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Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Titel: Australien 03 - Tal der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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bringen.«
    Er wartete auf Rosies Antwort, aber die blinzelte nur langsam mit den blauen Augen. Darum setzte Billy noch einmal nach.
    »Man erzählt sich, dass er irgendwo hier in der Nähe sein Pferd gegen den Welpen eingetauscht hat. Du musst das für uns nachforschen und aufschreiben!«
    »Bockmist!«, sagte Rosie unvermittelt.
    »Verzeihung?«, fragte Duncan.
    »Bockmist, Bockmist, Bockmist! Du willst mich bloß nicht mehr in der Redaktion haben!«
    »Wir brauchen jemanden, der das erledigt, Rosem-Rosie, und mir fehlt die Zeit dafür. Billy hier bettelt mich schon ewig an, die Sache anzugehen. Es ist der perfekte Job für dich.«
    »Eine tolle Idee«, sagte James Dean. Er kam herangeschlendert und stützte beide Ellbogen auf die Theke.
    »Wenn die Geschichte stimmt, könnte Bill mit seinem Ruf unter den Hundezüchtern in unserer Stadt die größte Kelpieauktion im ganzen Land aufziehen. Für mich klingt das genial. Das würde Leben in dieses Kaff bringen. Vielleicht würden dann endlich ein paar Säufer mehr durch die Tür von diesem alten Misthaufen kriechen.« Er sah sich um.
    »Ist nicht persönlich gemeint, Neville!«, rief er dem Alten zu, der dösend an der Bar saß. »Komm schon, Rosie. Setz deinen Hintern in Bewegung, und tu was für deine Stadt. Wenn wir hierbei alle zu Bill stehen, könnte uns das wer weiß wie weit bringen. Zu landesweitem Ruhm und Reichtum … vielleicht sogar auf die große Leinwand … man kann nie wissen.«
    »Also, was sagst du dazu, Rosie?«, fragte Duncan.
    Rosie sah die drei Männer an, die vor ihr standen. Wollte sie sich wirklich an diese Aufgabe wagen? Sie versuchte, die Anfrage in ihrem benebelten Gehirn zu verarbeiten. Jetzt, wo Sam weg war, wusste sie überhaupt nicht mehr, was sie mit ihrem Leben anfangen sollte. Aber könnte sie von zu Hause aus überhaupt arbeiten? Was wusste sie schon über Kelpies? Sie wollte einwenden, dass sie möglicherweise nicht die Richtige für diesen Job war, als plötzlich die Tür des Pub aufging. Billys roter Kelpie zwängte sich durch den Spalt und kam an die Bar getrottet.
    »Raus, Trevor!«, befahl Billy, aber der Hund wedelte nur mit dem Schwanz und legte die Pfoten auf Rosies Knie, um sich tätscheln zu lassen.
    »Was soll das werden?«, fragte sie. »Eine Szene aus Lassie oder so?« Sie nahm die Vorderpfoten in beide Hände.
    »Komm schon, Trev. Machen wir den Boogaloo, bis wir beide kotzen müssen!« Sie begann zu tanzen.
    » Boots ’n’ all, boots ’n’ all, if you’re gonna do it, throw your heart into it. Everything you do, throw your heart into … Red dirt gum tree country, red dirt gum tree country. Boots ’n’ all.«
    Umkreist von dem bellenden, schwanzwedelnden Trevor hob Rosie die Bücherkiste hoch und tanzte damit zur Tür. Die Männer schauten von der Theke aus zu, wie sie mit dem Hund nach draußen tanzte.
    »Ich glaube, Sie können das als Ja nehmen«, sagte James Dean und zwinkerte Duncan und Billy zu.
    »Falls sie sich morgen früh noch daran erinnern kann«, schränkte Billy kopfschüttelnd ein.

Kapitel 6
    Z um ersten Mal seit dem Unfall war Rosie Jones am Morgen aufgewacht, ohne von der Erinnerung an Sams Tod gepeinigt zu werden. Stattdessen fühlte sie sich vom ersten Moment an ihrem Kater zum Trotz wie aufgedreht. Geschichtsbücher und Broschüren lagen auf dem Bett verstreut. Sie griff nach einem der Bücher.
    » Ein grünes, schönes Land«, las sie laut vor. Sie nahm ein anderes. » Still steht das Schulhaus am Weg.« Sie versuchte sich ins Gedächtnis zu rufen, was Duncan ihr über die Recherchen über den irischen Viehtreiber und seinen Hund erzählt hatte. Wo sollte sie anfangen?

Codrington, Victoria, 1861
    Die winzige Viehtreiberhütte stank nach altem Urin und nach dem Rauch aus dem längst erkalteten Kamin. Der alte Albert lag verwittert und eingefallen unter der fleckigen Decke, den Mund halb geöffnet, die Augen tief in den Höhlen.
    »Herr im Himmel. Ist er schon von uns gegangen?«, wandte sich Jack an Reverend Shinnick.
    »Nein, Jack«, antwortete der Reverend. »Geh zu ihm. Aber pass auf, dass du ihn sanft weckst.«
    Jack trat vorsichtig an das Bett und zupfte zaghaft an Alberts Ärmel. Der alte Mann hustete gurgelnd den Schleim aus seiner Kehle und begann sich halb wach die vertrockneten Lippen zu lecken. Dann sah er mit zusammengekniffenen Augen auf den großen jungen Mann an seinem Bett.
    »Ach, Jack… mein Junge.«
    »Albert. Kann ich irgendwas tun?«
    »Du kannst mich höchstens zu

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