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Ausradiert: Thriller (German Edition)

Ausradiert: Thriller (German Edition)

Titel: Ausradiert: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Abrahams
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Parkplatz.
    »Lauf nach Hause«, sagte Petrov.
    Der Hund wedelte mit dem Schwanz.
    Petrov beugte sich vor und kraulte ihn kurz zwischen den Ohren. Er wollte gerade wieder hineingehen, den Angestellten fragen, ob der den Hund kannte, als er dreißig oder vierzig Meter weiter auf der anderen Straßenseite eine Bar namens Kaliber 45 bemerkte. Davor stand ein Wagen, der aussah wie seiner.
    »Bleib«, befahl er. Aber der Hund folgte ihm.
    Sein Auto – staubig, aber nicht verbeult, die CD mit dem Live-Mitschnitt des Jussi-Bjoerling-Konzerts lag auf dem Boden. Das ärgerte ihn.
    »Lauf nach Hause«, befahl er und ging hinein.
    Früh am Samstagabend, aber der Laden war bereits voll, die Bar links, Bühne und Tanzfläche vorn. Musiker in Fransenhemden und Cowboyhüten bauten auf. Petrov entdeckte den knochigen Mann mit den tätowierten Unterarmen in der Mitte an der Bar, wo er zwischen zwei molligen, hübschen jungen Frauen saß. Vor ihnen standen ein paar Bierkrüge, und sie lachten über etwas. Erst jetzt dachte Petrov daran, seine Tasche zu kontrollieren. Seine Bestechungsrolle war verschwunden.
    Petrov setzte sich auf den leeren Hocker neben eine der molligen Frauen. Sie roch nach Tabak und Parfüm, reichlich von beidem. Ihr nackter Arm ruhte auf der Bar. Aus seiner Form und dem Winkel las er Verfügbarkeit.
    Der Barkeeper kam herüber. »Johnny Walker Black«, bestellte Petrov.
    Der Barkeeper goss ein. »Wollen Sie gleich zahlen?«, fragte er.
    »Das geht auf den Herrn dort«, erwiderte Petrov.
    Die mollige Frau, der Mann, die zweite mollige Frau, alle drehten sich zu ihm um. Petrov hob sein Glas. Ihre Münder öffneten sich, die der Frauen erwartungsvoll, der des Mannes vor Überraschung der unerfreulichen Sorte.
    »He, Rui«, sagte die zweite mollige Frau, »stell uns deinen Freund vor.«
    Rui klappte den Mund zu, öffnete ihn wieder. Seine rechte Hand glitt in seine Jacke.
    »Nick ist der Name«, sagte Petrov.
    »Ich heiße Ellyn, mit y«, erwiderte die eine.
    »D.J., aber alle nennen mich Deej«, sagte die andere. »Sieht aus, als wären Sie zu lange in der Sonne gewesen.«
    »Ich war unvorsichtig«, meinte Petrov. »Woher kennen Sie Rui?«
    »Wir haben uns eben erst kennengelernt«, sagte Ellyn.
    »Sind Sie auch Privatdetektiv?«, fragte Deej. »Wie Rui, meine ich?«
    »Ich bin nur ein Anfänger«, antwortete Petrov. »Rui bringt mir die Tricks bei.«
    »Dann stimmt das also?«, vergewisserte sich Ellyn. »Rui ist Privatdetektiv?«
    »Hat er Ihnen schon von Amanda erzählt?«, erkundigte sich Petrov.
    »Amanda?«, erwiderte Ellyn. »Wer ist das?«
    »Versteckst du deine Freundin vor uns, Rui?«, fragte Deej.
    Rui starrte stur geradeaus. »Ich habe noch nie von Amanda gehört.«
    Die Frauen sahen verwirrt drein. Petrov trank aus. »Eine heimliche Freundin ist eine Möglichkeit«, sagte er. »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich Rui für einen Augenblick entführe? Ich muss ihm Tempo machen.«
    »Ihm Tempo machen?«, fragte Deej. »Was bedeutet das?«
    »Rui erklärt es euch, wenn er wiederkommt.« Petrov stand hinter ihm, roch seine ungewaschenen Haare. Im Spiegel wirkte Rui ebenfalls verwirrt. »Hast du die Portokasse dabei, Rui?«
    »Portokasse?«
    »Aus meiner Tasche.«
    Rui antwortete nicht.
    »Lass ein bisschen was hier«, sagte Petrov. »Falls deine Freundinnen etwas bestellen müssen, während du weg bist.«
    Deej zappelte auf ihrem Hocker.
    Rui zog die Bestechungsrolle hervor, fummelte mit unsteten Händen daran herum.
    »Ich helfe dir«, sagte Petrov und nahm das Geld. Er legte fünfzig Dollar auf die Bar. »Alles klar?«
    Die Situation war zu kompliziert für Rui. Er stand auf.
    »Kommen Sie auch wieder, Nick?«, fragte Deej.

    Auf dem Parkplatz fragte Petrov: »Hast du die Schlüssel?«
    Rui nickte. Petrov streckte die Hand aus. Rui griff in seine Jacke. Wer verstaute dort Autoschlüssel? Rui machte ein nonchalantes, harmloses Gesicht. Schusswaffe oder Messer?
    Messer. Ein Springmesser, Horngriff mit vierzehn Zentimeter langer Klinge, die heraussprang, als Ruis Hand aus der Jacke auftauchte. Petrov schlug schon auf Ruis Handgelenk ein, während er gleichzeitig mit der Fußspitze heftig gegen Ruis Kniescheibe trat. Das Messer klirrte auf das Pflaster. Rui ging ebenfalls zu Boden. Aus dem Nichts tauchte der Hund auf und biss ihn in den Oberschenkel. Rui schrie auf.
    »Sitz«, befahl Petrov. Der Hund setzte sich sofort. Petrov hob das Messer auf, kniete sich neben Rui. »Hast du die Schlüssel?«
    »Du hast

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