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Autobiografie einer Pflaume - Roman

Titel: Autobiografie einer Pflaume - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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es nicht sagen. »
    «Komm jetzt, sei brav, oder ich werde böse.»
    «Das ist gar nicht nötig. Ich wollte nur, dass du dich für mich interessierst, aber ich sehe, dass du mich nicht lieb hast.»
    «Das stimmt nicht, und das weißt du genau.»
    «Nein, ich weiß gar nichts.»
    «Gut», seufzt Eierkopf.«Ich höre.»
     
     
    Manchmal sind die Erwachsenen schlimmer als wir. Sie kaufen einem den größten Blödsinn ab.
     
     
    Ich fange mit dem Sessellift an. Ich habe schreckliche Angst und halte mich mit aller Kraft fest, damit ich nicht runterrutsche. Wenn ich die Leute unten anschaue, kribbelt es mich sogar an den Beinen. Und dann hält der Sessellift mitten am Berg an, und der Wind pfeift uns um die Ohren wie auf einer Achterbahn.
    «Wir stürzen ab», sage ich, und mir ist ganz mulmig.
    Und Camille drückt meinen Fäustling, und ich habe keine Angst mehr.
    Oben auf dem Berg prüft Bataza nach, ob wir unsere Skier
und unsere Skischuhe richtig festgemacht haben, und ich schaue einer Dame zu, die das Gleiche bei einem kleinen Jungen tut, und ich bin nicht der Einzige, der ihnen zuschaut.
    Simon sagt:«Der hat es gut.»
    Boris:«Vielleicht ist es gar nicht seine Mama.»
    Jujube:«Natürlich ist es seine Mama, sie interessiert sich nur für ihn.»
    Ahmed:«Die Dame ist hübsch.»
    Béatrice:«Meine ist noch viel hübscher.»
    Camille:«Okay, aber das ändert nichts daran, dass du vergessen hast, den Knopf da zuzumachen.»
    Alice:«Mamas gibt es für uns sowieso keine mehr.»
    Unsere Alice hat Recht.
    Ich schaue ein letztes Mal zu der Dame, die mit ihren Fingern ohne Fäustlinge dem kleinen Jungen den Anorak zumacht und seine Mütze herunterzieht, damit seine kleinen Ohren geschützt sind.
    Ich habe mich immer allein angezogen, und wenn ich die falschen Knopflöcher erwischt habe, hat es niemanden interessiert. Nicht mal Mama, die vor dem Fernseher saß.
    Sie war als Mama nie so zu mir gewesen wie diese hier mit ihrem kleinen Jungen.
    «Ferien, das ist was für die Reichen», sagte sie immer.
    In der Schule wurde ich von Grégory und Marcel ausgelacht, weil ich noch nie am Meer oder in den Bergen war.
    Sie hatten schon auf dem Campingplatz im Zelt geschlafen, und ich wollte nichts mehr davon hören, weil die Geschichten von den Reiche-Leute-Ferien mich ganz verrückt gemacht haben.
    Jetzt muss ich selber reich sein, wenn ich Ferien mache.
    Wenn ich Mama nicht erschossen hätte, wäre ich nie in die Berge gekommen.
    In den Bergen haben die Pisten Farben.

    Wir fahren die grüne Piste hinunter, die Erwachsenen die schwarze.
    Simon sagt, die grüne wäre waagerecht und die schwarze senkrecht, und deshalb würden wir nie auf der schwarzen fahren. Wenn man dort hinfällt, steht man nicht so schnell wieder auf. Und dann kommt der Hubschrauber, um die Stücke einzusammeln, in die man zerbrochen ist.
    Ich finde, dass die grüne schon superschwer ist.
    Seit Simon das mit dem Hubschrauber gesagt hat, schaue ich zum Himmel, wenn ich hinfalle, aber ich sehe nur Bataza, der sich über mich beugt und mir beim Aufstehen hilft.
    Auf dem Rückweg in die Berghütte machen wir eine Superschneeballschlacht.
    Alice und Ahmed schauen uns von weitem zu. Ahmed lutscht lieber am Ohr von seinem Stoffhasen, und Alice mag keine Rangeleien. Sie sagt, dass es ihr ganzes Leben lang so bleiben wird.
    Wir anderen lieben Rangeleien.
    Hinterher bauen wir einen Schneemann, da können Alice und Ahmed auch mitmachen. Als Augen bekommt er zwei Steine, als Nase eine Karotte und als Lächeln etwas Stroh.
     
     
    Und ich höre auf, Eierkopf davon zu erzählen. Es nützt nichts mehr.
    Er schnarcht. So ein Trottel.

Am letzten Tag unserer Ferien, sagt Michel, der Bärtige, werden wir«die gute Bergluft»atmen gehen, als gäbe es in Fontaines nur Abgase zu riechen.
    Ich denke mir, dass die Bergluft vor allem seiner einbandagierten Hand gut tun wird.

    In unseren dicken Pullovern und Anoraks sehen wir alle wie Michelin-Männchen aus.
    Die Sonne lässt den Schnee auf den Tannenzweigen schmelzen, und wenn man an den Zweigen rüttelt, fällt er in dicken Packen runter, und wer drunter steht, der hat Pech gehabt.
    Camille und ich ziehen jeder einen von unseren Fäustlingen aus, damit wir uns an der Hand halten können, und ab und zu stecke ich unsere beiden Hände in meine Anoraktasche, um sie ein bisschen aufzuwärmen.
    Es ist lustig, auf dem Schnee zu gehen: Mit jedem Schritt hinterlässt man ein Souvenir. Und manchmal knirscht und knackt es unter den Füßen,

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