sie waren nicht alle auf Ihrer Seite. Manche Leute auf dieser Welt tun für Geld alles.«
    Er hielt inne, wartete auf Antwort. Offenbar kam aber keine.
    »Und Sie haben mir was vorgemacht«, sagte Borken. »Sie hatten gar nicht vor, die Leitung zu reparieren, oder? Sie haben mich bloß hingehalten.«
    Webster setzte zu einer Antwort an, aber Borken fiel ihm ins Wort.
    »Sie und Johnson«, sagte er. »Sie dürfen jetzt die Brücke verlassen. Die Marines bleiben dort. Wir beobachten sie. Sie und Johnson gehen zu Ihren Fahrzeugen zurück. Schalten Sie Ihre Fernseher ein. Da sollte es bald etwas Interessantes zu sehen geben.«
    Er knipste das Funkgerät aus, klappte es zusammen und schob es wieder in die Tasche. Grinste breit.
    »Sie werden sterben«, sagte er zu McGrath, zum drittenmal.
    »Welcher von beiden?«, fragte McGrath. »Brogan oder Milosevic?«
    Borken grinste wieder.
    »Raten Sie mal«, sagte er. »Sehen Sie doch, ob Sie es selbst herauskriegen! Sie sind doch der große, schlaue FBI-Ermittler. Agent-in-Charge, oder?«
    Der Fahrer sprang aus dem Wagen und zog eine Pistole aus dem Halfter. Hielt sie in beiden Händen und zielte damit auf McGraths Kopf. Die linke Wache quetschte sich hinaus und nahm das Gewehr von der Schulter. Hielt es schussbereit. Der Mann auf der rechten Seite tat es ihm gleich. Dann wuchtete Borken seine Körperfülle aus dem Jeep.
    »Raus«, sagte er. »Von hier an gehen wir zu Fuß.«
    McGrath zuckte die Schultern und stieg aus. Borken trat hinter ihn und packte seine beiden Arme. Legte ihm Handschellen an. Dann stieß er ihn nach vorn. Deutete hinter das verlassene Bezirksbüro.
    »Da hinauf, toter Mann«, sagte er.
    Sie ließen den Jeep neben dem Gerichtsgebäude stehen. Die beiden Wachen schlossen sich ihnen an. McGrath stolperte über die Straße und den kleinen Hügel hinauf. Man stieß ihn an dem abgestorbenen Baum vorbei. Dann nach links, bis er den Weg fand, schubste ihn hinten um das alte Gebäude
herum. Das unebene Terrain war durch die dünnen Sohlen seiner ruinierten Schuhe deutlich zu spüren. Er hätte ebensogut barfuß gehen können.
    »Schneller, Arschloch«, herrschte Borken ihn an.
    Die Wachen gingen hinter ihm, stießen ihn mit den Gewehrläufen an. Er beschleunigte seine Schritte und taumelte durch den Wald. Er spürte, wie sich das Blut an seiner Nase

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