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Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Titel: Australien 03 - Tal der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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gesucht. Vor allem Sam hatte jedes Mal nach einer Rauferei oder einer Frau oder am besten nach beidem Ausschau gehalten. James Dean hatte Sams Eliteschulen-Sprechweise und seine herablassende Art nicht ausstehen können. Er hatte die Drinks bestellt, als wären die Barkeeper seine Leibeigenen.
    Jetzt sah James Dean das betrunkene Mädchen an der Bar an. Er legte die Hände auf ihre und suchte ihren Blick.
    »Rosie, Darling, glaub mir, ich kann dir nichts mehr zu trinken geben. Ich konnte ja nicht ahnen, dass du so eine Schnapsdrossel bist. Du bist voll wie eine Haubitze.«
    »Aber Buck Rogers, bitte …«
    »Zeit zum Heimgehen, Kleine.«
    »Nein«, lallte sie. »Und wer bringt mich jetzt heim?«
    Rosie fiel in verstocktes Schweigen. James Dean zuckte mit den Achseln, stellte ein britzelndes Glas Limonade vor sie hin und entfernte sich, um seinen einzigen anderen Gast zu bedienen. Genau in diesem Augenblick erschien Duncan in der Tür, mit einem Pappkarton voller Bücher und Papiere beladen. Billy O’Rourke folgte ihm auf den Fersen.
    »Meine Güte, Rosemary!«, sagte Duncan, als er sie mit schwerer Schlagseite auf ihrem Barhocker hängen sah. Das Haar fiel ihr ins Gesicht, während sie leise brummelnd in ihrer sündhaft teuren Handtasche nach dem Autoschlüssel wühlte.
    »Kackblöde Handtasche«, lallte sie. Dann warf sie die ganze Tasche auf den Boden. Als sie Duncan in der Bar stehen sah, erstrahlte ein Lächeln auf ihrem Gesicht.
    »Dunks!« Sie lief auf ihn zu und schlang die Arme um seinen Hals. »Was ich vorhin gesagt hab’, tut mir so Leid, Dunks. Wirklich, wirklich Leid.«
    Duncan setzte die Schachtel ab, löste ihre Arme von seinem Hals und setzte Rosie wieder auf ihren Hocker.
    »Rosemary, ich glaube, ich sollte dich heimfahren«, sagte er.
    »Rosie«, sagte sie.
    »Wie bitte?«
    »Ich heiße Rosie. Meinen nächsten Artikel unterschreibe ich nur mit Rosie Jones! Schluss mit diesem Bindestrich-Quatsch!«
    Billy O’Rourke lächelte.
    »Genau darüber wollten Duncan und ich mit dir reden, Rosem-Rosie. « Billy hob die Schachtel wieder auf, stellte sie auf die Theke und suchte dann ihren Blick.
    »Wir können dich nicht die Marktberichte schreiben lassen«, sagte er. »Das kommt nicht in Frage… aber wir haben einen anderen Teufelsplan ausgeheckt.«
    »Du schmeißt mich also raus! Ha! Mum wird dir was erzählen! «
    »Nein. Ich schmeiße dich nicht raus!« Duncan schüttelte den Kopf.
    Billy legte eine Hand auf Rosies Schulter. Plötzlich kam sie sich vor wie eines seiner jungen Pferde, die er mit einer bloßen Berührung zur Ruhe bringen konnte.
    »Weißt du noch, dass ich gesagt habe, ich hätte einen Job für dich?«, fragte er. Rosie nickte. »Ich wollte schon früher mit dir reden. Aber nach dem Unfall und so …« Er ließ den Rest des Satzes in der Luft hängen. »Ich weiß, dass du viel durchmachst, und das tut mir sehr Leid.«
    Rosie nickte wieder.
    »Aber jetzt brauche ich dich. Duncan und ich möchten, dass du etwas für uns recherchierst. Du sollst eine wöchentliche Serie für die Zeitung zusammenstellen und uns bei einer Marketingkampagne helfen. Du könntest von zu Hause aus arbeiten… du brauchst etwas Zeit für dich, Rosie, um mit deiner Trauer fertig zu werden.«
    »Trauer«, echote Rosie, und Sams Gesicht blitzte in ihrem alkoholgetränkten Hirn auf.
    »Genau«, sagte Duncan. »Es wird dir gefallen. Es wird unserer Stadt neuen Auftrieb geben. Und du musst dazu mit einigen Viehtreibern reden«, lockte er sie. Rosie sah ihn an, und ein Funken von Interesse glomm in ihrem Gesicht auf.
    »Es ist Billys Idee. Du sollst für uns alles über einen irischen Viehtreiber namens Jack Gleeson recherchieren, der früher in der Nähe von Casterton gearbeitet hat. Erzähl es ihr, Bill.«
    Rosie blickte auf in die gütigen Augen des Viehtreibers, der vor ihr stand. Seine Beine waren nach zahllosen Jahren im Sattel leicht nach außen gebogen. Seine Hände waren braun wie die Lederzügel, die er Tag für Tag hielt. Sein Alter war schwer zu schätzen, vielleicht Ende vierzig, aber in seinen sommerhimmelblauen Augen leuchteten die Kraft und Energie der Jugend.
    »Also, man nimmt an, dass dieser Gleeson-Bursche sich eine kleine Hündin besorgt hat, die er Kelpie genannt hat, und diese Hündin war die Urmutter der gesamten Kelpie-Rasse. Das ist eine geschichtliche Fußnote, von der kaum jemand weiß, aber sie ist es wert, dass man sich daran erinnert, und sie könnte in dieser Stadt ganz schön was in Gang

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