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Ausgerechnet den?

Ausgerechnet den?

Titel: Ausgerechnet den? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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nun die beeindruckende Lobby des neuesten und teuersten Country-Clubs im ganzen DuPage County betrat. Wow! Ganz in Silber und Blau. Es war drei Tage nach Weihnachten, aber der Weihnachtsschmuck in Form von bauschigen Silbergirlanden und immergrünen Kränzen hing noch. Da Jason Keane Hauptfinanzier dieses Clubs war, hatte er sich dessen privates Speisezimmer zum Ort dieses Meetings ausgesucht, ein Meeting, um das sie gebeten hatte.
    Sie konnte noch immer nicht fassen, dass die
Stars
nach wie vor im Rennen waren, zumindest für eine weitere Woche. Ganz im Gegensatz zu Reeds düsteren Prognosen hatten die
Stars
die
Chargers
knapp geschlagen. Ein Feldtor in letzter Minute hatte den Ausschlag gegeben, in einem Spiel, das von Anfang bis Ende unerträglich spannend gewesen war. Und nun hatten sie doch den Titel des AFC-Central-Division-Champions errungen, da die
Steelers
in der Verlängerung gegen die
Bengals
verloren hatten. Ihr Traum war also noch nicht zerplatzt. Noch nicht.
    Was sie nun jedoch erwartete, war ganz sicher ein Reinfall; es konnte gar nicht anders sein. Bert hatte seit Jahren vergebens versucht, den Stadionvertrag mit Jason Keane neu auszuhandeln. Wie sollte sie also annehmen, dass ihr gelang, woran ihr Vater wiederholt gescheitert war?
    Durch intensives Studium in den letzten Wochen hatte sie einen ziemlich guten Einblick in die Finanzlage des Teams erlangt, aber sie hatte keinerlei Erfahrungen, was komplexe Vertragsverhandlungen betraf.
    Die Logik gebot, einfach den Vertrag zu unterzeichnen, den die Anwälte letzte Woche vorbeigeschickt hatten. Die
Stars
hatten ausgespielt, die nächste Niederlage würde es zeigen. Wenn sie es doch irgendwie schaffen sollte, eine Verbesserung der Vertragsbedingungen zu erreichen, dann würde das nur Reed nützen. Andererseits, solange die
Stars
ihr nächstes Spiel nicht verloren, musste sie tun, was für die Organisation am besten war.
    Der Gedanke an das, was ihr heute Abend bevorstand, lag ihr schwer auf der Seele. Und auf dem Magen. Sie spürte, wie er sich zusammenkrampfte. Dieses Gefühl verschlimmerte sich rapide, als die reich verzierte Glastür mit der Aufschrift
Members Only
am anderen Ende der Lobby aufging und ein großer, gut gebauter Mann im Smoking hereinkam. Sie hielt unwillkürlich den Atem an. Es war Dan.
    Die Planungen für diesen Abend hatten sie so beschäftigt, dass sie keine Zeit gehabt hatte, sich mit ihrem Kummer über seine Zurückweisung im Fitnessraum letzte Woche zu befassen. Doch nun, wo er so unversehens auftauchte, überfiel sie der Schmerz mit neuer Heftigkeit. Sie versteifte sich unwillkürlich, als er auf sie zukam.
    »Was hast du hier zu suchen?«
    »Ich bin Mitglied. Dachtest du etwa, ich würde in dein Meeting mit Keane platzen?«
    »Woher weißt du von diesem Meeting?«
    »Von Ron.«
    »Es sollte vertraulich bleiben.«
    »Hab niemandem was gesagt.«
    »Du missverstehst mich absichtlich.
Du
solltest nichts davon wissen.«
    »Also, das ergibt doch überhaupt keinen Sinn, Phoebe. Wie hätte Ron mich einladen können, wenn er mir nichts von dem Treffen erzählt hätte?«
    Der heutige Abend würde schwer genug werden, auch ohne dass Dan mit dabeisaß und Zeuge eines nicht nur möglichen, sondern sogar wahrscheinlichen Desasters wurde. »Ich fürchte, ich muss Rons Einladung zurückziehen. Wir waren uns einig, dass dies ein ganz privates Treffen zwischen uns beiden, Jason Keane und ein paar von seinen Beratern wird.«
    »Tut mir echt Leid, Phoebe, aber Ron wird wütend, wenn ich nicht tue, was er sagt. Seit er mir dies Veilchen verpasst hat, traue ich mich nicht mehr zu mucksen.«
    »Er hat dir das Veilchen nicht verpasst! Du bist ein – also, das ist das lächerlichste –«
    Als sie so zornig dahinstotterte, musste er an sich halten, um sich nicht vorzubeugen und den wütenden Ausdruck von ihrem Mund zu lecken. Als er sie vorhin in der Lobby erblickt hatte, war eine fast schmerzhafte Welle hochprozentiger Lust in ihm aufgeschäumt. Anstatt sich allmählich daran zu gewöhnen, die Hände von ihr zu lassen, wurde es von Tag zu Tag schwieriger. Alles an ihr erregte ihn. Jetzt zum Beispiel. Die Frisuren der meisten Frauen waren gesprayt und gestylt, wenn sie sich in große Garderobe warfen, aber nicht Phoebes. Phoebes Haare sahen aus, als käme sie gerade aus dem Schlafzimmer. Sie fielen in weichen hellblonden Wellen fast bis zu ihren Schultern und ringelten sich ein wenig an den Enden, als wäre er gerade mit den Fingern durchgefahren.

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