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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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Kühe halten noch einen Tag ohne Melken aus.“
     
    Die Nacht begann und die Räuberbande zündete ein riesiges Feuer am Ufer an. Auf diese Weise waren sie wenigstens gut von der Insel aus zu sehen und leicht zu bewachen, so dass es genügte, zwei Leute zur Beobachtung abzustellen. Bernd und Rudi Wollner übernahmen die erste Wache und wurden später von Kurt und Hans Brink abgelöst.
     
    Der Morgen kam und es war nichts geschehen. Offensichtlich waren auch die Männer Sahms müde gewesen und hatten sich einem ausgiebigen Schlummer hingegeben, denn als Heinz gegen sieben Uhr das Fernglas aufs Festland richtete, sah er, dass alle fest schliefen. Eigentlich eine gute Gelegenheit, hinüberzurudern, sie zu überrumpeln und zu vertreiben. Doch Henry war die Sache zu riskant. Wer konnte sagen, dass nicht einer von Ihnen aufwachen würde, wenn sie sich gerade mitten auf dem See befanden. Dann hätten sie eine ideale Zielscheibe abgegeben, und ohne Deckung wären sie zweifellos verletzt oder sogar getötet worden. So begnügten sie sich damit, die Verbrecher weiter durch das Fernglas zu beobachten. Später, als die Sonne schon etwas höher am Himmel stand, wachten die Verbrecher allmählich auf und begannen, ihr Frühstück einzunehmen.
     
    “Die haben eine ganze Menge Fleisch bei sich“, stellte Kurt fest. “Sie braten es gerade über dem Feuer. Ich frage mich, warum sie so riesige Fleischbrocken mit sich herumschleppen. Die haben doch ein enormes Gewicht.“
     
    “Wahrscheinlich haben sie längere Raubzüge geplant“, grollte Hans Brink, “da braucht man schon genügend Proviant. Die haben uns in Wolfratshausen ja lange genug ausgeraubt, um jetzt bestens mit Lebensmitteln versorgt zu sein. Und sie brauchen nicht einmal zu sparen. Ist Dir noch nicht eingefallen, wie wir die Burschen schnellstens loswerden?“
     
    Die Frage war an Henry gerichtet, der gerade mit müden Augen zu der Vierergruppe hinüber sah. Er hatte zusammen mit Heinz die letzte Wache geschoben und war ziemlich erschöpft.
     
    “Nein“, schüttelte er leicht verzweifelt den Kopf. “Bisher hatte ich noch keinen Einfall. Mein Hirn ist völlig ausgebrannt. Ich glaube, ich brauche mal Urlaub.“
     
    Trotz des Ernstes der Situation mussten alle lachen, und Henry bemerkte erst dadurch die unfreiwillige Komik seiner Worte, obwohl er sie durch aus ernst gemeint hatte.
     
    “Ich glaube nicht, dass wir die so schnell loswerden“, zweifelte Heinz. “Die haben sich dort draußen häuslich eingerichtet und scheinen tat- sächlich zu planen, uns auszuhungern.“
     
    “Wenn sie das planen, sind sie wirklich dümmer als ich dachte“, stellte Henry fest. “Kinsel muss ihnen doch erzählt haben, wie wir uns hier organisiert haben. Also müssten sie wissen, dass es keine Möglichkeit gibt, uns auszuhungern.“
     
    Wollner schüttelte den Kopf.
     
    “Ich denke, darauf kommt es denen gar nicht an. Das mit dem Aushungern war einfach nur so dahingesagt. Was sie wahrscheinlich beabsichtigen, ist, uns hier auf der Insel festzuhalten. Und das dürfte ihnen auch gelingen, wenn wir nicht etwas dagegen unternehmen.“
     
    “Wir müssen etwas gegen sie unternehmen, und zwar schnell“, drängte Kurt. “Wenn wir die Insel nicht mehr verlassen können, haben wir auch keine Möglichkeit mehr, die Kühe zu melken. Und das ist unbedingt erforderlich. Sie halten das nicht aus, wenn sie nicht gemolken werden.“
     
    “Gut“, beschloss Henry, “wir werden noch bis heute Abend abwarten, und wenn es dunkel geworden ist, schlagen wir zu. In der Dunkelheit können sie nicht erkennen, dass wir die Insel mit den Booten verlassen. Wir fahren in einem weiten Bogen ans Festland und greifen sie dann vom Land her an. Darauf sind sie bestimmt nicht gefasst. Wenn sie uns erwarten, dann vom See her. Wir werden sie einfach überraschen, und sollten sie wieder so ein großes Feuer anzünden, wie heute Nacht, haben wir auch ein relativ leichtes Spiel.“
     
    Die anderen waren mit dem Vorschlag einverstanden. Besonders glücklich war keiner dabei, denn es war klar, dass sie alle erschießen mussten, um sicher zu sein, nicht an die Bande von Sahm verraten zu werden. Denn würde Sahm erst einmal von ihnen erfahren, bedeutete dies mit Gewissheit das Ende des glücklichen und friedvollen Insellebens. Deshalb war es unabdingbar, keinen der Vierergruppe lebend entkommen zu lassen. Die Frauen waren entsetzt, als sie von dem Plan erfuhren.
     
    “Das ist doch glatter Mord, was ihr

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