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Außer Atem - Panic Snap

Außer Atem - Panic Snap

Titel: Außer Atem - Panic Snap Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Reese
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verschränkt. »Du willst gefickt werden?«, fragte er, schob grob die Finger in mich hinein und wühlte damit in mir herum, dann schob er einen Finger in meinen After, und ich sagte, ja, fick mich, doch stattdessen trat er zurück und holte wieder mit der Peitsche aus. Ich schnappte bei jedem Hieb nach Luft, spürte, dass mir Tränen in die Augen stiegen, empfand mein Ausgeliefertsein und meine Verletzlichkeit, fürchtete, dass ich tiefer sinken würde, als ich ertragen konnte, doch ich bat ihn nicht aufzuhören. Ich nahm es hin, nahm alles hin, jeden einzelnen demütigenden Schlag, bat verwirrt um mehr, war selbst verblüfft darüber, dass ich bereit war, meinen Schmerz zu verlängern, und wollte es doch noch immer, wollte ihn haben. Ich brachte die beiden Dinge durcheinander, den Schmerz und die Lust, und als er mich endlich fickte, war es viel besser als je zuvor.
    Ich betrachte wieder die Male, diesen rosaroten Hintern, der mich an das geschwollene rote Hinterteil einer heißen Schimpansin denken lässt, und der Anblick erregt mich, und ein ganz neues Gefühl steigt in mir hoch, etwas Seltsames und Unbekanntes: Stolz darauf, dass ich alles, was er mir zugemutet hat, ertragen konnte.
    Ich spritze mir kaltes Wasser ins Gesicht und kehre zu ihm zurück. James sitzt auf der alten Truhe, wartet auf mich, schaut in Gedanken versunken zu Boden. Selbst jetzt noch, so nackt, entspannt und mit leicht hängenden Schultern wirkt er so gewaltig, so einschüchternd, dass ich mir selbst sagen muss, dass das alles nur Fassade ist, dass er genauso verletzlich ist wie jeder andere Mann. Und wenn ich ihn genauer anschauen würde, wenn ich mich von seiner Macht über mich befreien würde, könnte ich ihn so sehen wie er ist, ein Mann in den Vierzigern – voller Fehler, nicht perfekt, mit Falten um die Augen von der Sonne, mit ein paar Pfunden Übergewicht, hier und da ein wenig erschlafft. Doch ich kann mich von seiner Macht nicht befreien, und seine Mängel machen ihn nicht kleiner; er erscheint mir immer noch überlebensgroß.
    In einer Hand hält er ein paar Seile, an deren Enden Manschetten befestigt sind. Als er mich anschaut und sieht, dass ich ihn beobachte, strafft er sich und sagt: »Komm her.«
    Ich gehe durch das Atelier, an der Couch, dem herabhängenden Rattansessel und dem gemauerten Kamin vorbei und bleibe vor ihm stehen. Er lässt seine freie Hand über meinen Oberschenkel gleiten.
    »Vertraust du mir?«, fragt er.
    Weil mich die Frage überrascht, schweige ich.
    »Vertraust du mir?«, wiederholt er.
    Gedanken schnellen durch meinen Kopf. Vertraue ich ihm? Nein. Wie könnte ich auch? Dass wir mit der Peitsche einen höheren Grad erreicht haben, heißt noch lange nicht, dass ich meine Ansichten über ihn geändert habe. Er hat mir einmal wehgetan, sehr weh, und er könnte es wieder tun.
    »Nein«, sage ich ehrlich mit ruhiger Stimme und schüttele leicht den Kopf. »Ich vertraue dir nicht.«
    Er ist erfreut. Ich glaube, weil ich die Wahrheit gesagt habe, auch wenn er sicherlich lieber eine andere Antwort gehört hätte. »Wir sind noch nicht sehr weit gekommen, was?«, fragt er.
    Ich denke daran, wie ich vorhin die Peitsche ertragen habe. »Von meinem Standpunkt aus«, sage ich, »sind wir ganz schön weit gekommen.«
    Er lässt die Hand auf meinem Oberschenkel liegen. Diese Berührung ist wie eine Demonstration seiner Besitzansprüche. »Heute Nacht«, sagt er, »werden wir noch ein wenig weiter gehen.«
    Ein Angstschauer durchfährt mich, ein leichtes Zittern, Entsetzen vor dem Unbekannten. Doch das andere Gefühl ist auch da und lauert in der Tiefe meiner Seele: eine Erregung in Erwartung des Neuen. Doch die Angst behält die Oberhand, und ich spüre, wie ich starr werde und mich zurückziehe. Er hält mich mit klammerartigem Griff fest.
    »Vertraust du mir?«, fragt er wieder.
    Ich wünschte, ich könnte ja sagen – das ist die Antwort, die er fordert –, doch ich kann es nicht. Wir beide wissen, dass es eine Lüge wäre.
    »Ich möchte, dass du mir vertraust«, sagt er. »Eines Tages wirst du mir vertrauen.«
    Ich bezweifle das, doch ich schweige, weil ich das für klüger halte.
    »Ich habe etwas für dich«, sagt er. »Aber da du mir nicht vertraust, werde ich dich erst fesseln.«
    Ich betrachte die Seile in seiner Hand. Er hat mich schon oft gefesselt. Doch noch immer entsetzt es mich und gibt mir das Gefühl, vollständig seiner Gnade ausgeliefert zu sein. Jedes Mal versuche ich, meine Angst zu verbergen,

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