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Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Australien 03 - Tal der Sehnsucht

Titel: Australien 03 - Tal der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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stehende, rauborkige Eukalyptushaine führte. So hatte sich Jack auf die Tagesreise vom Haupthaus zur Hirtenhütte gemacht.
    Die Hütte stand unter einigen Roteukalyptusbäumen. Jack gefiel das Fleckchen Erde. Über ihm in den Baumwipfeln glucksten die Elstern, und nicht weit entfernt glitt in aller Ruhe der Fluss vorbei. Den ersten Nachmittag hatte er damit zugebracht, die Axt zu schwingen, um Schösslinge und größere Bäume zu fällen. Er verwendete sie, um die Behelfspferche zu flicken, in denen er die Schafe über Nacht einsperren würde, um sie vor den Attacken der Wildhunde zu schützen.
    Die Tage in der Hütte waren zu Wochen geworden. Ab und zu kamen ein paar Treiber vorbei und nächtigten bei ihm. Oft erzählten ihm die Männer, dass man auf Warrock gute Hunde finden konnte. Jack war fest entschlossen, so bald wie möglich dorthin zu reiten, um sich davon zu überzeugen. Glücklicherweise waren ein paar Schafe aus den Herden von Warrock Station über den Fluss gestreunt und hatten sich seiner Herde angeschlossen, sodass er sie heimbringen und in George Robertsons Pferche befördern konnte. Bei der Gelegenheit würde er sich erkundigen, ob er dort einen guten, folgsamen und aufrichtigen Hund erwerben konnte.
    Jack kletterte in seine Bettrolle am Feuer und war gerade weggedöst, als Faulpelz wieder einmal winselnd an der Tür kratzte.
    »Dir auch eine gute Nacht«, sagte Jack ärgerlich, aber in seiner Stimme lag, ohne dass er es wollte, ein Lächeln. »Mach dir keine Sorgen. Wenn es stimmt, was man über die Hunde auf Warrock sagt, wirst du dich bald aufs Altenteil zurückziehen können.«

    Rosie räkelte sich verschlafen unter ihrer Decke und strampelte sie dann fort. Dösend, nur in ihrer Unterhose und einem weißen Baumwollunterhemd lag sie da und streckte die braunen Glieder in der Hitze von sich. Sie wusste, dass sie verschlafen hatte, aber ihr Körper war noch erschöpft vom Tränken der Schafe und vom Klauenschneiden bei den Lämmern und weigerte sich aufzuwachen.
    »Gehört das Dornröschen mit zur Unterkunft?«, hörte sie eine Männerstimme fragen. In der Stimme lag ein unüberhörbar irischer Singsang.
    Rosie riss die Augen auf. In der Tür stand die hohe Silhouette eines jungen Mannes.
    »Jack?« Sie rieb sich die Augen und befürchtete schon, den Verstand verloren zu haben.
    »Rosemary!« Von draußen schallte die Stimme ihrer Mutter herein. »Ach du Schreck! Ich dachte, du wärst längst auf!«
    Als Rosie begriff, dass die Erscheinung keine Erscheinung war, sondern ein leibhaftiger Mann, zog sie hastig die Decke an die Brust und fragte mit großen Augen: »Mum?«
    Margaret drängte sich an dem Mann vorbei in den Raum.
    »Das ist meine Tochter Rosemary.«
    »Rosie«, korrigierte Rosie entschieden.
    »Das ist unser neuer Viehtreiber. Jim Mahony.«
    »Vielleicht ist das nicht der richtige Moment, uns bekannt zu machen, Mrs Highgrove-Jones. Wie wär’s, wenn wir ihr erst mal Zeit lassen, sich anzuziehen?«, meinte Jim mit einem Funkeln in den Augen.
    Rosie erkannte, dass es dieselben blauen Augen waren, die sie in Mr Seymours Flur gesehen hatte. Jim Mahony war kein Geist. Er war ein durchaus lebendiger Ire in Jeans und einem blauen Arbeitshemd. Die Hemdfarbe und seine braune Haut ließen seine Augen noch blauer wirken. Jedes Mal, wenn er etwas sagte, löste sich sein Gesicht in einem entspannten Lächeln auf, und seine breiten Schultern füllten den Türstock fast vollständig aus. Ohne dass sie es wollte, fiel Rosies Blick abwechselnd entweder auf die schlanken Hüften, den flachen, durch einen beschlagenen Ledergürtel abgesetzten Bauch oder auf die blitzblank polierten Stiefel.
    Plötzlich flammte Zorn in ihr auf, denn ein neuer Viehtreiber bedeutete natürlich, dass sie nicht länger in der Unterkunft bleiben konnte. Ihre Mutter hatte ihr wieder mal einen Strich durch die Rechnung gemacht.
    »Kommen Sie, Mr Mahony. Wir haben noch Zeit für eine Tasse Tee. Lassen wir Rosie allein, dann kann sie sich ankleiden und ihre Sachen zusammensuchen, damit Sie gleich einziehen können. «
    »Nur wenn es keine Umstände macht. Ich möchte niemanden aus seinem Heim werfen.«
    »Aber nein, keineswegs! Rosie gehört nicht hierher. Sie schläft hier nur, wenn es draußen zu heiß wird, nicht wahr, Liebes?«
    Margaret schob Jim nach draußen und verschwand plaudernd mit ihm über den Hof. Sie setzte ihn auf einen alten Hocker im Wintergarten. Dann ging sie in die Küche, um ihm Tee zu machen – im Becher

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