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Autobiografie einer Pflaume - Roman

Titel: Autobiografie einer Pflaume - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Angst.»
    «Du wirst immer mit mir zusammen sein. Mach dir darüber keine Gedanken.»
     
     
    Raymond, Victor und Antoinette erwarten uns am Zirkuseingang, und ich bin superstolz, als Raymond mich fragt, ob ich Lust habe, den Rollstuhl von Antoinette zu schieben.
    «Ein richtiger kleiner Muskelprotz», sagt Antoinette, die mir trotzdem hilft, die Richtung zu halten, und Raymond hilft mir auch, vor allem, als wir den Rollstuhl auf der Treppe festhalten
müssen, und das ist auch gut so, denn sonst wäre er mir davongesaust, obwohl ich ein richtiger kleiner Muskelprotz bin.
    Wenn man seine Beine nicht mehr benutzen kann, sind die vielen Treppen ganz schön unpraktisch.
    Wir sitzen alle in der ersten Reihe unter dem riesengroßen Zirkuszelt, und sogar Antoinette hat einen eigenen Sitzplatz.
    Jujube ist zwischen seinen Eltern eingepfercht, die seine Hände gekidnappt haben. Da wird er sich schwer tun, an seine Kekse heranzukommen.
    Seine Mama sagt«Julien»zu ihm, und das klingt für uns ganz komisch: Wir hatten völlig vergessen, dass er einen richtigen Namen hat.
    Sein Papa lockert sich die Krawatte und den obersten Hemdknopf. Sein Gesicht ist von der Sonne verbrannt, genau wie das der Mama, und sie sehen aus, als wären sie sehr glücklich, bei ihrem Sohn zu sein, den sie die ganze Zeit mit den Augen verschlingen. Jujube hat sich in seinen Sitz vergraben und sieht aus, als wäre er schlecht gelaunt.
    Er reißt seine Hand aus der seines Papas und steckt sie in die Tasche. Dann fördert er einen Keks zutage und strahlt über das ganze Gesicht und lächelt sogar seine Eltern an, aber abgeben würde er ihnen keinen von seinen Keksen.
    Typisch Jujube.
    Außerdem sind seine Eltern ganz dünn und gehören sicher nicht zu den Leuten, die sich mit«Schweinereien voll stopfen», wie Rosy es ausdrückt.
    Bis auf die Zigaretten der Dame.
    Hier darf sie nicht rauchen, aber sie hat trotzdem eine zwischen den Fingern, die sie aus einer hübschen flachen Dose genommen hat, nur unangezündet, und ab und zu führt die Mama von Jujube sie an die Lippen und tut so, als würde sie sie rauchen, und so ist es für alle am besten: Sie kann sie ewig lange rauchen, und niemand muss husten.

    Als der Vorhang aufgeht, sind wir schon ganz aufgeregt.
    Es regnet Konfetti und Luftschlangen und Luftballons in allen Farben, und es ist schwer, in so einem Regen brav zu bleiben.
    Und in dem Zirkus sind lauter Kinder, die durcheinander reden und rufen. Eines versucht sogar, auf die Bühne zu klettern, und sein Papa, der ganz rot im Gesicht ist, muss ganz schnell hinterherlaufen, um es einzufangen.
    Charlotte und Rosy stehen die ganze Zeit auf, damit wir uns hinsetzen. Am besten würden sie stehen bleiben.
    Als könnte man von uns erwarten, dass wir sitzen bleiben, wenn es Luftballons regnet, die man mit der Hand anstoßen kann, damit sie ganz weit fortfliegen! Und der Boden ist voll mit Popcorn, das man uns am Eingang geschenkt hat und mit dem wir uns eine Superschlacht liefern. Und Tonnen von Konfetti und Luftschlangen, die uns auf die Haare fallen, so dass Ahmed auf einmal Haare in allen Farben hat.
    Ein Monsieur in einem Mantel aus Licht fragt uns in sein Mikrofon, ob es uns gut geht und ob wir uns freuen, dass wir da sind, und wir schreien:«Jaaa!», bevor er ausgesprochen hat, und er schaut uns an und sagt:«Ich sehe, dass die Kinder in der ersten Reihe gute Laune mitgebracht haben», und wir werden ein bisschen rot, als hätte man mit dem Finger auf uns gezeigt, aber gleichzeitig sind wir irre stolz.
    Zwei Clowns machen Unsinn, während der Monsieur weiter in sein Mikrofon spricht, und sie laufen hinter ihn, um mit den Fingern Eselsohren hinter seinem Kopf aufzustecken, und wir hören:«Pass auf, hinter dir!», und das war Ahmed, der aufgestanden ist und mit ausgestrecktem Finger die Clowns verpetzt.
    «Danke, mein Kleiner», sagt der Monsieur in sein Mikrofon, und er dreht sich um und hebt die Arme und macht:«Husch!»zu den Clowns, die rückwärts umfallen.
    «Sind sie tot?», fragt Ahmed.

    Und alle, die ihn hören können, müssen lachen.
    «Ahmed, setz dich bitte hin», sagt Charlotte,«sonst kann der kleine Junge hinter dir nichts sehen.»
    Dann stehen die Clowns wieder auf und zwinkern Ahmed zu, der sich sofort hinsetzt, und sie holen Bälle aus ihren gro ßen Hosentaschen und drehen die Bälle ganz schnell auf der Fingerspitze, während sie mit der anderen Hand ab und zu an den Ball schlagen, und alle Zuschauer klatschen Beifall. Einer der

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