Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit
Panzergranaten besorgt und sich in einem kleinen Dorf nördlich von München verschanzt. Sie versuchten jeden vermeintlich Kranken fernzuhalten und schossen auf alles, was sich dem Dorf näherte. Dabei vergaßen sie jedoch Lebensmittelvorräte anzulegen, und da das Dorf selbst keine Nahrung bot, waren sie gezwungen, ihren Stützpunkt bald aufzugeben, um irgendwo essbare Waren zu organisieren. Sie schlossen sich zu kleinen bewaffneten Einheiten zusammen, töteten, raubten und fielen über alles her, was Nahrung versprach. Innerhalb von zwei Wochen fielen diesen Gruppen über tausend Menschen zum Opfer.
2. Die Nahrungssituation
Die Nahrungssituation war zuerst in den Städten bedrohlich geworden. Die wenigen Lebensmittelmärkte waren schnell ausgeraubt und die vereinzelt noch eintreffenden Nahrungstransporte erreichten in der Regel nicht mehr ihren eigentlichen Bestimmungsort. Sie wurden größtenteils auf ihren Fahrten schon weit vor der Stadt überfallen und geplündert. Aufgrund der Überfälle waren immer weniger Menschen bereit, Transporte durchzuführen, abgesehen davon, dass es auch immer weniger Gesunde gab, die in der Lage gewesen wären, die Fuhrwerke zu lenken oder als bewaffneter Schutz zu begleiten. Viele von den Transportführern und den Schutztruppen hatten sich auch selbst bereichert und die Lebensmittel, die ihnen anvertraut waren, untereinander verteilt. Sogar die Tiere, welche die Karren und Wagen zogen, wurden teilweise getötet, ausgeweidet, zerlegt und in großen Fleischbrocken für den Eigenbedarf abtransportiert.
Auf dem Land war die Versorgung anfangs noch einigermaßen gesichert. Die Bauern versuchten mit Pferd, Ochse oder per Hand ihre Acker zu bestellen. Weitgehend musste aber alles per Hand erledigt werden, da die Traktoren nicht mehr liefen und Zugtiere in den wenigsten Höfen vorhanden waren. Und waren sie vorhanden, so fehlte meist das Geschirr, um die Tiere vor Pflug, Egge oder Karren spannen zu können. Viele Äcker blieben auf diese Weise unbebaut, da man einerseits mit der Handarbeit nur relativ kleine Flächen bearbeiten und pflegen konnte und man andererseits diese körperliche Arbeit weder beherrschte noch gewohnt war.
Als die große Stadtflucht einsetzte und die Schutzmannschaften durch Pest und Cholera so dezimiert waren, dass sie sich schließlich auflösten, wurden auch die Bauern überfallen, getötet und ausgeraubt. Vielfach waren die Reste der Mannschaften, die man zum Schutz der Bauern abgestellt hatte, daran selbst beteiligt, und so wurde die Landbevölkerung häufig ein Opfer derjenigen, deren Hilfe sie sich anvertraut hatten. Bald gab es auch dem Land keinerlei Nahrung mehr, da selbst die Gemüsegärten in Eigenheimen radikal geplündert wurden.
Zwei Wochen nach Ausbruch der Pest setzte eine Hungersnot ein, wie sie die Erde noch nie erlebt hatte. Viele von denjenigen, die von allen Krankheiten verschont geblieben waren und die weder raubten noch plünderten, starben, weil sie durch den mangelhaften Ernährungszustand einfach erschöpft zusammenbrachen und auf den Straßen oder in ihren Wohnungen liegen blieben, bis sie durch den Tod erlöst wurden. Kranke hatten ohnehin keine Chance, und wer nicht an seiner Krankheit starb, starb an Hunger, der oft schneller war, als die Krankheit, von der man befallen war. Obwohl überall Hungersnot herrschte, kamen nur wenige auf die Idee, zu wildern und in den Wäldern Tiere zu schießen. Ebenso gab es nur wenige, die in den Flüssen und Seen angelten. Eine merkwürdige Erscheinung, die man auch in den Kriegen der Vergangenheit immer wieder beobachtet hatte.
Lediglich in den weit abgelegenen Dörfern und Einödhöfen der Berge war die Situation noch erträglich, da sich kaum jemand dorthin verirrt hatte. So lebten die Menschen auf den Berghöfen weiter in ihren einfachen, aber zufriedenen Alltag hinein, als sei nirgendwo in der Welt etwas Besonderes geschehen.
3. Die medizinische Situation
Nachdem die Krankenhäuser geschlossen worden waren, kam es bald zur Plünderung der Apotheken. Dabei wurden auch Medikamente gestohlen, mit denen die meisten überhaupt nichts anfangen konnten. Als die Pest zwei Wochen nach ihrem Ausbruch richtig wütete, waren die Apotheken schon längst alle leer. Nur wenige Ärzte besaßen Impfstoffe und Sulfonamide, und diejenigen, die wirklich einige dieser Medikamente vorrätig hatten, benützten sie zur Behandlung der eigenen Familie.
Wie Breuer vorausgesehen hatte,
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