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Autobiografie eines Lügners

Autobiografie eines Lügners

Titel: Autobiografie eines Lügners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Chapman
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unterbrach uns nicht, lauschte aber vor meiner Tür, als ich kam, und zwar zum zweitenmal, und zwar zwischen ihren Brüsten … Die Niederschrift dieser Begebenheit hat mich etwas … äh … ömm … ah … ah … gemacht, entschuldigen Sie bitte ….
    Nach all dieser rasenden Aktivität beschloß ich, ein paar klinische Tests an mir selbst durchzuführen, wann immer ich also mit Taxi, U-Bahn, Zug oder Bus unterwegs war, betrachtete ich alle Passantinnen und Passanten und versuchte, mir ehrlich zu sagen, mit wem ich ins Bett gehen würde. Und das Verhältnis von Jungs zu Mädchen war etwa 7  :  3 , was mich laut Kinsey-Report eindeutig der homosexuellen Seite zuschlägt. 35 Ich war größtenteils homosexuell und machte mir Sorgen darüber. Eine Reise nach Neuseeland und Amerika machte mich ein bißchen toleranter, was mich betraf, und sobald ich meine Prüfungen bestanden hatte, gab ich die Medizin auf und wurde eine wildwütige Schwuchtel. 36 Aber ohne geziertes Getrippel –, keine Tucke, sondern Macker mit Pfeife.

    »Dann bis heute abend auf meiner Stube.«
    Ich kann genausogut auch mit ein paar perinealen Anekdoten fortfahren. Ich erinnere mich an einen Herrn, der behauptete, einen Unfall in seinem Badezimmer gehabt zu haben, indem er sich auf eine aufrecht stehende Zigarrenhülse setzte. Niemand glaubte ihm. Aber die war eine ganze Ecke leichter zu entfernen als die Milchflasche, die ihren Weg am Afterschließmuskel eines Herrn aus Reading vorbei gefunden hatte. Das Problem wurde ganz pfiffig gelöst, ein Plastik-Katheter wurde eingeführt, bis in die Flasche hinein, welche sodann mit Gips gefüllt wurde. Das Operationssaalpersonal ging Tee trinken, während der Gips hart wurde, und der Rest war wie Steißgeburt. Dieser Patient war insofern ungewöhnlich, als es sonst nur in Gefängnissen zu solchen Beschwerden kommt, wo das Leben so sterbensöde ist, daß man zu seiner Zerstreuung sonst nicht groß was unternehmen kann, als sich Sachen in den Arsch zu stopfen.
    Indem wir uns zum vorderen Teil des Perineums begeben, kommen wir, bei männlichen Patienten, zum Penis. Ich erinnere mich an zwei Herren, die beide einen Regenmantel trugen, als sie auf die Unfallstation kamen. Sie weigerten sich beide, dem Empfangsmenschen zu sagen, was ihnen fehlte, und er erklärte, wenn sie ihm das nicht sagten, könne er sie nicht auf die richtige Abteilung schicken. Sie weigerten sich, mit irgendjemandem außer mit einem Arzt zu sprechen. … Er vermutete korrekt etwas Sexuelles, und weil der Venerologe nicht da war, schickte er sie auf die Unfallstation. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, daß der eine der beiden einen Gardinenring und das Fingerloch einer Schere um die Basis seines Penis trug. Er gab an, seine Frau habe diese, eines Nachts, als er betrunken war, dort befestigt, weil er sie betrogen habe. Der Messingring wurde relativ problemlos durchgesägt, aber es erforderte drei Stunden und vier Gigli-Sägen, um durch den Edelstahl der Schere zu kommen.
    Der andere verlegene Herr öffnete seinen Mantel vor meinem Bruder, damals Anstaltschirurg, und enthüllte eine Milchflasche, die ihm irgendwie über den Schniedel gerutscht war. Dieser beschwerte sich, verständlicherweise, indem er anschwoll. Die üblichen Heilmaßnahmen – Injizieren von Hyaluronadase und Applizieren kalten Schweineschmalzes – wurden versucht, aber die Milchflasche wollte nicht weichen. Also arrangierte mein Bruder einen fahrbaren Untersatz für die Operation, wickelte ein Handtuch um den Flaschenhals und schlug mit einem Hammer drauf. Wie durch ein Wunder zerschellte die Flasche, ohne eine Schramme zu hinterlassen.
    Das 408 . Jubiläum der Abdankung König Karls V. von Spanien, oder, mit anderen Worten, der 16 . Januar 1964 war ein kalter, deprimierender Tag. Der Vietnamkrieg war voll im Gange, Präsident Kennedy war seit knapp zwei Monaten tot, und ich dachte, ich könnte eigentlich in die Cow and Calf gehen und dort ein paar pints einnehmen. Ich traf mehrere Freunde in der Kneipe, und nach vielen pints führte uns Benson beim Singen einiger Strophen von »The Farmer’s Boy« an, komplett mit obszönen Gesten. Er gab den besten Truthahn, den ich je gesehen habe, sowie, indem er auf einem Barhocker stand, einen Widder, den ich unter den besten einordnen würde. Die Wirtin protestierte an der Stelle mit den Kuhfladen. Er erläuterte ihr, daß sie eine Hure sei und daß ihr Mann die Anzahl von Männern nicht kenne, von denen er,

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