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Ausgeträllert (German Edition)

Ausgeträllert (German Edition)

Titel: Ausgeträllert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minck
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Heibuch unterschrieben hatte.
    »Tja, Gudrun, das ist nett, dass du mir das zeigst, aber eine Kalkulation ist das noch lange nicht ...«
    Raoul trat vor und legte drei sauber ausgedruckte Seiten auf den Schreibtisch. »Ich habe mir erlaubt, eine Buffet ssu-sammenssustellen auf die Basis von die Wunsche von Herr Racic und Madame La Rose. Bitte ssehr – und hier isse die Kalkulssion. Schreibefehler bitte ssu entschuldigen. Aber Zahle sstimme.«
    Gudrun schob ihre Lesebrille auf ihre Nasenspitze und las. Nach ein paar Minuten nahm sie die Brille wieder ab und sagte in sehr geschäftsmäßigem Ton: »Das ist perfekt. Die Chefin ist nicht da, aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass das soweit in Ordnung ist. Nur eines: Die Wurst und Fleischwaren bekommen wir aus unserer eigenen Metzgerei. Die Summe nehme ich heraus. Das wird innerbetrieblich verrechnet. Ich gebe der Metzgerei gleich die Bestellung durch, dann ist alles in der Küche, wenn Sie vom Einkauf wieder da sind. Da haben Sie weniger Arbeit.«
    Gudrun und Raoul strahlten sich an. Und sie strahlte immer noch, als sie ins Hinterzimmer ging, in dem der Tresor für das Bargeld stand. Sorgfältig schloss sie die Tür hinter sich. Die Buchhalterin duldete keine Zeugen, wenn sie den Safe öffnete. Wir warteten. Und warteten. Gudrun kam nicht zurück.
    Raoul flüsterte: »Wasse machte ssie?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte ich und rief laut: »Gudrun? Kommst du noch mal zurück?«
    Wir bekamen keine Antwort. Ich legte mein Ohr an die Tür – nichts. Ich klopfte und rief wieder nach ihr. Sie war doch wohl nicht durchs Hinterzimmer durch den Flur in die Metzgerei gerannt, um Fanny und Doro von dem neuen Wunderkoch zu erzählen? So viel Zeit hatten wir leider nicht. Ich drückte die Klinke herunter und ging hinein.
    Gudrun kniete vor dem Tresor und zitterte am ganzen Körper. Ich hockte mich neben sie und rief nach Raoul. Er kam sofort herein, und wir packten das Bündel Elend und hoben es hoch. Gudrun schnappte nach Luft und kreischte plötzlich: »Das Geld ist weg!« Sie wies mit zitternder Hand auf den Tresor. »Weg, es ist weg!«
    Ich ließ Gudrun los, die halb in Raouls Arme sank, und schaute selbst nach. Ein paar Papiere waren noch da, aber von Geld keine Spur.
    »Da war eine rote Tasche von der Sparkasse! Die ist nicht mehr da«, erklärte sie mit erstickter Stimme.
    »Wie viel war drin?«
    »Fünfzehntausend Euro … Oh mein Gott, was mach ich denn bloß?«
    »Wir rufen erst mal Petra an. Vielleicht hat sie das Geld gebraucht und hat es rausgenommen. Und vielleicht hatte sie keine Zeit, dir das zu sagen«, sagte ich.
    »Nein … das kann nicht sein …«, schluchzte sie.
    »Und warum nicht? Gudrun, jetzt beruhige dich mal, bevor du komplett überschnappst.«
    »Petra hat die Kombination gar nicht. Die haben nur der Dennis, der Günni und ich. Jemand hat das Geld gestohlen. Wir müssen die Polizei anrufen.«
    »War der Tresor denn offen? Ich meine, als du ins Zimmer gekommen bist?«
    »Nein, der war zu.«
    »Dann hat es offensichtlich jemand geholt, der die Kombination kennt!«
    »Äh … Maggie«, flüsterte Raoul, »dasse Gunni isse tot und das Dennis in de Hospitale …«
    Gudrun guckte Raoul an und kniff die Augen zusammen. »Aber das … das … würde ja heißen, dass ich das Geld gestohlen habe.«
    »Das würde es heißen«, sagte ich. »Wir rufen die Polizei.«
    »Ich war in den letzten Tagen nicht am Safe!«, schrie sie mit sich überschlagender Stimme. Ihre Brillengläser beschlugen. Raoul tätschelte ihr den Rücken. Ich ging zurück ins Büro und wählte Winnies Handynummer. Er nahm sofort ab. Ich kam eben noch dazu, meinen Namen zu sagen, da unterbrach er mich schon. »Wir sind sowieso auf dem Weg. Bin in fünf Minuten da.«
    »Willst du gar nicht wissen, was passiert ist?«
    »Äh, doch … was ist passiert?«
    »Der Safe ist leer geräumt worden.«
    »Okay.«
    »Das ist alles? Okay?«
    »Ist Dennis Heibuch zufällig in der Nähe?«, fragte Winnie.
    »Nein … der ist doch im Krankenhaus …«
    Raoul schob Gudrun ins Büro.
    »Gudrun! Ist Dennis hier? Oder hier gewesen?«, fragte ich.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Ist er nicht, Winnie, wieso?«
    »Bis gleich. Wenn er auftauchen sollte, halt ihn fest.«
    Er hatte aufgelegt. Also war Dennis nicht mehr im Krankenhaus? Sollte es das bedeuten?
    »Die Polizei ist gleich hier. Kommissar Blaschke kommt selbst«, sagte ich. Gudrun sackte auf ihrem Stuhl zusammen.
    »Was mache wir mit Einkauf?«, fragte

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