Ausgeträumt
verschwunden.
Cindy, inzwischen voll angezogen, stand noch immer unter Schock.
»Ich kann einfach nicht glauben, was ich gesehn hab.«
»Baby, Jack hat gewollt, daß ich den Schlamassel beseitige, den du angerichtet hat – und genau das hab ich jetzt getan.«
»Ich muß sofort hier raus!« sagte sie.
»Tu das. Aber vergiß nicht, was ich auf diesem Tape habe. Mach keine Sperenzchen, oder ich geb es Jack.«
Sie seufzte. »Also gut, du hast gewonnen.«
»Ich bin der größte Schnüffler in L. A. Das muß dir inzwischen klar sein.«
»Paß auf, Belane, ich hab was, was ich dir für dein Videoband geben kann.«
»Ah ja?«
»Du weißt, was ich meine.«
»Nee, nee, Cindy, mich kannst du nicht kaufen. War aber ein netter Versuch.«
»Ach, dann leck mich doch, Fettsau!« Sie drehte sich um und ging zur Tür. Ich sah diesen unvorstellbaren Hinterbacken nach.
»Cindy«, rief ich ihr nach. »Warte mal …«
Sie drehte sich um und lächelte. »Ja?«
»Nee, laß mal. Geh nur.«
Im nächsten Moment war sie aus der Tür. Ich ging ins Badezimmer und erleichterte mich, und damit meine ich keinen Stuhlgang. Aber ich war ein wahrer Profi. Ich hatte wieder einen Fall gelöst.
37
Im Büro wählte ich am nächsten Tag die Nummer von Jack Bass.
»Jack, wollen Sie sich immer noch von Cindy scheiden lassen?«
»Ich weiß nicht. Haben Sie denn was Handfestes?«
»Sagen wirs mal so – die zwei Herren, mit denen sie Umgang hatte, sind jetzt tot.«
»Umgang? Was soll denn das wieder heißen?«
»Jack – bitte, ja? Die Typen sind tot. Der eine war Franzose und der andere ein Außerirdischer.«
»Ein Außerirdischer? Was servieren Sie mir denn da für einen Stuß!?«
»Ist kein Stuß, Jack. Ein paar Außerirdische vom Planeten Zoros haben sich hier eingeschlichen. Einen von ihnen hat sie in einer Bar getroffen. Hatte allerhand zwischen den Schenkeln, der Kerl.«
»Und der ist jetzt tot?«
»Ja. Und der Franzose, wie gesagt.«
»Sie bringen Leute um? «
»Jack, die Jungs sind weg vom Fenster, und Cindy wird keine Sperenzchen mehr machen. Sie können ganz beruhigt sein.«
»Woher weiß ich, daß sie nichts mehr anstellt?«
»Keine Sorge. Ich hab ein As im Ärmel. Sie wird nichts riskieren.«
»Sie haben was auf Video, von dem sie nicht will, daß ich es sehe – ist es das?«
»Schon möglich. Sagen wir einfach, ich kann ihr ein Bein stellen, wenn sie was macht.«
»Aber ich will, daß sie wegen mir dableibt, nicht wegen irgendeiner Erpressung.«
»Erpressung, Quatsch. Sie wird nichts mehr machen. Ich hab ihre Galane beseitigt, und sie wird ihren Slip anbehalten – was wollen Sie denn noch? Vielleicht wird sie Sie sogar schätzen lernen. Geben Sie ihr die Chance, sich zu berappeln. Sie ist jung, und sie hat mal Abwechslung gebraucht. Was soll’s.«
»Mit einem Außerirdischen?«
»Seien Sie doch froh. Von dem wird man nie erfahren. Ist fast so, als wär es nie passiert.«
»Ist es aber. Sie sagen, er war gut behangen? Wie gut?«
»Schwer zu sagen. Er war am Ackern …«
»Sie haben zugesehen? «
»Ich hab es unterbunden.«
»Und der Franzose – war der auch gut behangen?«
»Jack, die zwei sind tot. Vergessen Sie’s. Ich schick Ihnen dann in ein paar Tagen die Rechnung.«
»Irgendwas an der Geschichte gefällt mir nicht.«
»Sie wird nicht mehr rumzigeunern, Jack.«
»Aber wenn doch?«
»Nein, wird sie nicht. Weil sie weiß, daß ich sie am Arsch kriegen kann.«
»Da sagen Sie’s schon wieder! Haben Sie’s etwa mit ihr getrieben?«
»Jack, Jack, Jack. Bitte, ja? Ich bin Profi.«
»Und woher weiß ich, daß die Kerle wirklich tot sind?«
»Jack, Sie werden es an ihrem Verhalten merken. Hören Sie auf, sich Gedanken zu machen. Haben Sie sonst noch was zu erledigen? Ich bin der beste Schnüffler in L. A.«
»Nein, im Moment hab ich nichts.«
»Also dann, Jack. Schönen Tag noch.«
»Ja, sicher …«
Ich holte die Wodkaflasche aus der Schublade und trank einen Schluck. Lief doch alles bestens. Jetzt mußte ich nur noch den Red Sparrow finden. Und mich vor den Außerirdischen in acht nehmen. Und Lady Death. Ich setzte die Flasche an und genoß das gute Gefühl. Solange es hielt.
38
Als nächstes rief ich John Barton an. Er hatte eine Druckerei im Norden.
»John, hier ist Belane …«
»Gut, von Ihnen zu hören, Nick. Wie läuft es?«
»Bißchen langsam, John. Ich brauch noch mehr Angaben zu
diesem Red Sparrow.«
»Na ja, wir wollen einen roten Spatz als Firmenzeichen
nehmen und es richtig bekannt machen. Aber ich habe gehört,
daß es
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