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Australien 01 - Wo der Wind singt

Australien 01 - Wo der Wind singt

Titel: Australien 01 - Wo der Wind singt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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etwas Wasser bringen! Nick, wärst du so nett und würdest das übernehmen?«
    »Nein, nein«, warf Kate schnell ein. »Das ist nicht nötig. Ich habe mit ihr vorhin noch einen Spaziergang gemacht. Außerdem ist sie gerade läufig, daher ist sie im Auto am besten aufgehoben. Die Fenster sind ein Stück heruntergekurbelt, und sie hat eine Decke, auf der sie liegen kann.« Kate warf einen kurzen Blick zu Nick hinüber, während ihre Wangen einen rosa Farbton annahmen. Sie war irritiert, denn sie war es nicht gewöhnt, dass sie in der Gegenwart von Männern so etwas wie Schüchternheit überkam. Sie öffnete den Reißverschluss ihrer Aktentasche und nahm ihren Ordner und einen Stift heraus.
    »Ein Hütehund?« Das war jetzt Lances brüchige Stimme.
    »Genau«, sagte Kate.

    »Kelpie?«
    »Ja. Mein Bruder hat sie vom Festland herübergebracht. Guter Stammbaum. Sie ist aus der Linie von O’Connells Bagallah-Kelpies.«
    »Ah! Ich bin beeindruckt. Arbeitet sie gut?«
    »Sie ist durchaus vielversprechend. Das Komische ist …« Kate beugte sich zu Lance hinüber und senkte dabei ihre Stimme. »Sie heißt BH. Will hat sie so genannt. Sie wissen schon, sie zusammenhalten und in die richtige Richtung dirigieren. BH eben.«
    Lance zog seine Mundwinkel nach unten und begann plötzlich, schallend zu lachen. In diesem Moment wusste Kate, dass sie ihn für sich gewonnen hatte. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und hatte zum ersten Mal ein Leuchten in den Augen.
    »Nick hat auch einen verdammt guten Hütehund«, sagte Lance. »Pandara-Blutlinien. Sie sollten sich überlegen, die beiden einmal zusammenzubringen. Vielleicht kommt dabei ein guter Wurf Welpen raus.«
    Kate zog die Augenbrauen hoch, räusperte sich und starrte auf ihr Notizbuch. Sie wagte nicht, Nick anzusehen.
    »Ja. Großartige Idee.« Ihre Stimme bebte.
    »Was sagst du dazu, mein Sohn?« Lance warf Nick einen kurzen Blick zu. »Du könntest sie doch aus dem Auto lassen und die beiden jetzt sofort zusammenbringen.«
    Nick starrte seine Füße an und vergrub seine Hände in den Taschen. Kate war sich sicher, dass er krampfhaft versuchte, ein Lächeln zu unterdrücken.
    »Ja. Gute Idee, Dad.« Dann sah er Kate an und zwinkerte ihr zu, woraufhin Kate sofort wieder dieses elektrisierende Kribbeln im Bauch spürte. Konzentrier dich, rief sie sich zur Ordnung. Konzentrier dich.
    Lance veränderte ein wenig seine Sitzposition, und Kate sah, dass er dabei vor Schmerz zusammenzuckte. Er drehte seinen Kopf und betrachtete Kates Profil.
    »Habe ich das vorhin richtig verstanden? Sie sind Henry Websters Tochter aus Bronty unten an der Küste? Ist das richtig?«
    »Die bin ich.«

    »Also, ich hab Henry jetzt schon ziemlich lange nicht mehr gesehen … Damals, bei den Young Farmers’ Tanzabenden, da hat er immer ganz schön aufgedreht. Aber das war vor vielen Jahren. Die Tanzabende waren ein bisschen wie ein B&S heute, nur nicht ganz so wild, nach allem, was man so hört. Angus, unser Ältester, hat kein B&S ausgelassen, aber Nick hier geht nur selten einmal hin. Stimmt’s Nick?«
    Nick zuckte mit den Schultern, während Kate spürte, wie ihre Wangen zu prickeln begannen. Sie konnte einfach nicht glauben, dass sie gerade ungezwungenen Smalltalk mit Nells Großvater machte. Das alles kam ihr so merkwürdig, so irreal vor. Sie nickte höflich, während sie Lance zuhörte. Äußerlich ganz ruhig, innerlich von Panik erfüllt.
    »Manchmal habe ich auch Ihre Mutter auf einem dieser Abende gesehen«, sagte Lance. »Sie hatte so etwas reizend Irisches an sich. Ein bisschen so wie Sie. Es tut mir leid, dass sie nicht mehr unter uns ist.« Seine Stimme verlor sich. »Und das mit Ihrem Bruder. Das tut mir auch leid.«
    »Danke.«
    Alice, die merkte, dass sich das Gespräch in eine Richtung entwickelte, die es lieber nicht nehmen sollte, stellte jetzt eine große Servierplatte mit Kuchen, Keksen und Scones mitten auf den Tisch.
    »Es ist schon erstaunlich, wie munter unser Lance beim Anblick eines hübschen Mädchens wird«, sagte Alice. »Das war schon immer so. Und es wird immer so sein. Übrigens hat Ihre Mutter ihn damals genauso verzaubert. Eine Tasse Tee?«
    Kate nickte. »Ja, bitte.«
    »Sie gehören aber nicht zu denen, die ständig auf Diät sind, oder?«, sagte Alice und betrachtete Kates runde Kurven. »Wenn Sie mögen, dann nehmen Sie sich von allem etwas. Nicks Felicity sagt ständig, dass sie auf ihre Figur aufpassen muss, obwohl mir nicht ganz klar ist, warum. An ihr

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