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Autobiografie einer Pflaume - Roman

Titel: Autobiografie einer Pflaume - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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ganzes Wochenende besuchen darf, wenn ich will.
    «Ja», sage ich,«aber nur, wenn Camille auch mitkommen darf.»
    «Warum sollte die Heimleiterin etwas dagegen haben?»
    Und er betrachtet uns beide mit einem schönen Lächeln.
    Und der Weihnachtsmann erscheint, und ich denke mir, dass mein schönstes Geschenk sicher das Lächeln von Raymond ist.
    Alle setzen sich hin bis auf Ahmed, der sich unter dem Tisch versteckt.

    Es ist das erste Mal, dass ich den Weihnachtsmann zu sehen bekomme, und ich lasse ihn nicht aus den Augen.
    Ich finde, dass er Eierkopf ähnlich sieht, und sage es Madame Papineau.
    Sie antwortet:«Du hast eine überbordende Phantasie, die du besser für dich behalten solltest.»
    Und ich frage Boris, was das Wort Phantasie bedeutet.
    «Phantasie, das ist, wenn man sich Wahrnehmungen oder Erlebnisse vorstellt.»
    Und ich verstehe nur Bahnhof, aber das macht nichts.
    Ich sage zu Simon:«Ist der Weihnachtsmann durch den Schornstein gekommen?»
    «Nein, ich habe ihn vom Fenster aus gesehen, als ich den Schlafhasen für Ahmed geholt habe. Da stieg er gerade aus dem Mercedes von Gérard aus.»
    «Und was macht er mit seinem Schlitten und seinen Kühen mit Geweih?»
    «Das sind keine Kühe mit Geweih, du Trottel, das sind Rentiere. »
    «Ich heiße Pflaume und nicht Trottel», sage ich.
     
     
    Die Geschenke liegen unter dem Weihnachtsbaum, mit unseren Namen beschrieben, und ich kann es kaum erwarten, meine zu öffnen.
    Der Weihnachtsmann sagt:«Nun, Kinder, wart ihr auch alle brav?», und wir schreien:«Jaaa!», auch wenn es gar nicht stimmt, weil wir befürchten, dass wir sonst leer ausgehen.
    «Gut, gut, dann dürft ihr zum Weihnachtsbaum kommen, aber wenn ich ein Kind sehe, das nicht brav war, dann sage ich es dem Knecht Ruprecht.»
    Und wir treten alle ganz vorsichtig näher, bis auf Ahmed, der sein Versteck nicht verlassen will, weil er Angst vor dem«roten Monsieur und vor Knecht Ruprecht»hat.

    Die Heimwehstreuer geben uns unsere Geschenke, und wir stürzen uns darauf und vergessen, uns so brav wie möglich zu betragen, denn - Verzeihung, Knecht Ruprecht - schließlich ist Weihnachten.
    So ein großes Geschenk habe ich noch nie bekommen.
    Zuerst denke ich, es wären lauter Süßigkeiten und Orangen und Zinnsoldaten, aber als ich Grégorys Werkstatt entdecke, traue ich meinen Augen nicht.
    Ich denke mir, dass der Weihnachtsmann offenbar endlich meinen Brief bekommen hat, den Rosy zusammen mit den Briefen der anderen in den Briefkasten geworfen hat.
    Vielleicht hatte Mama die falsche Adresse.
    Und ich gehe den Weihnachtsmann umarmen, und dabei bleibt mir ein bisschen von seinem weißen Bart an den Lippen kleben.
    «Schau mal, das ist für dich», sagt Raymond, der mir ein gro ßes gelbes Paket mit einer roten Schleife hinhält.
    «Was ist das?», frage ich mit glänzenden Augen, und ohne die Antwort abzuwarten, beiße ich die Schleife mit den Zähnen auf und zerreiße das gelbe Papier, und ich finde einen riesengroßen Teddybären und sage:«Scheiße», und Raymond sagt:«Keine Kraftausdrücke zu Weihnachten», und ich lache und sage:«Nur zu Weihnachten?», und ich strecke die Arme aus, und Raymond hebt mich hoch, und er riecht gut nach Parfüm.
    Hinterher setzen wir uns alle hin und essen die Weihnachtspastete, den Truthahn mit Kastanienpüree und die Eistorte, die der Weihnachtsmann mitgebracht hat.
    «Köstlich, diese Gänseleber», sagt die Tante von Camille.
    Und ich sehe, wie sie unter dem Tisch meinen Engel mit der Gabel piekst. Aber ich habe keine Angst vor der Hexe, und als sie sich mit Monsieur Paul unterhält, stehe ich auf und streue ihr Salz in den Champagner, und ich sage:«Fröhliche Weihnachten»,
als sie ihren Champagner auf die Pastete von Pauline spuckt, die davon nichts merkt, weil sie mit einem Papa beschäftigt ist, der ihr irgendwelche Geheimnisse ins Ohr flüstert.
    Boris sagt, dass die Tierfelle, die er und Antoine anhaben, Pauline gehören und dass Pauline sich mit ihrem Freund auf die Felle legt, um das Feuer anzuschauen, und Rosy hört das und sagt mit finsterer Miene:«Ist ja nicht zu glauben», und sie schaut Pauline an und den Papa, der lacht, und sie sagt:«Was für eine Schande»und geht an einen anderen Tisch, um sauer zu sein.
    Ich winke Camille, aber die Hexe gräbt ihr die Finger wie Zähne in den Arm und sagt:«Hier ist sie gut aufgehoben, nicht wahr, mein Herzchen?»
    Und ihr Herzchen ruft:«Lass mich los! Du tust mir weh!»
    Monsieur Paul schaut die Hexe an

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