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Ausgeträumt

Ausgeträumt

Titel: Ausgeträumt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Bukowski
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Logisch.
»Scheiße, was soll das?« blaffte er mich an. »Was soll dieser Scheiß!«
Cindy setzte sich auf.
»Er ist ’n Schnüffler, Billy. Er spinnt total. Er ist Jack und mir auch schon bei nem Fick reingeplatzt und hat uns gefilmt. Er ist echt plemplem, Billy.«
»Du hältst die Luft an, Cindy«, sagte ich. »Jetzt isses soweit! Endlich hab ich dich am Arsch!«
Billy kam auf mich zu. »Hey, glaubst du vielleicht, ich laß dich hier noch lebend raus?«
»Ach was, na klar, Billy-Boy. Ich werd hier rauslatschen, wie ich reingekommen bin. Gar kein Problem.«
»Sagt wer?«
»Sagt mein Freund hier.«
Ich zog die Kaliber-32 aus dem Schulterhalfter.
»Das mickrige Ding da stoppt mich nicht.«
»Versuchs doch mal, du Arsch.«
Er rückte mir langsam auf die Pelle.
»Ich hab schon drei Männer umgenietet, Billy, da kommts auf ’n vierten nicht mehr an!«
»Du lügst.« Er grinste und kam noch näher. »Deine Mutter juckts in der Fut!«
»Noch ein Schritt, Maulfurzer, und es ist aus mit dir!«
Er machte den Schritt. Ich drückte ab. Er stand da, als wäre nichts. Griff nach seinem Bauchnabel und zog die Kugel raus. Kein Blut war zu sehen. Nicht mal eine Schramme.
»Kugeln sind mir schnurz«, sagte er. »Und du auch.«
Er nahm mir die Waffe aus der Hand und warf sie in die Ecke.
»So«, sagte er, »jetzt sind’s nur noch wir beide.«
»Paß auf, Freund, laß uns mal drüber reden. Du kannst die Kamera haben, ich zieh mich aus dem Geschäft zurück. Du siehst mich nie mehr wieder.«
»Das weiß ich. Weil ich dich nämlich abmurkse!«
»Yeah«, kam es von Cindy, »mach ihn alle, den schmierigen Drecksack!«
»Halt du dich da raus, Cindy«, sagte ich. »Das ist was zwischen dem Gentleman und mir.«
Ich sah Billy an. »Stimmts?«
»Stimmt«, sagte er.
Dann packte er mich und schmiß mich quer durchs Zimmer. Ich knallte an die Wand und ging zu Boden.
»Billy«, sagte ich, »laß uns doch keinen Krach kriegen wegen einem dicken Arsch, den schon die halbe Stadt gepimpert hat.«
Er lachte nur und ging wieder auf mich los.

36
    Da dämmerte es mir. Der Kerl war einer von den Außerirdischen! Deshalb hatte ihm die Kugel nichts getan. Ich stand auf und drückte mich an die Wand.
    »Ich hab dich durchschaut, Billy!« schrie ich. Er blieb stehen. »So? Laß mal hören.«
    »Du bist ’n Außerirdischer!«
Cindy lachte. »Hab ich dir nicht gesagt, daß der Kerl spinnt?« Ich warf ihr einen Blick zu. »Der Typ ist nichts als ein
    Schlangenvieh mit Borsten und einem großen Auge. Er versteckt sich in nem menschlichen Körper, aber das ist bloß ne Täuschung.«
    Billy stand da und sah mich ungerührt an.
»Wo hast du ihn kennengelernt?« fragte ich Cindy.
    »In ner Bar. Aber ich glaub dir deinen Quatsch nicht. Er ist kein Außerirdischer.«

    »Frag ihn doch.«

    Sie lachte wieder. »Na schön. Billy, bist du ’n
    Außerirdischer?«
»Hä?«
»Da!« sagte ich zu Cindy. »Siehst du?«
Billy schaute zu ihr rüber. »Willst du dem Spinner vielleicht
    glauben?«
»Natürlich nicht, Billy. Los, mach jetzt, gib ihm den Rest!« »Is recht, Baby …«
Billy kam auf mich zu. Ein roter Blitz zischte durchs Zimmer,
    und Jeannie Nitro stand da.
»Jeannie«, sagte Billy, »ich …«
»Halt die Klappe, du Saftsack!« sagte Jeannie.
»Verdammt, was geht hier vor?« fragte Cindy, die begonnen
    hatte, sich anzuziehen. Billy war immer noch splitternackt. »Du Saftsack«, sagte Jeannie, »ich hab doch gesagt, mit den
Menschen wird nicht fraternisiert!«
»Baby, ich kann nichts dafür. Ich bin halt geil geworden. Ich
war in ner Bar, und da ist diese heiße Nummer da
reingekommen.«
»Deine Anweisung hieß: Kein Sex mit den Erdungen!«
    »Jeannie, du weißt doch, daß du für mich die einzige bist. Es ist bloß so – du warst dauernd beschäftigt und …«
    »Du bist erledigt, Billy!« Sie zielte mit der rechten Hand auf ihn.
»Nein, Jeannie, nein!«
Es gab einen roten Lichtblitz, und Billy verwandelte sich in eine Schlange mit Borsten und einem glibbrigen Auge und schlängelte sich mit Karacho über den Fußboden. Wieder zeigte Jeannie mit der rechten Hand auf ihn, wieder gab es einen Lichtblitz, und Billy der Außerirdische war nicht mehr.
»Ich kanns nicht fassen, was ich da gesehn hab!« sagte Cindy.
»Yeah«, sagte ich. »Ich weiß.«
»Vergiß nicht, Belane«, sagte Jeannie, »du bist auserwählt für unsere Sache. Die Sache von Zoros.«
»Ja«, sagte ich. »Wie könnt ich das vergessen.«
Ein weiterer Lichtblitz zuckte durchs Zimmer, und Jeannie war

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